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Australische Börse denkt darüber nach, die Blockchain fürs Clearing und Settlement zu verwenden

Blockchain

Die Australische Börse (ASX) erwägt derzeit, das bestehende Clearing-Register CHESS durch eine Blockchain-Anwendung zu ersetzen. Dies könnte Kosten und Zeit sparen und Komplexität verringern.

Die ASX habe derzeit eine Gelegenheit, wie es sie nur einmal in jeder Generation gibt, meint Elmer Funke Kupper, Managing Director der Börse. Die ASX ist zur Zeit dabei, die Trading-Systeme zu ersetzen. Nun hat sie die Chance, die beste neue Technologie einzusetzen. Die Blockchain könnte dabei, so Funke, das Clearing und Settlement von Trades erheblich effizienter machen als das bisherige System, das unter der Abkürzung CHESS bekannt ist.

Derzeit verhandelt die ASX noch mit Subunternehmen und versucht, die optimale Lösung ausfindig zu machen. Das Ziel ist es, den Kunden am Ende das beste Ergebnis bieten zu können. Mitarbeiter der ASX schauen bereits sehr genau auf die Blockchain, um herauszufinden, ob durch sie die Effizienz für Kunden, Investoren und Unternehmen verbessert werden kann. Das Update des Systems wird jedoch nicht vor 2016 geschehen.

Die Blockchain ist zur Zeit DAS heiße Thema für Banken und Finanzunternehmen. Falls die ASX tatsächlich den Schritt gehen wird, einer Blockchain das gesamte Clearing und Settlement anzuvertrauen, dürfte die Australische Börse in der Weite der Blockchain-Anwendung ganz vorne liegen. Sie wäre aber bei weitem nicht das einzige und schon gar nicht das erste Institut, das die Prozession des Wertpapierhandels über die Blockchain laufen lässt: Unter anderem die Nasdaq als auch die Deutsche Bank verfolgen bereits sehr konkrete Pläne, um einen Teil des Wertpapierhandels auf die Blockchain auszulagern, während Overstocks mit T0 bereits eine Plattform entwickelt hat, um auf der Blockchain mit Wertpapieren zu handeln. Darüber hinaus engagieren sich 22 globale Banken in einer Kooperation mit dem Blockchain-Startup R3.

Interessant für die Finanzinstitute ist hierbei weniger der Bitcoin als die native Betriebseinheit der Bitcoin-Blockchain, sondern vielmehr “die Blockchain” als das dahinterstehende technische Konzept. Die Blockchain ist eine irreversible und dezentrale Datenbank, die Transaktionen (=Ereignisse) sowie Besitzansprüche dokumentiert. Überall, wo Daten, die Werte, Besitz und Identität repräsentieren, im Spiel sind, kann die Blockchain als betriebsgünstiges, schnelles, transparentes und extrem sicheres System zum Einsatz kommen.

Die Bitcoin-Blockchain ist dabei nur teilweise im Spiel. Während Overstocks T0-Initiative vermutlich die Bitcoin-Blockchain als sicherste verfügbare Blockchain nutzt, planen Banken und womöglich auch Börsen, eine private Blockchain zu verwenden, die nicht öffentlich bemined werden kann. Ob unter diesen Voraussetzungen die Vorteile der dezentralen Erzeugung von Sicherheit zur Reife kommen können, ist einer jener vielen unbekannten Variablen der derzeitigen Welle von Blockchain-Projekten der Finanzindustrie.

Über Rudi Seifert (35 Artikel)
Ist seit mehreren Jahren ein Bitcoin-Fan. Der Student hat das Mining mittlerweile zwar an den Nagel gehängt, aber seit einigen Monaten dafür die Feder in die Hand genommen. Für unser Magazin schreibt er meistens über aktuelle News.

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