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IOTA eröffnet Marktplatz für Daten. Ein großer Durchbruch – oder doch eher nicht?

Die IOTA-Foundation eröffnet einen Marktplatz für Daten. Mit dabei sind große Firmen wie Microsoft, Bosch, Fujitsu und die Telekom. Ist das nun der Durchbruch, für IOTA und die Ökonomie der Daten? Der Kurs sagt „ja“ und katapultiert IOTA unter die Top-5-Kryptowährungen. Aber man darf auch Zweifel anmelden …

Es gibt Pressemitteilungen, die wir Journalisten lieben, weil sie auf den Punkt kommen und einem ohne Schnörkel und Plastik-Orchideen die Informationen geben, die wir brauchen, um daraus eine Story zu schmieden. Es gibt aber auch eine Art von Pressemitteilungen, die wir hassen, weil sie uns die Zeit mit vielen, viel zu vielen Wörtern stehlen, ohne die Information rauszurücken, die wir eigentlich brauchen.

Und so weiter …

Die Ankündigung des Marktplatzes für Daten auf der Webseite der IOTA-Foundation dürfte so ein Fall sein. IOTA-Gründer David Sønstebø stellt die Plattform für den Handel mit Daten vor: „Die IOTA Foundation freut sich, ein ambitioniertes Projekt vorzustellen, an dem wir seit 2015 arbeiten. Der Marktplatz für Daten ist IOTAs bisher umfänglichste Pilotstudie. Das Ziel ist es, einen wahrhaft dezentralen Datenmarktplatz zu eröffnen, um die Silos  aufzubrechen, die derzeit die Kontrolle der Daten auf einige wenige Entitäten begrenzen.“

Bevor Sønstebø aber mehr über den Marktplatz erzählt, erklärt er mit vielen großen Phrasen zu Daten und dem Internet der Dinge, weshalb ein solcher Marktplatz so toll ist. „Information sagt uns etwas konkretes und koherentes über die Welt durch einen Kontext. Kontextualisierte Information bildet das, was wir als Wissen kennen, was und (und unseren Maschinen) schließlich die Fähigkeit gibt, weise Entscheidungen zu treffen. Weisheit ist angewandtes Wissen.“ Echt jetzt?

So geht es noch ein Stück weiter, Daten sind das neue Öl und so. Dann erklärt Sønstebø, dass es im nächsten Jahrzehnt etwa 75 Milliarden verbundene Geräte geben wird, die miteinander interagieren, dass dies eine „Maschinen-Ökonomie“ braucht, dass das Jahr 2017 mehr Daten erzeugt hat, als die 5.000 vorhergegangenen Jahre zusammen, dass diese Menge weiter zunimmt und wir „wahrhaft in einer Ära der Daten leben“. Und so weiter.

Datenmärkte

Irgendwann kommt die Ankündigung dem Kern der Sache ein Stückchen näher. Der Handel von Daten, so Sønstebø, wird „Innovationen anregen und vollkommen neue Wege schaffen, Einnahmen aus Daten zu generieren, die ansonsten Abfall wären.“ Das größte Hindernis, die mächtige Vision von Big Data zu realisieren, „ist der Fakt, dass die überwältigende Mehrheit von Daten in sogenannten ‚Datensilos‘ steckenbleiben. Das führt zu einer enormen Anzahl an verlorenen Daten, oft mehr als 99 Prozent …“

Das ist der Punkt, bei dem IOTA zum Zug kommt. Von diversen Visionären der Technologie-Branche werden schon länger Märkte gefordert, die den Austausch von Daten beflügeln und eine „Machine Economy“ initiieren. IOTAs Datenmarkt soll nun dieses Potenzial freisetzen: ein universeller Markt für Daten, die von Maschinen gesammelt wurden.

Mit dem Datenmarktplatz eröffnet die IOTA Foundation den öffentlichen Test eines Projekts, das sei Jahren in Arbeit ist. Sønstebø Entwickler verspricht noch, dass die API für den Marktplatz in den kommenden Wochen geöffnet wird, so dass jedermann seinen Sensor auf den Markt stellen kann und neue, durch Daten angetriebene Anwendungen bauen kann. Derzeit laufe der Marktplatz als Proof of Concept auf dem IOTA-Testnet.

