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Diskussion und Umfrage zum Corona-Virus

Die Corona-Karte der Morgenpost dürfte derzeit ein Besuchermagnet sein. Sieht ziemlich gruselig aus, oder?

Das Corona-Virus beherrscht die Medien und die Gedanken vieler Menschen. Wir versuchen heute, herauszufinden, wie die deutsche Bitcoin-Szene darüber denkt. Daher fordern wir euch auf, mitzudiskutieren und an einer Umfrage teilzunehmen. Denn nichts ist so kostbar wie gute Daten.

Weil gerade sowieso alle mit dem Corona-Virus und der damit einhergehenden Großkrise beschäftigt sind, schließen wir uns dem heute an. Lasst und diskutieren und reden. Erzählt mir in den Kommentaren, wie die Situation bei euch ankommt. Ihr könnt gerne darauf verzichten, den Artikel zu lesen, und stattdessen gleich eure Erfahrungen in die Kommetarfelder tippen. Im Folgenden werde ich meine Wahrnehmung darlegen und dies mit Umfragefeldern verbinden.

Stay at home

Mittlerweile wurde es zur obersten Bürgerpflicht, zuhause zu bleiben. Die Regierung hat „Kontaktbeschränkungen“ verordnet und droht mit harten Strafen, wenn man sich dem widersetzt. Ohnehin sind alle Veranstaltungen abgesagt, Kneipen, Restaurants, Kultureinrichtungen und die allermeisten Läden geschlossen. Viele Betriebe machen Zwangsurlaub oder schicken ihre Mitarbeiter soweit wie möglich ins Homeoffice. Den meisten Leuten bleibt also nicht viel anderes übrig, als sich zuhause einzuigeln, Netflix zu schauen und gehamsterte Nüsse zu knabbern.

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Bei mir ist eigentlich alles beim Alten. Ich arbeite sowieso im Home-Office. Da meine Lebensgefährtin das jetzt auch machen muss, habe ich am Tag sogar mehr Gesellschaft als vorher. Allerdings gehen wir weniger raus, treffen weniger Freunde und Verwandte und besuchen weniger Veranstaltungen. Natürlich haben wir auch gehamstert und Lebensmittel für etwa zwei Wochen gekauft. Nachdem es nirgendwo mehr Klopapier gab, haben wir in einem Online-Shop für Bürobedarf eine Großpackung bestellt, mit der wir die ganze Straße mitversorgen könnten.

Persönlich glaube ich übrigens, dass es der Welt ein Stückweit guttut, mal ein Weilchen runterzufahren und zuhause zu bleiben. Wenn es eine Beziehung zerstört, für einige Wochen zusammenzuhocken, könnte das für alle Beteiligten der Anfang eines besseren Lebens werden.

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Kennt ihr Corona-Infizierte?

Mich würde brennend interessieren, ob ihr in eurem näheren und ferneren Umfeld Corona-Infizierte habt, und wie die Krankheit bei diesen verlaufen ist.

In meinem Umfeld wurde eine Kollegin eines Bruders eines Freundes nach einem Ski-Urlaub positiv getestet. Über den Krankheitsverlauf weiß ich nichts. Da der Bruder des Freundes sich mit ihr den Tisch im Büro teilt, musste er auch in häusliche Quarantäne, wurde aber nicht getestet. Er berichtet über Husten und auch Müdigkeit, aber nichts, worüber man eigentlich viel reden würde.

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Betrifft euch die Lage wirtschaftlich?

Die Börsenkurse sind stärker eingebrochen als jemals zuvor. Die Ausgangsbeschränkungen – und schon zuvor die Sorgen – haben den Umsatz vieler Branchen reduziert oder fast komplett vernichtet. Etwa die Reisebranche, die Gastronomie oder der nicht-lebenswichtige Einzelhandel. Während in Deutschland Kurzarbeit und Notkredite die schlimmsten Folgen bisher noch verhindern können, scheint in anderen Ländern die Arbeitslosigkeit schon jetzt zu explodieren. Betrifft euch das auch?

Ich kenne einige Beispiele von Leuten, die derzeit für einige Monate auf Einnahmen verzichten müssen, indirekt auch welche, die ihren Job verloren haben, und viele, die sich um ihren Job Sorgen. Vor allem ein längerer Shutdown der Wirtschaft ist für viele sehr bedrohlich.

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Die Validität der Zahlen

Das dürfte die schwierigste und auch umstrittenste Frage sein. Vor kurzem wurde ja die Mehrheit der Deutschen zu Corona-Experten und kann im Schlaf epidemologische Daten und Maßnahmen herunterrasseln. Ich gehöre auch dazu. Dabei kursiert ein wildes Spektrum an Angaben zur Mortalität und zum Bedarf von Intensivbetten je Fall. Diese Zahlen erscheinen mir so konfus, dass ich befürchte, es kann nur schief gehen, wenn man sie zur Basis von Entscheidungen macht.

