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SegWit2x Alpha Release – Bereits mehr als 75 Prozent der Blocks bereit

Am vergangenen Freitag hat Jeff Garzik die Alpha-Version von SegWit2x veröffentlicht. Nachdem alle am Abkommen beteiligten Pools mit ihren Blöcken Zustimmung signalisieren, hat das Upgrade bereits mehr als 75 Prozent der Hashrate hinter sich. Die Aktivierung von SegWit scheint sicher – während die damit verbundene Hardfork noch nicht in trockenen Tüchern ist.

Am Freitag hat Jeff Garzik über die SegWit2x-Mailing-List den Alpha-Release von SegWit2x angekündigt. Der Client existiert bislang nur auf GitHub, eine ausführbare Installationsdatei gibt es noch nicht.

Wie Garzik erklärt, ist der offizielle „branch“ der Release. Darin ist der Code für die Erhöhung der Basis-Blocksize auf 2mb enthalten sowie die SegWit-Aktivierung BIP91. Nun geht es, so Garzik, ans Testen. Ende Juli, so der Plan, soll SegWit2x starten. Dann wird das folgende geschehen:

Wenn SegWit2x einen Support von 80 Prozent der Hashrate in einer Periode von 336 Blöcken erreicht, wird die Softfork 336 Blöcke später auf allen SegWit2x Nodes aktiviert. Diese Clients werden dann die Signalisierung auf bit1 beginnen, um die alten Core Nodes, die mit BIP141 auf eine Schwelle von 95 Prozent warten, dabei zu unterstützen, ebenfalls SegWit freizukriegen.

Entweder am 21. September oder 12.960 Blöcke – etwa 3 Monate – nach der SegWit-Aktivierung werden die SegWit2x Nodes automatisch das Blockweight-Limit von 4 auf 8 mb erhöhen und damit zu einer Basis-Blocksize von 2mb forken. Wenn die Hardfork 75 Prozent der Hashpower erreicht, wird sie jeden anderen Knoten im Netzwerk zwingen, zu einem SegWit2x kompatiblen Client upzugraden.

Vier Tage nach dem Alpha-Release sieht es schon mal sehr gut mit der Unterstützung der Miner aus. Alle großen Pools, BitFury, Antpool, F2Pool, btc.top, ViaBTC, Bixin, BTCC signalisieren die Unterstützung für SegWit. Allerdings schreiben sie bislang lediglich „NYA“ in die Coinbase-Transaktion, anstatt tatsächlich mit dem Version Bit die echte Aktivierung von SegWit voranzutreiben. Dies wird wohl Mitte bis Ende Juli geschehen, wenn SegWit2x ausführlich getestet ist.

Wenn es soweit ist, wird SegWit innerhalb etwa einer Woche aktiviert sein. Danach kann jeder beginnen, das neue Transaktionsformat zu verwenden. Bislang ist zwar die Implementierung in den Wallets noch nicht durchschlagend, aber der recht unkomplizierte Umgang der Trezor-Wallet mit SegWit bei Litecoin lässt schon mal hoffen, dass die Umstellung auch reibungslos ablaufen kann.

Nach dem Upgrade zu SegWit gibt es keine Garantie, dass die Teilnehmer der Übereinkunft von New York weiterhin SegWit2x benutzen. Es gibt auch keine Garantie dafür, dass ausreichend andere Unternehmen und User mitziehen, um zu verhindern, dass die Fork zu einem Desaster wird. Die Hardfork obliegt vollständig der Integrität der beteiligten Miner und Unternehmen.

Es ist anzunehmen, dass sich die Streitigkeiten, die wir schon seit langem sehen, fortsetzen werden, nachdem SegWit aktiviert ist. Die Core Entwickler lehnen die 2mb Hardfork fast einstimmig ab, da sie zu schnell passiert, als dass man sie ausreichend testen könnte. Sofern es der SegWit2x-Arbeitsgruppe nicht gelingt, die einflussreichen Core Entwickler zu überzeugen, dürfte es schwierig werden, eine Mehrheit bei den Minern, Unternehmen, Investoren und Usern zu erhalten, wie sie für eine nahtlose Hardfork notwendig sein wird. Sobald die Unterstützung der Hardfork unter den Teilnehmern des Abkommens bröckelt, könnte es recht schnell dazu kommen, dass sie gar nicht mehr stattfindet.

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