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KnC-Miner erklärt Bankrott – Bitmain verkauft S9

Einer der Asic-Miner von KnC

KnC hat vor kurzem den Bankrott beantragt. Die schwedische Firma, die Asic-Miner herstellt und Mining-Farmen in skandinavischen Rechenzentren unterhält, kann laut eigener Aussage nicht mehr mit der Konkurrenz aus China mithalten. Wie zum Beweis bringt Bitmain fast zeitgleich den S9-Miner in den Online-Shop.

Maßgeblicher Grund für die nun eingereichte Bankrotterklärung von KnC ist das bevorstehende Halfing. In knapp sechs Wochen wird sich die Ausschüttung von Bitcoins je Block von 25 auf 12,5 halbieren. Für die Miner bedeutet dies effektiv eine Verdopplung der Produktionskosten. Für KnC ist das zuviel.

„Aufgrund der hohen Unsicherheit, die das Halfing im Juli mit sich bringt, sowie der rapiden Entwicklung unserer Mitbewerber, wird es für unsere Firma schwer werden, ihre Verpflichtungen einzuhalten,“ erklärt Sam Cole, der Gründer von KnC. Die Firma hat ein Investmentkapital von 125 Millionen Schwedischen Kronen erhalten, vor einem Jahr als erster Asic-Hersteller 16 Nanometer-Chips entwickelt und mehrere Mining-Zentren in Boden im äußersten Norden Schwedens mit grüner Energie betrieben. Damit stellt KnC 3-5 Prozent der Hashrate des Bitcoin-Netzwerks. Dies hat jedoch nicht ausgereicht, um die Investoren auszuzahlen.

Dieses Wasserkraftwerk in Boden versorgt KnCs Mining-Farm mit grüner Energie

Als einen der maßgeblichen Gründe nennt Cole die Energiekosten in Schweden, die mit 19,2 cent je Kilowattstunde relativ hoch sind. Laut Cole haben alleine die Steuern für Energie 44 Prozent der Einnahmen aufgefressen. Zugleich sagte Cole jedoch auch, dass der Wettbewerb im Mining stärker angezogen habe, als erwartet. „Wenn wir es ausrechnen, wurden hunderte von Millionen Dollar in das Mining in den letzten sechs Monaten investiert. Selbst wenn wir von kostenlosem Strom ausgehen, zahlt es sich nicht aus.“ Er könne nur spekulieren, was dahinterstecke. „Vielleicht wissen sie nicht, was sie tun, aber angesichts des riesigen Investments ist das unwahrscheinlich. Es könnte irgendeinen Vorteil in China geben, von dem wir nichts wissen.“

Es mag sein, dass die chinesischen Miner grenzprofitabel operieren oder sogar das Risiko eingehen, im Falle eines ausbleibenden Preisanstiegs Verluste zu machen. Dass aber eine Mining-Unternehmung in einem Land mit derart hohen Energie- und Lebenskosten wie Schweden nicht profitabel arbeitet, verwundert eigentlich weniger, als dass es Investoren gibt, die auf ein solches Geschäftsmodell setzen.

KnC wird noch bis zum Halfing weiterminen. Danach wird die Firma den Betrieb einstellen, womit die Rolle Europas im Mining noch weiter schrumpfen wird. Neben Bitfury aus Georgien und einigen Mining-Farmen in den USA wird Bitcoin-Mining dann fast ausschließlich in China stattfinden. Neben den günstigen Arbeitskräften im Betrieb einer Farm und den günstigen Stromkosten spielt sicherlich auch die vergleichsweise hohe Qualität im Verhältnis zum Preis bei der Herstellung von Chips eine Rolle. Bitmain als Betreiber des Antpools ist ein Musterbeispiel für einen Asic-Hersteller, der – anders als KnC – einen guten Ruf bei den Kunden genießt und stetig neue Produkte auf den Markt bringt.

Sieht eigentlich genauso aus wie der S7, hat aber mehr Power: der Antminer S9 von Bitmain.

Während KnC in der Vergangenheit durch massive Lieferverspätungen bereits bezahlter Miner auffiel und das Endkundengeschäft schließlich komplett aufgegeben hat, um nur noch in die eigene Tasche zu minen, ist Bitmain für einigermaßen pünktliche Lieferungen bekannt. Der Hersteller der Antminer hat mit dem Verkauf der Miner und dem Betrieb des Antpools ein zweisäuliges Geschäft entwickelt, das relativ gut zu laufen scheint. Erst vor wenigen Tagen hat die Firma ihre neueste Schöpfung, den Antminer S9, in den Online-Shop aufgenommen. Damit dürften sich die Gerüchte bestätigen, die im Erscheinen des neuen Miners den Grund für eine massive Spitze in der Hashrate gesucht haben. Der S9 benutzt 16nm Chips, kostet 2.100 Dollar und bietet eine Hashrate von 14 Terahash je Sekunde bei einem Stromverbrauch von 0,098 Joule je Gigahash. Laut Bitmain ist der S9 der erste kommerziell vertriebene 16nm Miner.

Geliefert wird das Ding ab dem 12. Juni. Ein weiterer Sprung der Hashrate kurz vor dem Halfing ist damit wahrscheinlich.

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