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Bitcoin springt, Altcoins fallen

Gegen Bitcoin machen sie alle rote Zahlen: Im Ranking der Kryptowährungen steht Bitcoin unangefochten an der Spitze. Quelle: Coinmarketcap.com

Endlich: Es passiert etwas. Der Kurs von Bitcoin koppelt sich von dem der Altcoins ab. Ist es denkbar, dass die Märkte nun endlich beginnen, die nutzlosen Altcoins auszusortieren, während sie an sich wieder optimistisch werden?

Falls ihr den Begriff noch nicht kennt, ist es an der Zeit, ihn kennenzulernen: Ein „Bitcoin-Maximalist“ ist jemand, der überzeugt ist, dass Bitcoin in Zukunft alles leisten wird, was Investoren und User von Kryptowährungen verlangen. Für den Bitcoin Maximalisten hat nur Bitcoin einen Wert. Alle anderen Kryptowährungen, von Ethereum über Bitcoin Cash bis Litecoin und IOTA, sind Unsinn. Im besten Fall eine Ablenkung, im schlechtesten nackter Betrug.

Die letzten 12 Monate waren für einen Bitcoin-Maximalisten nicht eben einfach. Klar, Bitcoin wurde mehr wert, aber der Bitcoin-Dominanzindex, also der Anteil von Bitcoin am gesamten Markt der Kryptowährungen, ist steil gefallen. Von etwa 85 auf zwischenzeitlich nur 35 Prozent. Für den Glauben der Bitcoin-Maximalisten an den Markt war dies eine schwere Zeit. Nun könnte, endlich, die Trendwende kommen.

Gewöhnlich korrelieren die gesamte Marktkapitalisierung und der Bitcoin-Dominanzindikator negativ: Der Anteil von Bitcoin steigt, wenn die Märkte fallen, und der Anteil fällt, wenn die Märkte steigen. Diese Regel schien während der letzten Monate, wenn nicht Jahre, in Stein gehauen zu sein. Im Lauf des letzten Monats wurde sie aber offenbar gebrochen. Die gesamte Marktkapitalisierung steigt – und der Dominanzindikator von Bitcoin steigt ebenfalls.

Nachdem der letzte Niederschlag die gesamte Marktkapitalisierung aller Drölftausend Kryptowährungen auf ein Tief von unter 240 Milliarden Dollar gedrückt hat, begann ein zaghafter Aufstieg auf jetzt wieder rund 300 Milliarden Dollar. Anders als bei den letzten Aufstiegen ist der Bitcoin-Dominanzindikator dabei aber nicht gefallen. Im Gegenteil: Er ist gestiegen und steht nun, nach einer starken Woche, bei mehr als 47 Prozent. Das ist der höchste Wert des Jahres 2018.

 

Es handelt sich definitiv um eine neue Marktbewegung, die aus dem bisherigen Schema ausbricht. Aber was bedeutet sie? Man könnte in zwei Richtungen nach Erklärungen suchen.

Erstens gewinnt der Markt wieder Vertrauen in Bitcoin. Auch 8 Monate nach der großen Spitze im MemPool und einer Welle der Desakzeptanz rangiert Bitcoin unangefochten an der Spitze der Kryptowelt. Das Transaktionsvolumen ist nur leicht eingebrochen, während SegWit und Batching genügend Platz geschaffen haben, um auch Traffic-Spitzen aufzufangen. Bitcoin funktioniert, allen Unkenrufen zum Trotz, und das schon seit Anfang 2017 ausgerufene Flippening ist in weiter Ferne. Gleichzeitig breitet sich das Lightning-Netzwerk aus. Es ist zwar noch nicht in trockenen Tüchern, aber sieht schon mal sehr gut aus. Die wöchentlich anfallenden guten Nachrichten zu Lightning dürften zum Optimismus beitragen.

Insgesamt steht Bitcoin ziemlich stark da. Das kann man von den meisten Altcoins überhaupt nicht sagen. Ethereum leidet unter Stau, Skalierungsproblemen und auch dem einen oder anderen Hack von Smart Contracts; Ripple gilt weiterhin als zentralisiert und schreckt mit der unfairen Verteilung der Token ab; und Bitcoin Cash müht sich weiterhin daran ab, das Transaktionsvolumen hochzuschrauben, während sich die Entwickler und die Community weiter um künftige Routen und das Verhältnis zu Craig Wright zanken. Je tiefer man im Ranking der Coins nach unten geht, desto weniger ermutigend wird das Bild. Litecoin und Dash haben weiterhin keine Aufgabe, EOS hat sich mit dem Start kräftig blamiert, Cardano mag technisch interessant sein, wirkt aber entvölkert, IOTA überbietet sich selbst mit immer neuen Ankündigungen aber wenig Resultaten. Und das sind noch die besseren Coins.

Insgesamt scheint es den Märkten derzeit zu dämmern, dass die Welt weiterhin einen Bedarf nach Bitcoin hat, während die vielen Altcoins, die während der Blase aufgepoppt sind, womöglich nur leere Versprechungen sind. Ob der kräftige Anstieg des Kurses von Bitcoin – gut ein Drittel im Lauf eines Monats – nun bedeutet, dass der Bärenmarkt zumindest für die wichtigen Coins vorbei ist, ist hingegen eine andere Frage.

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