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Bitcoin Cash bekommt mit Oyo seine eigene Suchmaschine

Die Bitcoin-Cash-Blockchain-Suchmaschine Oyo.cash

Während sich der Markt mit Bitcoin Cash schwer tut, nutzen Entwickler den Forkcoin immer öfter als digitale Pinnwand. Oyo veredelt diesen Trend mit einer Suchmaschine.

An sich ist die Blockchain nicht viel mehr als eine besondere Art der Datenbank. In ihr steht, wer wem wie viel überwiesen hat, gebündelt zu Blöcken, verkettet durch einen Merkle-Tree und Proof of Work, so dass es keinen Zweifel an der Autentizität der Information in der Blockchain geben kann.

Prinzipiell ist es kein Problem, nicht nur Transaktionen, sondern auch beliebige Informationen in die Blockchain zu schreiben. Dies geschieht auch schon lange durch verschiedene Methoden, was sogar schon zu Bedenken geführt, ob Bitcoin verboten werden muss, weil in der Blockchain unlöschbare Links enthalten sind, die zu Webseiten mit tendenziell kinderporgnographischen Inhalten führen.

Während es bei Bitcoin selbst eher verpönt ist, die Blockchain für solche Zwecke zu missbrauchen, setzt Bitcoin Cash seit einigen Monaten immer mehr darauf, die Blockchain weniger als Kontobuch denn als schwarzes Brett zu verwenden. Eventuell ist das nicht die blödeste Taktik, nachdem es Bitcoin Cash offenbar noch nicht gelungen, sich trotz der überragenden Onchain-Kapazität als das führende digitale Bargeld zu positionieren. Die Pinnwand-Funktionalität stellt immerhin sicher, dass Bitcoin Cash im Gespräch bleibt, und vielleicht hilft sie auch einmal, die monetären Funktionen zu verbessern.

Die erste große App, die Texte in die Bitcoin-Cash-Blockchain schreibt, ist Memo.Cash, eine Art blockchainbasiertes Twitter, das, anders als das herkömmliche Twitter,  Tweets weder löschen noch zensieren kann. Memo.Cash ist kein Server, sondern ein Protokoll, und die Webseite ist lediglich ein Interface zur Blockchain, das man in jeder Wallet an sich reproduzieren kann. Alles, was passiert, ist, dass die User eine Nachricht in einem bestimmten Format per „OP_Return“ absenden und die neuen Transaktionen nach solchen Nachrichten durchsuchen.

Seitdem gibt es eine Flut ähnlicher Anwendungen. Auf wewo.cash kann man alle per Memo gesendeten Tweets lesen, mit FileInDaChain kann man Dateien bis zu 90 Kilobyte auf die Blockchain laden, DataCash und MemoPress machen es supereinfach, ohne dritte Partei kurze Nachrichten in die Blockchain zu schreiben, und noch vieles mehr. Der wichtigste Kern der „Blockchain-als-Pinnwand“-Projekte dürfte jedoch BitDB sein – eine auf MongoDB aufgebaute Datenbank, die man automatisch mit einem Node synchronisieren kann. BitDB speichert sowohl Transaktionen als auch Nachrichten und Smart Contracts – kurz: alles, was in der Blockchain steht – und erlaubt es dem User, die Datenbank durch die üblichen Befehle zu filtern und zu durchsuchen. BitDB ist ein ambitioniertes Projekt, ein universelles Werkzeug, das eine phantastische Ergänzung für einen Full Node ist und eventuell in Zukunft helfen kann, viel bessere leichte Wallets zu bauen.

Der neueste Streich von BitDB-Autor _unwriter ist Oyo.cash – eine Suchmaschine, mit der man die Bitcoin-Cash-Blockchain durchsuchen kann. Man kann nun freimütig nach Nachrichten in der Chain suchen, aber auch nach Transaktionen, wie bei einem Blockexplorer. Für diejenigen, die die Blockchain gerne als Pinnwand verwenden, dürfte das extrem hilfreich sein.

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