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Wird die Gefahr unter- oder überschätzt?

Ein Beispiel für unzuverlässigen Daten ist die Mortalitätsrate. Mein Eindruck ist, dass viele meinen, man habe eine valide Mortalitätsrate je Infektion, wenn man die Anzahl der Toten durch die der positiv getesteten teilt. Also in Deutschland derzeit 172 / 34.000, in Frankreich 1.100 / 22.000, in Italien 6.800 / 69.000. Das ergibt 0,5, 5 oder 9,8 Prozent. Allein schon diese riesigen Unterschiede sollten jedem zeigen, dass die Methode wertlos ist. Soweit ich es sehe, sagt die derzeitige Anzahl der „Infizierten“ lediglich etwas über die Anzahl von Tests aus.

Die Dunkelziffer derjenigen, die infiziert sind oder waren ist unbekannt. Tests aus Island deuten darauf hin, dass bereits 1 Prozent der Bevölkerung infiziert sind, es gibt Epidemologen, die annehmen, dass im chinesischen Wuhan 1,9 Millionen Menschen infiziert waren; Forscher aus Oxford spekulieren sogar darüber, dass mehr als 50 Prozent der britischen Bevölkerung bereits infiziert ist oder war. Solche Werte relativieren natürlich die Rate der Todesfälle oder Intensivpflege-Bedürftigen enorm.

Auf der anderen Seite gibt es auch viele Todesfälle die nicht auf Corona getestet wurden, weshalb es auch eine Dunkelziffer der Toten geben kann. All das macht die Informationslage sehr undurchsichtig.

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Der Schaden der Maßnahmen

An den Börsen gab es die größte Krise seit Jahrzehnten, schlimmer als 2008. Gleichzeitig sind die Jobs von Hunderttausenden von Menschen in Deutschland bedroht, ganze Branchen könnten dem Untergang geweiht sein, wenn die „Kontakteinschränkung“ noch mehrere Monate anhält, und die Staaten riskieren mit ihren Hilfsmaßnahmen, dass wir alle am Ende mit einer Inflation bezahlen werden.

Es mag zynisch klingen, aber man kann sehr wohl Gesundheit und Wirtschaft vergleichen. Armut schadet dem Gesundheitssystem, Arbeitslosigkeit macht krank, und der Verzicht auf Freizeitaktivitäten wie der Sportverein, das Fitness-Studio, die Wandergruppe oder die Yoga-Runde sind auch nicht eben förderlich für die Volksgesundheit. Die Toten, die eine Wirtschaftskrise und der Abbau von gemeinsamer Freizeitgestaltung fordert, sind nicht so direkt wie die die Toten durch ein Virus, aber durchaus existent.

Allerdings gibt es auch hier keine konkreten Zahlen wie beispielsweise X Tote je Prozent BIP-Verlust. Daher haben wir also zwei Risiken – Corona und Wirtschaft – bei denen wir als Gesellschaft aus dem Dunkeln heraus agieren. Die Gefahr, dabei durch übereilten Aktionismus mehr Schaden anzurichten als zu verhindern, kommt mir enorm vor.

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Die Gefahren für Freiheit und Demokratie

In der Corona-Krise müssen die Bürger westlicher Demokratien erhebliche Einschränkungen der Gewerbe-, Reise-, Bewegungs- und Versammlungsfreiheit hinnehmen. In einigen Ländern, wie Spanien und Italien, kann man schon von einer Kasernierung der Bürger sprechen, während die Grenzschließungen Jahrzehnte der europäischen Integration vorübergehend zunichte machen. Gleichzeitig droht eine Aufweichung des Datenschutzes, wenn Behörden die Aufenthaltsorte der Bürger durch Mobilfunkdaten abfragen wollen, und es gibt Anzeichen dafür, dass auch die Meinungsfreiheit bedroht ist, wenn Politiker darüber nachdenken, härter gegen „Fakenews“ vorzugehen und sich soziale Medien wie Twitter und Medium diesem Druck willig beugen. Es gibt schon sehr viel zu verlieren.

Dass dies aufgrund von emotionalen Bildern von italienischen Kliniken geschieht und von Statistiken, die die meisten – mich eingeschlossen – nicht bewerten können und die viele Experten für unzureichend valide halten, finde ich ziemlich besorgniserregend. Furcht ist ein schlechter Ratgeber für Entscheidungen, vor allem, wenn es um Freiheitsrechte geht.

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Wer sich von euch bis hierhin durchgearbeitet hat: Vielen Dank! Ich bin extrem gespannt, was bei dieser Umfrage herauskommt. Und falls ihr noch Lust und Zeit habt – hinterlasst doch eure Meinung in den Kommentaren.

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