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Lightning: Integration Tests abgeschlossen, erste Transaktion auf Bitcoin-Mainnet erfolgreich

Was Bilder angeht, ist Lightning wirklich ein dankbares Thema. Bild von Benjamen Benson via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Drei Teams kooperieren bei der Entwicklung von Lightning und bilden unabhängig voneinander Clients für das offchain-Netzwerk. Mit dem Abschluss der Integration Tests und der ersten Zahlung im echten Bitcoin-Netzwerk erreichen die Entwickler diese Woche gleich zwei Meilensteine. Wir lassen uns nicht lumpen – und nehmen Spenden an das Blog auch mit Lightning an.

Lightning, das Protokoll für offchain-Zahlungen, wird von drei Entwicklergruppen gebildet: ACINQ, Lightning Labs und Blockstream. Diese Gruppen entwickeln je ihren eigenen Client für das Lightning-Netzwerk. Seit der Scaling Bitcoin Konferenz in Mailand kooperieren die Teams eng miteinander, um zu gewährleisten, dass die drei Clients kompatibel sind. Dafür haben sie die Lightning-Spezifizierung geschrieben.

Gestern nun haben die von Christian Decker ausgestellten Integration Tests ihren Abschluss erreicht. Die drei unabhängig voneinander entwickelten Clients sind vollständig kompatibel; die Spezifizierung hat sich bewährt und bekommt nun die Versions-Nummer 1.0. Laut Rusty Russel und Christian Decker von Blockstream stellt dies einen Meilenstein der Entwicklung von Lightning dar.

Zur selben Zeit präsentieren die Lightning-Entwickler in einer gemeinsamen Ankündigung die erste Lightning-Transaktion im offiziellen, echten Bitcoin-Netzwerk. Bisher waren Lightning-Transaktionen lediglich im Testnet machbar.

„Wir haben eclair (ACINQ), c-Lightning (Blockstream), und lnd (Lightning Labs) getestet. Wir haben Nodes auf der ganzen Welt aufgesetzt, unter anderem in Asien, Europa, Südamerika und Nordamerika. In unserem ersten Test haben wir den Coffeeshop Starblocks benutzt, eine Anwendung von eclair. Starblocks akzeptierte eine eingehende Bitcoin-Zahlung von einem Kunden, der mit der lnd Lightning app als Client bezahlt hat, und wurde über c-Lightning geroutet. Mmm, blockaccino!“

Ein zweiter Test wurde mit yall.org gemacht, eine Micropayment-Seite auf Basis von lnd. Hierfür haben die Entwickler eine Zahlung mit eclair gesendet und durch c-Lightning geroutet. Auch diese hat reibungslos funktioniert.

Zap, HTLC, lnd

Damit dürften Zahlungen mit dem Lightning-Netzwerk ein Stückchen näher gerückt sein. Wer Lust hat, sich tiefer mit der Materie zu beschäftigen, sollte bei der Plattform Yalls.org beginnen. Dort kann man für eine kleine Zahlung eine derzeit noch überschaubare Menge an Artikel freischalten. Yalls verlinkt auf drei Wallets, mit denen man bezahlen kann: die Desktop App von Lightning Labs, die Online-Wallet HTLC.me, und Zap.

Ich habe die Online-Wallet HTLC.me ausprobiert. Die Wallet schenkt einem ein kleines Guthaben, mit dem man per Lightning bezahlen kann. Eine Zahlung an Yalls.org hat funktioniert – was eine interessante Erfahrung war, da die Zahlung augenblicklich da war – die zweite nicht, wegen irgendwelcher Verbindungsprobleme. Bitcoins empfangen kann man mit HTLC.me nur per Lightning, weshalb ich nicht ausprobieren konnte, wie man einen Lightning-Channel auflädt. Wer aber Lust hat, mir etwas zu senden, kann es mit dem folgenden Payment Code ausprobieren:

lntb312370n1pdznqzypp5j508n509ds5w5m22nr7n4pw9th7mylgtykw2rqrr8q5p6n9995jqdz40v3xwetwv4exjc6ld9jzyw3z8yexxv33vf3ngtfevejx2tf5vscrvttpxu6rvttzxasngvn98qmrxcfhxq386cqzysc9p0texcrrpt8la3aktufv6ysmtg799z652ufx70330smf8uunxrd87mpt9ez3gw445harasn56w6e3m6knms7qv58kktfmy9ys8hdgqxupgm9

Damit wird das Bitcoinblog.de zum ersten Blog, bei dem man auch mit Lightning spenden kann. Ich bin gespannt, ob es jemand von euch schafft. Es mit HTLC.me zu machen, wäre etwas langweilig, da die Zahlung dann ja nur im Server von HTLC stattfindet.

Zap hat allerdings noch keinen Release, und lnd benötigt, soweit ich es verstehe, einen vollständig synchronisierten btcd-Node. Eclar verspricht, Lightning in eine nette Benutzeroberfläche zu integrieren, läuft aber derzeit nur auf dem Testnet. Die Entwickler warnen noch davor, es mit echtem Geld zu benutzen, da es noch eine Alpha-Software ist. Aber es dürfte schon möglich sein, es auf das Bitcoin-Mainnet umzulenken, wenn man weiß, was man macht.

Für diejenigen, die auf Lightning warten, ist der Abschluss der Kompatibilitätstests ein großer Schritt: Mit ihm wird Lightning ein gutes Stückchen mehr Wirklichkeit. Allerdings sollte man sich vor zu hohen Erwartungen hüten. Denn selbst dann, wenn die Software reibungsfrei läuft und veröffentlicht ist, muss sich zunächst noch erst ein Netzwerk bilden, in dem die Guthaben geroutet werden. Wie dieses aussehen wird – dezentral oder zentral – ist noch nicht zu sagen. Es kann also noch eine Weile dauern, bis Lightning wirklich einschlägt.

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