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Größte russische Bank möchte Ethereum und Metamask integrieren

Zentrale der Sberbank in Moskau. Bild von Roman Balabin via wikipedia. Lizenz: Creative Commons

Die Sberbank ist die russische Variante der Sparkasse. Sie stellt nun den Plan vor, die eigene Blockchain-Plattform kompatibel mit Ethereum und Metamask zu machen. Aber kann – darf – das auch so passieren?

Die russische Sberbank arbeitet schon seit einigen Jahren an einer eigenen Blockchain-Plattform. Während einer Veranstaltung des Sber Blockchain-Labors kündigte die Bank nun ein spannendes Vorhaben an.

So soll die Sber-Plattform – eine private Blockchain der Sberbank – kompatibel mit Ethereum werden. Entwickler sollen Smart Contracts und Projekte frei zwischen der eigenen Blockchain und offenen Blockchains wie Ethereum übertragen können. Zudem soll die Sber-Plattform selbst kompatibel mit der Browser-Wallet MetaMask werden, so dass die User durch die Wallet Smart Contracts und Token verwenden können.

Die Sber-Plattform soll es Usern erlauben, Token auszugeben und Smart Contracts zu generieren. Dank der Integration in das Informationssystem der Bank sollen auf ihr Zahlungen in Rubel möglich sein. Alexander Nam, Direktor des Blockchain-Labors der Bank, freut sich darauf, „dass unsere Community DeFi-Anwendungen auf der Infrastruktur von Sber ausführen kann.“ Angesichts der „rasanten Entwicklung von Web3“ werde die Plattform „verschiedene Blockchain-Protokolle“unterstützen.

Möglicherweise gingen in der Google-Übersetzung der Pressemitteilung einige Details verloren. Doch es scheint, als habe die Sberbank die kluge Entscheidung getroffen, die starken Netzwerkeffekte öffentlicher Blockchains nicht gänzlich zu ignorieren, auch wenn sie das Zahlungswesen in Rubel auf die eigene Plattform zentralisiert. Inwieweit die Kunden der Bank dann in der Lage sein werden, die Sber-Plattform mit der eigenen Wallet zu benutzen, ist eine Frage der Spekulation.

Werden sie die Schlüssel für Token und Rubel selbst verwahren können? Wird die Plattform komplett offen sein, so dass quasi jeder sie benutzen kann, um Blockchain-Transaktionen in Rubel zu begleichen, also nicht viel anders als die vielen Ethereum-Klone, die mit MetaMask kompatibel sind? Und wie wird sich das mit den Sanktionen, die auch gegen die Sberbank verhängt worden sind, vereinbaren lassen?

Die Sberbank, quasi die russische Sparkasse, könnte hier ein mutiges Modell setzen, wie man als Bank Fiatgeld und Token sowie die eigene und öffentliche Blockchains zusammenbringt. Ob die Ambitionen auch Wirklichkeit werden, ist noch ungewiss, da jederzeit droht, dass sie an der willkürlichen Regulatorik zerschellen, die irgendwie zwischen Zentralbank und Finanzministerium ausgemacht und von der Duma immer wieder aufs neue besiegelt wird.

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