Was der Marktplatz genau machen, wie er aufgebaut ist, welche strukturellen Entscheidungen getroffen worden sind – all das verrät die Ankündigung nicht. An sich bleibt es bei der Info, dass die IOTA-Foundation einen Datenmarktplatz aufgebaut hat und dass dieser derzeit im Testnet läuft.

Die große Nachricht ist weniger, was der Marktplatz ist – als wer hinter ihm steht: Die Ankündigung listet die Logos der beteiligten Firmen. Insgesamt sind es 35, darunter auch große Namen wie Bosch, Fujitsu, Microsoft und Telekom. Neben der starken Präsenz der großen deutschen Firmen scheint sich auch Norwegen sehr für IOTA zu interessieren, da mehrere norwegische Universitäten und auch die Region Trondheim am Marktplatz für Daten mitmachen.

Große Namen im Hintergrund – aber was macht dieser Marktplatz denn nun?

Demo

Bislang existiert der Daten-Markt nur als Demo-Version im IOTA-Testnet. Die Webseite erklärt, dass man sich auf der Karte einen Sensor aussuchen kann, diesen anschließend direkt bezahlt, um Daten zu bekommen und dann einen fortlaufenden Zugang zu diesem haben kann. Mehr erfährt man nicht.

Also klicken wir auf einen Sensor, etwa den in Trondheim. Nach einem Doppelklick landet man auf einer „Loading your Device“ Seite. Da der Sensor bei mir nicht fertig geladen hat, habe ich einen zweiten angeklickt, bei Garching, mit dem Titel „BMW“. Der hat dann funktioniert. Man wird aufgefordert, seine Wallet aufzuladen, die rechts oben auf der Webseite ist. Indem man einen Button drückt, erhält man 10Mi. Danach bestätigt man, dass man dem Sensor 20 cent bezahlt, lässt seinen Rechner noch einen Proof of Work errechnen, und schon erhält man Zugriff auf die Daten. Im Falle von BMW sind dies Stundenkilometerangaben zwischen dem 16. und dem 27. November, die aber alle leer sind. Hm.

Interessanter war der Klick auf einen Sensor in Turin, der Temperatur und Luftfeuchtigkeit am heutigen Montag anzeigt. Er scheint aber nicht im Außenbereich zu sein, sondern in einer Fabrikanlage, da die Temperatur mit 22 Grad Celsius recht hoch, und die Luftfeuchtigkeit mit 14 Prozent recht tief ist.

Die wichtige Frage ist jetzt – wie funktioniert es? Vor allem, was macht die Währung IOTA dabei? Es gibt offenbar eine Wallet, die zum Marktplatz gehört und die in der Demo auf der Internetseite untergebracht ist. Von dieser aus werden die Geräte bei jedem Kauf direkt bezahlt. Ob die Wallet im echten Marktplatz in die Plattform integriert sein wird oder nur auf dem Gerät des Users, erschließt sich mir aus dem Test nicht ganz.

In einem AMA erzählt David Sønstebø, dass der Sensormarktplatz das IOTA-Netzwerk sowohl nutzt, um die Datenintegrität zu gewährleisten, als auch um Transaktionen auszuführen. „Der Daten-Marktplatz wird für zwei Monate laufen,“ so Sønstebø weiter, „bevor wir mit den Teilnehmern weitere Analysen und Fallstudien machen.“

Dominik Schiener erklärt, berichtet die Venture Beat, ein Stückchen genauer, wie der Marktplatz technisch funktioniert: „Das, was im Hintergrund passiert, ist, dass jeder User eine Wallet im Browser erhält, auf der 3 Dollar an IOTA Token sind. Mit dieser Wallet kann der User Daten auf dem Marktplatz kaufen.“

Braucht man IOTA fürs Bezahlen?

Der Datenmarktplatz wirbt damit, dass IOTA ein gebührenloses, schnelles Mikropayment ermöglicht und damit neue Wege eröffnet, Daten zu monetarisieren.

