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Ethereum: Byzantium Hardfork verläuft reibungslos. Zumindest bis jetzt.

Da es noch keine Ethereum-Logo-Serie zu Metropolis gibt, muss hier ein weiteres Bild der Homestead-Reihe herhalten. Foto von der Ethereum-Foundation, Lizenz ist Creative Commons

Heute am frühen Morgen hat Ethereum die erste Metropolis Hardfork – Byzantium – eingeleitet. Die Fork verlief reibungslos, alle Clients sind aktualisiert, die alte Chain verhungert.

Und sie tun es wieder: Während sich Bitcoin vor lauter Angst, durch eine Hardfork gespalten zu werden, präventiv gespalten hat und im Begriff steht, sich erneut zu spalten, zieht die Ethereum-Community erneut in wohliger Einigkeit eine Hardfork durch. Byzantium, die erste von zwei Hardforks, die die Metroplis-Phase einleitet, wurde heute morgen um 7:22 Uhr mit Block 4.370.000 aktiviert. Wie es aussieht, war die Fork ein voller Erfolg.

Jeder volle Peer von Ethereum – also jeder, der einen Node betreibt – musste ein Update installieren, um auf der richtigen Chain zu landen. Die Updates sind Geth 1.7.2, Parity 1.7.6 und Harmony 1.2. Light-Wallets wie Jaxx, Metamask, MyEthereumWallet oder Exodus müssen nicht aktualisieren, ebenso wenig Hardware-Wallets wie Trezor oder Ledger.

Laut dem Fork-Monitor hat alles reibungslos funktioniert. Es kam zu keinem Chain-Split, die alte Chain ist abgestorben, Geth 1.6.7 hängt bei Block 4.369.999 fest. Und dies, obwohl die Fork den Block-Reward der Miner von 5 auf 3 Ether reduziert hat. Allerdings macht es wegen der Difficulty-Bomb nicht viel Sinn, die alte Chain zu beminen, da die Schwierigkeit der Blockerzeugung dort bereits deutlich höher ist als auf der neuen Chain und sich im Lauf der Zeit weiter erhöhen würde.

Ganz reibungslos lief die Fork allerdings doch nicht ab. Nur wenige Tage vor Block 3.470.000 wurde in den beiden wichtigsten Clients, Geth und Parity, je ein kleiner Bug entdeckt. Die Parity-Entwickler gaben vor drei Tagen ein Update heraus – Version 1.7.6 – das einen „kritischen Konsens-relevanten Bug“ gefixt hat. Angeblich war es ein recht obskurer Bug, der nur auftritt, wenn man Ethereums Virtuelle Maschine auf eine Weise benutzt, die heute eigentlich noch gar nicht möglich ist. Bei Geth war der Bug nicht konsenskritisch, sondern ermöglichte einen DoS-Angriff über einen durch Byzantium eingeführten neuen OP-Code. Der Bug wurde mit Geth 1.7.2 gestern gefixt.

Wegen dieser Bugs gab es eine Diskussion, ob man die Hardfork noch zwei Wochen hinauszögern soll, um weitere Tests durchzuführen. Da die Fork zu diesem Zeitpunkt jedoch schon in den Clients getriggert war, fiel der Vorschlag recht schnell unter den Tisch. Der tatsächliche, abschließende Test eines solch massiven Upgrades wird ohnehin nur im Live-Net möglich sein, wo Hacker massive finanzielle Anreize haben, jede Schwachstelle im Netzwerk auszunutzen.

Die Byzantium Fork ändert hauptsächlich einige technische Parameter, so dass wohl nur Eingeweihte ihre echte Tragweite verstehen werden. Hier findet ihr eine (hoffentlich laienverständliche) Übersicht über die Metropolis-Änderungen. Am auffälligsten dürfte die Öffnung der Smart Contracts für mehr kryptographische Operationen sein, wodurch es möglich wird, innerhalb eines Contract die von Zcash bekannten zk-snark Zero-Knowledge-Proofs zu verwenden. Dies bedeutet aber nicht, wie manchmal suggeriert wird, dass man jetzt bald vollkommen anonyme Ethereum-Transaktionen versenden werden kann. Vielmehr wird es es möglich machen, dass man den Inhalt einer Vertragsausführung verschleiern kann, was indirekt und mittelfristig durchaus zu sehr viel mehr Privatsphäre auch für Transaktionen führen kann.

Der zweite Teil der Metroplis-Fork, Constantinople, hat noch keinen festen Termin, wird aber irgendwann 2018 erwartet. Es dürfte aber zu erwarten sein, dass diese Fork zumindest teilweise die Grundlagen für den Casper Proof of Stake Vertrag sowie Sharding legt.

Die meisten Ethereum-Entwickler werden die Hardfork von Waterloo in Kanada aus beobachtet haben. Hier fand der ETHWaterloo-Hackathon statt, auf der sich rund 400 Ethereum-Entwickler trafen. Verschiedene Teams hatten 36 Stunden Zeit, um eine Dapp oder App für Ethereum zu bilden; bewertet wurden die Blitz-Projekte durch eine Jury, in der unter anderem Vitalik Buterin und Repräsentanten von Coinbase, Shapeshift, Consensys, Slock.it und mehr Firmen saßen. Mehr über die Gewinner erfahrt ihr hier.

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