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Die drei größten Banken Japans investieren in Bitcoin-Börse

Interpretation der japanischen Flagge von Dominic Alves via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Wenn du sie nicht besiegen kannst, dann marschier‘ mit ihnen: Etwa dies dürften sich die drei größten Banken Japans gedacht haben, als sie in die japanische Börse BitFlyer investiert haben.

Das jüngste Investment war nicht das erste für die japanische Bitcoin-Börse BitFlyer. Bereits im vergangenen Jahr hat die Börse 3 Milliarden Yen (etwa 27 Million Dollar) von den Investmentgesellschaften Venture Labo Investment und SBI Investment erhalten sowie 510 Millionen Yen (etwa 4,5 Millionen Dollar) von unter anderem dem Investment-Arm der Mutsubishi UFJ, die die größte Bank in Japan ist.

Gestern gab BitFlyer nun bekannt, weiteres Kapital durch den Verkauf von Anteilen an neue Partner eingesammelt zu haben. Wieviel genau, geht aus der Pressemitteilung nicht hervor. Erklärt wird jedoch, wer die Anteile übernommen hat: Die Sumitomo Mitsui Banking Corporation Group, die die zweitgrößte Bank des Landes ist, die Mizuho Financial Group, welche die drittgrößte Bank Japans darstellt, sowie die Dai-ichi Life Insurance, der drittgrößte Lebensversicherer des Landes.

Zum Vergleich: Das wäre etwa so, als würden die Deutsche Bank, die Commerzbank, die KfW sowie die AachenMünchner in Bitcoin.de investieren, anstatt, wie es zumindest die Deutsche Bank und die Commerzbank machen, in R3cev.

Tatsächlich aber unterscheidet sich das Investment der japanischen Banken jedoch gar nicht so sehr vom allgegenwärtigen Investment in Blockchain-Technologie. Ein Interesse an Bitcoin durch die Banken wird durch es bestenfalls als Nebenschauplatz ausgedrückt. Denn während das Kerngeschäft von BitFlyer zwar aus einer Reihe von Dienstleistungen rund um die Kryptowährung besteht – eine Börse, eine MultiSig-Wallet, eine Visualisierung der Blockchain, einen Werbeservice – zielt die Kooperation mit den Banken offenbar eher darauf ab, für diese eine eigene Blockchain zu entwickeln. Die Pressemitteilung schreibt:

BitFlyer stellt die Technologie bereit, um Machbarkeitstests von drei Megabanken, darunter Sumitomo und Mizuho, durchzuführen. Basierend auf dieser Technologie werden sie ihre eigene Blockchain namens „Miyabi“ entwickeln. BitFlyer wird Kernsysteme designen, die die Blockchain Technologie für weitere Branchen nutzbar machen wird …

Dennoch lässt BitFlyer keinen Zweifel daran, dass virtuelle Währungen weiterhin der wichtigste und zukunftsträchtigste Geschäftsbereich für die Firma sein werden. 2017, kündigt die Börse an, „wird das erste Jahr der virtuellen Währungen in Japan sein.“ Unter anderem weil die im Juni in Kraft tretende überarbeitete Payment Direktive, so BitFlyer, die Motivation zur Nutzung digitaler Währungen in Japan weiter verstärken sollte.

Mit 400.000 Nutzern und einem monatlichen Handelsvolumen von mittlerweile mehr als 320 Milliarden Yen (etwa 2,5 Milliarden Euro) ist BitFlyer die größte Börse Japans bzw. liegt Kopf an Kopf mit dem Nebenbuhler Quoine. In der Rangliste der weltweiten Börsen nach Volumen sind die beiden japanischen Unternehmen auf den ersten Plätzen, was aber vor allem daran liegt, dass man bei ihnen unter Umständen gebührenlos handeln kann.

Dennoch spricht vieles dafür, dass das Interesse Japans an Bitcoin und Kryptowährungen tatsächlich erwacht. Mit ein Grund dürfte sein, dass die Regierung Bitcoin als Zahlungsmittel anerkannt hat. Es wird erwartet, dass ab April neue Regulierungsrichtlinien umgesetzt werden, die etwa strengere Geldwäscheregeln durchsetzen, aber, so die Börsen, auch das Vertrauen in Bitcoin wiederherstellen, das noch immer durch die Pleite von MtGox Anfang 2014 beeinträchtigt ist.

Laut Cryptocoinsnews hat ResuPress, der Betreiber eines Bitcoin-Zahlungsdienstleisters sowie der Online-Wallet CoinCheck, in Japan bereits mehr als 4.200 Händler dazu gebracht, Bitcoins zu akzeptieren. Für 2017 erwartet die Firma, die Anzahl der Akzeptanzstellen auf rund 20.000 zu erhöhen.

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