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Bitcoin maximiert Vertrauen in Geld und minimiert Kosten des Zahlungsverkehrs

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hat in der aktuellen Ausgabe über den Bitcoin geschrieben. Das Urteil ist verblüffend positiv und zeigt, dass der Bitcoin langsam auch die konservativen Schichten erobert.

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) sollte eines der spannendsten Printmedien dieser Republik sein. Im Vergleich zur Tagesausgabe FAZ fällt auf, dass sie weniger gegen Russland/Griechenland/Linksparteien/Gewerkschaftler hetzt, aber dafür mehr richtig gute Reportagen und Berichte veröffentlicht – während sie den großbürgerlich-konservativen Hintergrund mit Liebe und Humor zelebriert. Im Ressort “Geld & mehr” schreibt Thomas Mayer, Gründungsdirektor des Flossbach von Stoch Research Institute, einmal die Woche über irgendwelche Themen der Weltwirtschaft. Am Sonntag den 26. Juli war das der Bitcoin bzw. die Kryptowährungen.

Und Meyer trägt dicker auf, als ich es hier wagen würde. Er vergleicht die Innovation der Kryptowährungen mit dem Papiergeld, macht erstaunlich wenige technische Fehler – nur ein paar kleine Verwechslungen von Nodes und Minern – und bringt den Bitcoin auf eine exzellente Formel: “Kryptogeld ist die Antithese des Papier- und Bankenbuchgelds: Es wird dezentral statt zentral erzeugt, es wird nach einer festen Regel statt nach Belieben geschaffen, und es wird zu Geld durch das Vertrauen der Nutzer statt durch staatliches Gesetz.” Der Bitcoin maximiert das Vertrauen in das Geld und minimiert zugleich die Kosten des Zahlungsverkehrs; er kann eine “Aktivgeldordnung” verwirklichen, von der sich Mayer eine stabilere Wirtschaft und ein stabileres Geld verspricht. Klingt gut.

Ob sich der Bitcoin durchsetzt, kann Mayer freilich nicht sagen. Er klingt, als würde er es hoffen. Vermutlich, weil der Bitcoin zwar eine progressive und innovative Technologie ist, die die Gesellschaft durchaus auf den Kopf stellen kann, aber gleichzeitig genügend Schnittstellen zu einem bürgerlich-liberalen Weltbild aufweist. Die Entscheidung liege jedoch beim Publikum. Mit dem Bitcoin wird, möchte man hinzufügen, die Wahl des Zahlungsmittels zu einem politischen Votum über die Ordnung der Wirtschaft.

 

Über Rudi Seifert (35 Artikel)
Ist seit mehreren Jahren ein Bitcoin-Fan. Der Student hat das Mining mittlerweile zwar an den Nagel gehängt, aber seit einigen Monaten dafür die Feder in die Hand genommen. Für unser Magazin schreibt er meistens über aktuelle News.

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