Ein wenig erinnert der Daten-Marktplatz von IOTA an die ambitionierten Projekte von 21.com. Das Startup, das mehr Investment-Kapital erhalten hat als jedes andere Bitcoin-Startup, hat 2015 versucht, einen Marktplatz für Mikropayments aufzubauen. Dazu gehörten neben den Daten von Sensoren auch Mikro-Aufgaben wie Retweets, Klicks und Pings, die man gegen Bitcoins handeln kann. Die Idee von 21.com war es, Bitcoin fürs Mikropayment zu verwenden. Dies sollte das Vertrauen erhöhen und neue Modelle der Monetarisierung inspirieren.

Das Projekt von 21.com dürfte gefloppt sein. Ein Grund könnte sein, dass es schwer einzusehen ist, weshalb man für eine solche Sache Bitcoin oder eine andere Kryptowährung braucht. Wenn es ein Bedürfnis danach gibt, Daten zu handeln — warum baut dann niemand eine zentrale Plattform, auf der jedermann ein Konto für seine Sensoren eröffnen, seine Daten auf dem Marktplatz verkaufen und am Ende des Tages, der Woche oder des Monats seine Einnahmen in Euro, Dollar oder einer Kryptowährung wie Bitcoin, Ethereum oder meinetwegen auch IOTA auszahlen kann? Wäre dies nicht die einfachste, benutzerfreundlichste Methode, einen solchen Markt aufzubauen, wie ihn die IOTA-Foundation anvisiert – anstatt ihn auf die Benutzer von IOTA zu beschränken?

Wenn man schon seine Daten an eine Plattform wie den Datenmarkt weitergibt – warum sollte man dann darauf bestehen, dass Mikro-Transaktionen von wenigen cent direkt in einer Kryptowährung Peer-2-Peer stattfinden, anstatt auf dem Server eines zentralen Mittelsmannes abgewickelt werden?

Praktisch der gesamte Handel mit Bitcoins und Altcoins – und auch der von Aktien und Fremdwährungen – funktioniert mit dem Modell eines zentralen Servers. Der Server matcht Angebot und Nachfrage und wickelt interne Transaktionen von Kundenkonto zu Kundenkonto aus. Erst wenn die Kunden ihr Guthaben auszahlen, findet eine Transaktion auf Netzwerken wie der Blockchain (oder auch SEPA) statt. Es wäre schrecklich ineffizient, wenn der gesamte Handel von Kryptowährungen, jeder einzelne Börsentrade, direkt auf der Blockchain ablaufen würde. Das würde bedeuten, dass man ihn ohne Not auf tausenden von Computern abspeichert.

Es wäre eine grässliche Verschwendung von Ressourcen. Warum dies bei Datenmärkten anders sein soll, ist eine der Fragen, die unbeantwortet bleiben.

… und für die Datenintegrität?

Nicht viel anders verhält es sich mit der Datenintegrität. Laut der Webseite des Marktes werden die Daten der Sensoren, sobald sie eingespeist sind, im IOTA-Netzwerk verteilt und fälschungssicher gemacht, was ein neues Vertrauen in Daten herstellen soll. Ist das der Punkt, der dem Datenmarktplatz zum Durchbruch verhilft?

An sich nicht. Es gibt bereits zahlreiche Möglichkeiten, die Integrität von Daten durch kryptographische Signaturen und Hashes zu gewährleisten. GitHub etwa. Oder einfach nur eine Hash, auf der eigenen Webseite, oder, sagen wir, auf den Webseiten von Bosch, Telekom und Microsoft. Sollte reichen, um eine Kern-Integrität zu sichern, wobei noch einige Rest-Unsicherheiten bleiben: Steht der Sensor noch am selben Fleck? Gibt der User auch wirklich die Daten weiter, die sein Sensor produziert?

