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United Nations tested Ethereum, um Flüchtlingen in Jordanien Lebensmittelmarken zu geben

"Iris Color" von ANBerlin via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Das World Food Program der UN benutzt die Ethereum-Blockchain, um Flüchtlingen in Jordanien Lebensmittelmarken zu verleihen. In der ersten Phase kommen 10.000 Flüchtlinge in den Genuss des Programms, darauf sollen alle weiteren Flüchtinge in Jordanien und schließlich der Rest der Welt folgen. Dass ein Londoner Iris-Scan-Unternehmen mit dabei ist, macht die Sache etwas gruselig.

Es gibt manche Meldungen, da weiß man nicht, ob man sich freuen oder sich vor Schrecken schütteln soll. Der Bericht von Coindesk über ein Blockchain Programm der United Nations (UN) ist so ein Fall.

Die UN hat gestern begonnen, kryptographisch gesicherte Coupons an tausende von Flüchtlingen in Jordanien mithilfe der Ethereum-Blockhain zu verteilen. In dem Projekt koooperieren der Innovation Accelerator des UN World Food Programs, die Ethereum Entwickler von Parity Technologies, die Blockchain Big Data Firma Datarelle und der Londoner Hersteller von Hardware für die Iris-Erkennung, IrisGuard.

Die Grundfrage war, wie man kryptographisch gesicherte Lebensmittelmarken an eine große Anzahl von Flüchtlingen vergeben kann, ohne dass der Zugang zum Internet oder zu elektronischen Geräten wie Smartphones Voraussetzung ist. Hier wird wohl die Iris der Flüchtlinge gescannt und ein Account auf der Ethereum-Blockchain mit dieser verknüpft. Anschließend können die Flüchtlinge per Augenscan die ihnen gutgeschriebenen Gutscheine in den Shops der Flüchtlingslager einlösen. Hierfür wird eine eigene Hardware entwickelt, die wohl Irisscan und Blockchain-Zugang per Parity-Client verbindet.

Die Lösung soll zunächst an 10.000 Flüchtlingen getestet werden. Das World Food Program plant aber, es ab August auf 100.000 Flüchtlingen in Jordanien auszudehnen und im kommenden Jahr die gesamte Flüchtlingspopulation des Königreichs unterzubringen. Das Projekt sei so aufgesetzt, meint Coindesk, dass es nicht nur Jordanien, sondern auch die weiteren 80 Ländern abdecken kann, in denen die UN mit ihrem World Food Program aktiv ist.

Das WFP hat bereits im März angekündigt, Blockchain und Kryptowährungen einzusetzen, um den Hunger zu bekämpfen. Das Programm hat in den letzten Jahren zunehmend begonnen, Bargeld zu transferieren und in die lokalen Ökonomien einzuführen, da dies Lebensmittelarmut mit am besten bekämpft. Im Zuge dieser Aktivität hat es auch begonnen, sich über alternative Methoden zu informieren, um Bargeld zu überweisen, die schnell, günstig, sicher und privat sind. Im Januar gelang es dem WFP, mit Hilfe einer Blockchain und einem Smartphone, Geld und Lebensmittelmarken in der tief im pakistanischen Landesinneren gelegenen Provinz Sindh auszuliefern.

Es ist natürlich, dass Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum interessant sind für eine Organisation, die wie das WFP Geld und Coupons in alle Winkel der Welt verteilen muss. Ebenso ist es nachvollziehbar, dass die UN händeringend nach neuen Methoden sucht, um Flüchtlinge zu identifizieren. Dass allerdings ein Account auf der Ethereum-Blockchain mit der Iris von Flüchtlingen verbunden wird, ist schon etwas gruselig.

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