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SegWit2x: Alpha-Rease am 16. Juni

Land Ahoy! Mit SegWit2x sieht man wieder Land im Blocksize-War. Vielleicht haben wir jetzt, endlich, eine Lösung. Bild von Reilly Butler via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

SegWit2x ist das Ergebnis des Silbert-Agreements, das den Blocksize-Streit zumindest für einige Zeit beilegen und Bitcoin aus der Stagnation befreien soll. Nun werden genauere Details bekannt, ein Release-Termin steht fest. Bitmain setzt zwar ebenfalls auf SegWit2x, bereitet aber eine UAHF vor, um auf eine mögliche UASF am 1. August zu reagieren.

Die Chancen, dass Bitcoin aus dem Labyrinth des Blocksize-Streits findet, waren noch nie so groß wie heute. Nachdem eine breite Allianz aus Minern und Unternehmen um Barry Silbert von der Digital Currency Group in New York den Silbert-Kompromiss für „SegWit2MB“ unterschrieben haben, hat der ehemalige Bitcoin Core Entwickler Jeff Garzik begonnen, diesen mit der Core-Fork btc1 umzusetzen. Hilfe erhält er dabei von Entwicklern der beteiligten Firmen, die für die Arbeit an btc1 freigestellt werden.

Nun liegt unter dem Titel „SegWit2x“ eine recht klare Skizze vor, was das Ergebnis des Kompromisses sein wird:

Dies ist der Kompromiss, den eine breite Reihe von Firmen, darunter BitPay, Coinbase, ShapeShift, Bitwala, Blockchain.info, mit Minern abgeschlossen hat, die mehr als 80 Prozent der Hashrate repräsentieren. Wenn diese dabei bleiben, hat Bitcoin die besten Chancen, eine solche Hardfork in Einigkeit zu bestehen, die es jemals gab.

Die Alpha-Version von SegWit2x soll bereits am 16. Juni veröffentlicht werden und den Code für sowohl die SegWit-Softfork als auch die 2MB Hardfork enthalten. Beides wird mit einer Schwelle von 80 Prozent aktiviert werden, allerdings wird die Hardfork sich erst 3 Monate nach Aktivierung von SegWit ereignen. Es gibt keine Möglichkeit, sicherzustellen, dass alle Teilnehmer des Abkommens sich auch danach an das Programm halten werden, und nicht etwa sagen: „Ätsch, wir haben SegWit, machen aber keine Hardfork.“ Die Hardfork beruht auf der Integrität derjenigen, die das Abkommen unterschrieben haben.

Man kann an dieser Stelle nur hoffen, dass sich SegWit2x durchsetzt. Das Leben ist zu kurz, um es mit einem ewigen Blocksize-Streit zu verbringen.

Bitmain setzt die UAHF auf die UASF

Auch Bitmain unterstützt SegWit2x und möchte, dass es so schnell wie möglich aktiviert wird. Der chinesische Asichersteller nennt es „die letzte Chance, in Einigkeit zu skalieren.“ Allerdings befürchtet Bitmain, dass SegWit2x sabotiert wird. „Trotz des Abkommens wird die UASF (BIP148) Astroturfing Bewegung fortgesetzt und bekommt eine Menge Sendezeit in zensierten Foren,“ schimpft Bitmain, „von denen viele durch wenige anonyme Individuen kontrolliert werden. Viele der Software-Entwickler, die in einem Software-Projekt namens ‚Bitcoin Core‘ arbeiten, unterstützen es. BIP148 stellt ein signifikantes Risiko für das Bitcoin Ökosystem dar.“

Tatsächlich scheint die ganze Bitcoin-Wirtschaft SegWit2x zu tragen – bis auf die Bitcoin Core Entwickler. Laut einer Umfrage gibt es keinen Core Entwickler, der SegWit2x unterstützt. Matt Corallo und Mark Friedenbach beantworten die Frage nach SegWit2x sogar mit „LOL“. BIP148, die UASF mit Chainsplit, findet hingegen eine relativ breite Unterstützung unter den Core Entwicklern. Lediglich drei von ihnen – darunter auch erneut Matt Corallo – lehnen BIP148 eindeutig ab.

SegWit2x könnte die Lösung sein, die Bitcoin zusammenbringt. Die Core-Entwickler, scheint es, möchten nicht Teil dieser Lösung sein. Sie ziehen es sogar vor, mit der UASF einen Chainsplit auszulösen – mit die verheerendste Folge einer Hardfork – als einen Kompromiss einzugehen. Zwar hat eine UASF kaum Unterstützung bei den Minern und bei den Unternehmen. Allerdings erlaubt Slush seinen Kunden, für BIP148 zu stimmen, und Gerüchten zufolge hat die Firma Blockstream auch Hashpower gekauft. „Das Netzwerk ist also in großer Gefahr, am 1. August gespalten zu werden.“

Als Verteidigungsmaßnahme gegen eine UASF kündigt Bitmain eine UAHF an – eine User Activated Hard Fork. Sollte BIP148 am 1. August aktiviert werden und eine Chainsplit auslösen, wird Bitmain 12 Stunden und 20 Minuten später eine Hardfork einleiten. Diese Hardfork wird es zur Voraussetzung machen, dass ein Block zu einem bestimmten Zeitpunkt größer als 1mb ist und damit das Risiko einer Reorganisierung der Blockchain ausschalten. Die neue Chain wird Blöcke bis zu 8 mb zulassen, die jedoch von den Minern per Softfork vorerst auf 2mb limitiert sind. Bitmain verspricht, unabhängig von der Profitabilität, diese Chain mindestens 72 Stunden nach Aktivierung mit einem Teil der eigenen Hashrate fortzuführen, zunächst allerdings im Geheimen, bis sich zeigt, dass es eine fortgesetzte Aktivität auf der BIP148-Chain und Community-Support für größere Blöcke gibt.

Am Code für die UAHF arbeiten bereits drei Software-Teams, die aber nicht genannt werden wollen, um „von der Propaganda und den Trollarmeen einer bestimmten Firma verschont zu bleiben.“ Sollte die UAHF-Chain die Zukunft von Bitcoin werden, wird Bitmain helfen, eine Scaling-Roadmap zu verwirklichen, die SegWit, Schnorr-Signaturen, Extension-Blocks mit Bitcoin-NG, Rootstock und Lumino umfasst.

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