Der Tangle – die Infrastruktur von IOTA – kann diese Restunsicherheiten nicht lösen. Das, was er macht, ist einen Man-in-the-Middle-Angriff (MitM) möglicherweise zu unterbinden. MitM meint, dass sich jemand zwischen den Sender und Empfänger von Daten stellt, um die Datenpakete abzufangen und gegen andere auszutauschen. Diese Gefahr besteht vor allem in öffentlichen, ungeschützten WLans. Indem die Sensoren die Daten (oder deren Hash) direkt an das IOTA-Netzwerk verteilen, kann der Käufer von Daten in der Tangle nachprüfen, ob er die richtigen Daten bekommen hat. Dafür allerdings braucht er einen IOTA-Node, der alle Daten aller Sensoren enthalten muss. Ab einer gewissen Relevanz des Daten-Marktplatzes dürfte dies eine ganze Menge sein.

Dieser Anti-MitM-Schutz erscheint eher wie ein nischenmäßiger Vorzug des IOTA-Datenmarktplatzes. Als ein Schutz, der in manchen Fällen notwendig sein mag, aber relativ teuer erkauft wird. Die meisten Firmen, die auf sichere Daten angewiesen sind, tun ohnehin gut daran, ihr Netzwerk gegen MitM-Angriffe zu sichern – während der Betrieb eines IOTA-Nodes in einem WLan ob der Datenlast nicht besonders lange möglich sein wird.

Den Märkten gefällt’s

Ungeachtet all dem hat die Ankündigung des Daten-Marktplatzes die Märkte gerockt. Der Preis der IOTA-Token sprang von 1,10 Dollar auf kurzzeitig mehr als 2,50 Dollar. Dieser Anstieg katapultierte IOTA mit einer Marktkapitalisierung von nun 6,3 Milliarden Dollar in die Top-5 der Kryptowährungen, hinter Ripple und noch vor Dash und Litecoin.

IOTA ist im Trend. Sogar bento, das Jugendmagazin von Spiegel, weiß, warum IOTA womöglich Bitcoin und Co. den Rang ablaufen kann: Bitcoin ist langsam, da Blockchain, und IOTA dank Tangle schnell und gut skalierbar. DerAktionär.de interviewt derweil den Bitcoin-Experten Robert Küfner, der erklärt, dass Blockchain überholt sei und IOTA „ins Unendliche“ skaliert.

Auch ins ZDF bringt es IOTA. Dominik Schiener, einer der leitenden Entwickler der Kryptowährung, wird diese Woche im ZDF Morgenmagazin auftreten – mit Johann Jungwirth, „Chief Digital Officer“ von Volkswagen. Damit scheint IOTA also neben dem größten Automobilzulieferer der Welt (Bosch) auch den größten Automobilkonzern (VW) gewonnen zu haben. Wenn man noch die Telekom dazuzählt, wird klar, dass die deutsche Traditionswirtschaft, die Bitcoin zu fast 100 Prozent ignoriert hat, Gefallen an IOTA findet.

In Norwegen ist David Sønstebø mittlerweile schon beinah ein Star. Der Schulabbrecher, der zum Krypto-Mega-Unternehmer wird, wird zum Thema zahlreicher Artikel und Porträts. Dementsprechend ist auch das Interesse der norwegischen Wirtschaft ungewöhnlich groß an IOTA.

Das Versprechen, das die Industrie anzieht, ist offenbar die „unendliche Skalierbarkeit“ der „Tangle-Technologie.“ Worum geht es da genau – und kann sie halten, was sie verspricht?

Tangle

Eine Blockchain funktioniert so, dass die Miner alle Transaktionen sammeln, davon welche in einen Block packen und diesen Block dann im Netzwerk verteilen. Sobald eine Transaktion in einem Block ist, gilt sie als bestätigt.

