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Neuer Email-Scam von angeblichen CIA-Agenten: Bezahle Bitcoin, um nicht verhaftet zu werden

Es ist bekannt, dass Bitcoin die Phantasie von vielen anregt – auch die von Betrügern, die mit immer neuen Methoden versuchen, die begehrten digitalen Münzen einzusacken. Relativ originell ist eine neue Scam-Welle, in der angebliche CIA-Agenten ein Lösegeld verlangen, um Ermittlungen in Sachen Kinderpornografie einzustellen.

Klar, im Jahr 2019 dürfte es kaum noch jemanden geben, der sich von der täglichen E-Mail-Flut an Werbung für Bürostühle, Potenzmittel und Kredite beeindrucken lässt. Die Weiterleitung an den Papierkorb wird die weithin gebräuchlichste Reaktion auf solche digitalen Postsendungen sein.

Aber würden Sie eine Mail von der Central Intelligence Agency (CIA) ignorieren, in der im Betreff etwas zu „Verbreitung und Speicherung von pornographischen Material in elektronischer Form, darunter welches mit minderjährigen Kindern?“ steht? Berichten zufolge gehen solche Mails derzeit um. In ihnen stellt sich ein Hong Lees vor, technischer Sachbearbeiter des CIA, der erfahren hat, dass die E-Mail-Adresse des Empfängers nebst weiteren persönlichen Daten in der Akte eines Ermittlungsfalls (Nr. 97416285) enthalten sind.  Dieser Fall, so die Mail, sei ein Teil einer internationalen Ermittlung, in dessen Zuge 2.000 Personen aus 27 Ländern wegen Pädophilie verhaftet werden sollen.

Als Beweise gegen den Empfänger der Mail lägen Aufzeichnungen über das Internet-Surfen vor, einschließlich der Seitenaufrufe im DeepWeb, sowie Chat-Protokolle und die Aktivität in den sozialen Medien. Glücklicherweise bietet der CIA-Mitarbeiter dem Betroffenen an, die Daten über ihn zu löschen. Dafür verlangt er natürlich eine Gegenleistung – 10.000 Dollar oder 2,5 Bitcoin. Dann listet die Mail eine Adresse, gibt Ratschläge, wo man Bitcoins kaufen kann, und nennt eine Deadline.

Natürlich handelt es sich bei einer solchen Mail um einen Scam. Diese Methode blickt bei Bitcoin auf eine lange Geschichte von Versuchen zurück, mit E-Mail-Bluffs Geld einzukassieren. Vor einigen Jahren hat beispielsweise ein angeblicher Auftragsmörder seinen angeblichen Zielen angeboten, mit einer Zahlung in Bitcoin ihr Leben freizukaufen. Die Disziplin der „Sextortion“ – ein Kofferwort aus „Sex“ und „Extortion“, englisch für Erpressung – scheint besonders zu florieren: Cybergangs suchen sich etwa über LinkedIn vermögende Opfer, die sie im einfachsten Fall mit einer E-Mail belästigen, in der diese erfahren, dass es Videoaufzeichnungen über sie gibt, die zeigen, wie sie sich zu unanständigen Videos einen scheppern. Um zu verhindern, dass diese Videos unter allen Kontakten des Opfers geteilt werden, soll dieses eine hohe Summe in Bitcoin bezahlen. Black Mirrow lässt grüßen. Anscheinend nehmen die Sextortion-Gangs aber auch Beziehungen zu den Opfern auf, um diese in halbfeuchte Online-Affären zu verwickeln, was dann zur Grundlage einer Erpressung wird.

Die meisten Personen werden solche Mails mit einem Achselzucken in den Papierkorb werfen. Leute, die aber tatsächlich Affären haben oder öffentlich nicht akzeptierte oder verbotene erotische Neigungen im Internet verfolgen, dürften dies vermutlich nicht immer so leichtfertig hinnehmen. Laut Berichten gelang es einzelnen Sex-Erpressern, mehr als 300.000 Dollar von mehreren tausend Opfern einzunehmen. Insbesondere wenn die Summe gering ist, dürfte die psychologische Erleichterung für den einen oder anderen mehr wert sein als das Lösegeld. Der Junge aus Black Mirrow, der nach einem Monitor-Orgasmus erpresst wird, ist bereit, beinah alles zu tun, um sein Geheimnis zu wahren (Staffel 3, Folge 3). Vermutlich reicht es vollkommen, wenn einer unter tausend Adressaten anbeisst, um solche Scams lohnenswert zu machen.

Die korrekte Antwort auf solche Mails dürfte aber unter allen Umständen das sein, was ein User auf Reddit als perfekte Antwort formuliert hat: „Schreibe ihm, dass du mehrere Millionen in einer Lotterie gewonnen hast, aber 20.000 Dollar brauchst, um den Gewinn zu erhalten, und dass du bereit bist, den Preis Fifty-Fifty mit jedem zu teilen, der dir hilft. Alternativ kannst du schreiben, dass du ein Sohn eines ehemaligen Königs aus Nigeria bist, der das Land mit mehreren Millionen verlassen hat, aber nun ein bißchen Kleingeld – etwa 20.000 Dollar – für das Flugticket braucht.“

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