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Die Goxcoins fließen auf den Markt – und lösen einen Crash aus

Eine Welle. Bild von Marina via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Der Insolvenzverwalter von Mt. Gox hat gut 35.000 Bitcoin verkauft. Das ist nur ein Teil der Insolvenzmasse – aber genug, um die Crashes der letzten Wochen mit zu erklären.

Wer schon länger bei Bitcoin dabei ist, erinnert sich noch an Mt. Gox. Das war die mit Abstand größte Bitcoin-Börse der Welt, bis sie Anfang 2014 ziemlich spektakulär pleite ging. Laut dem Geschäftsführer von Mt. Gox, Mark Karpeles, hatte damals ein Hacker mehr als 600.000 Bitcoins, schon damals gut 400 Millionen Dollar, gestohlen.

Im Zuge der Untersuchung des Vorfalls wurden rund 200.000 Bitcoins in alten Wallets wieder gefunden. Am 7. März hat der Insolvenzverwalter Nobuaki Kobayashi erklärt, dass man davon bereits 35.841 Bitcoin und 34.008 Bitcoin Cash verkauft habe. Die Einnahmen dadurch belaufen sich auf 405 Millionen Dollar. Die Erklärung ist auf Japanisch auf der Webseite von Mt. Gox zu finden, auf einem der Mt. Gox-Insolvenz gewidmeten Reddit-Forum gibt es eine Übersetzung.

Dieser zufolge schreibt Kobayashi: „Als ein Ergebnis der Beratung mit dem Gericht habe ich beschlossen, dass es notwendig und vernünftig ist, einen bestimmten Betrag an BTC und BCC nun zu verkaufen, um eine bestimmte Geldsumme für die Verteilung von Ressourcen zu haben. Ich habe versucht, die BTC und BCC zu einem so hohen Preis wie möglich zu verkaufen.“ Weitere Verkäufe seien, nach Beratung mit dem Gericht, geplant. Mark Karpeles bestätigte, dass die Bitcoins mit Unterstützung einer Bitcoin-Börse zwischen Dezember und Februar verkauft worden sind.

Da auf der Bitcoin-Blockchain alle Transaktionen transparent sind, war es möglich, die Transaktionen zu entdecken, mit welchen die Bitcoins aus dem Cold Storage erweckt und auf Börsen gesendet wurden. Es sind wohl beispielsweise diese oder diese. Die Zeitpunkte, zu denen die Bitcoins bewegt wurden, fallen etwa mit den Zeitpunkten zusammen, zu denen der Preis eingestürzt ist bzw. gehen diesen voran. Zumindest wird dies von mehreren Beobachtern und einem Tweet behauptet. Nachgeprüft habe ich es nicht.

Die große Frage, die sich nun natürlich stellt, ist: Wie viele Bitcoins hat Kobayashi noch übrig? Dank der Transparenz der Blockchain ist auch dies einfach nachzuprüfen. Es gibt sogar eine Webseite, die die verbliebenen Adressen der Mt.Gox-Insolvenz zeigt.

Insgesamt sind wohl noch 166.000 Bitcoins übrig, was heute etwa 1,6 Milliarden Dollar entspricht, sowie ebenso viele Bitcoin Cash, was nochmal gut 170 Millionen Dollar drauflegt. Ob und wann der Insolvenzverwalter diese Masse an Coins verkauft, ist derzeit noch nicht ganz klar. Aber wenn es passiert, dürfte es einen interessanten Einfluss auf den Markt haben. Man kann vor dem Crash zittern, oder, je nach Perspektive, sich auf günstige Bitcoins freuen.

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