Bei einer Tangle-basierten Kryptowährung wie IOTA gibt es keine Miner. Stattdessen bestätigt jeder Knoten im Netzwerk zwei vorhergegangene Transaktionen, um eine neue, zufällig ausgewählte Transaktion zu senden. Auf diese Weise kommt das Netzwerk ohne Miner und deren Gebühren aus. Je mehr Transaktionen unterwegs sind, desto geringer ist die Chance, die eigene Transaktion zu treffen, wodurch das Netzwerk umso sicherer wird, desto größer es ist.

https://twitter.com/sabrigoldberg/status/937398183482839041

Aber skaliert das „endlos“? Ist IOTA die am besten skalierende Kryptowährung, wie es die von IOTA-Foundation-Mitglied Sabri Goldberg geteilte Infografik nahelegt? Können wir für alle Daten, die die Sensoren dieser Welt produzieren, einen Abdruck in den Tangle drücken und dafür noch die Bezahlung vornehmen? Die Antwort ist nein, und ich, ganz persönlich, finde es empörend, dass die IOTA-Foundation, die das wissen muss, dennoch Werbung mit dem Datenmarktplatz macht.

Die Tangle-Architektur beseitigt die Latenz durch die Übertragung der Blöcke. Allerdings ist das nur ein Teil des Problems, Blockchains zu skalieren, und bei Bitcoin mit Compact und Thin Blocks bereits gelöst. Die anderen Problemzonen bestehen auch beim Tangle weiter. Wie bei Bitcoin müssen bei IOTA alle Transaktionen durch das gesamte Netz gepresst werden – was sich hier sogar noch verschlimmert, da die quantensicheren IOTA-Transaktionen etwa 10 bis 20 mal so viel Bandbreite brauchen wie Bitcoin-Transaktionen. Auch das Problem, dass man alle unausgegebenen Transaktionen auf der Festplatte speichern muss, um neue Transaktionen prüfen zu können, schränkt die Skalierbarkeit von Tangles wie Blockchains ein.

IOTA wirbt damit, in einem Test 500 Transaktionen je Sekunde geschafft zu haben. Aber einen ähnlich hohen Durchsatz haben die Bitcoin Unlimited Entwickler auch geschafft, und Bitshares wirbt damit, mit der Graphene-Technologie auch 100.000 Transaktionen je Sekunde zu bewältigen. All diese Tests haben gemein, dass sie sich noch nicht unter kontinuierlichen Live-Bedingungen bewiesen haben, und dementsprechend relativ nichtssagend sind.

Ohnehin skaliert IOTA derzeit nicht nur wegen der extrem großen Transaktionen eher schlechter als Bitcoin und Co. Es gibt noch kein „Pruning“, mit dem ein Node alte Transaktionen löschen kann. Auch zufriedenstellende Light-Nodes scheint es noch nicht zu geben. Allein im IOTA-Thread im Coinforum habe ich bei einer stichprobenartigen Durchsicht gleich drei Beschwerden gefunden, dass die Wallet nicht funktioniere. Und während David Sønstebø die Aufforderung, doch erstmal eine stabile Wallet zu entwickeln, mit der Bemerkung abwischt, seine Wallt laufe einwandfrei, türmen sich in Github die Meldungen von Problemen mit der Wallet.

Daneben wirft Tangle auch eine der vielleicht wichtigsten spieltheoretischen Errungenschaften von Bitcoin weg: Bitcoin ist sybil-resistent. Da die Miner bezahlt werden und mit Rechenleistung konkurrieren, kann man Bitcoin nicht einfach so übernehmen, indem man ganz viele IP-Adressen oder Knoten kauft. IOTA verzichtet darauf, ehrliche Netzwerk-Knoten zu belohnen, aber lastet ihnen dafür eine viel größere Last auf, da die Währung den Anspruch hat, sehr weit zu skalieren. Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich, dass ein Puppenspieler das Netzwerk übernimmt.

Mehrere Experten, die sich IOTA angeschaut haben, haben neben den hier genannten Problemen noch viele weitere Schwächen in IOTA entdeckt. Alte Hasen in der Bitcoin-Szene warnen heftig vor IOTA, etwa hier im Forum von Heise. Die berühmte Hochschule MIT konstatierte schon vor einigen Monaten, dass all jene Firmen, die mit IOTA zusammenarbeiten, einen erschreckenden Mangel an Sorgfalt bei der Prüfung der Technologie demonstrieren. Die große Begeisterung der vielen Firmen, die am Datenmarktplatz von IOTA teilnehmen, zeigt, dass die Mahnung des MIT nicht allzu viel bewirkt hat.

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