Newsticker

Snapcard bringt Bitcoin zu 12.000 Händlern in Brasilien

"Bandeiras do prédio da antiga Reitoria USP" von rvcroffi via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Bitcoin ist kein europäisches oder US-amerikanisches Phänomen. Die Kryptowährung ist eine Währung für die ganze Welt, die an einer gemeinsamen Blockchain zieht. Nichts beweist dies deutlicher als die Akzeptanz von Bitcoins außerhalb der westlichen Wohlstandswelt. Beispielsweise in Brasilien, wo Snapcard und PagPop den Bitcoin zu mehr als 12.000 Händlern bringen.

Das Bitcoin-Startup Snapcard ist eine Partnerschaft mit dem führenden brasilianischen Zahlungsdienstleister für mobiles Payment PagPop eingegangen. Die 12.000 Händler, die bereits PagPop benutzen, können nun mit einem Klick die Akzeptanz von Bitcoins freischalten.

“In Brasilien und anderen lateinamerikanischen Ländern wird bei Kreditkartenzahlungen das Geld erst nach 30 Tagen ausgezahlt, während die Gebühren um die 5 Prozent betragen. Das behindert Unternehmen massiv aus der Perspektive des Cashflows. Bitcoins werden dagegen am nächsten Tag ausgezahlt, wenn sie in die lokale Währung umgerechnet werden, und augenblicklich, wenn sie Bitcoins bleiben,” erklärt Snapcard Chef Michael Dunworth dem Bitcoin-Magazin.

Snapcard habe explizit darauf gezielt, nach Brasilien zu expandieren. Bei der Sondierung des Marktes sei man auf PagPop gestoßen, ein 2006 gegründeter Dienstleister, der Kreditkartenzahlungen über Smartphones prozessiert. Da man bei PagPop auch extrem begeistert von Bitcoins sei, wurde rasch eine Partnerschaft gegründet.

Tatsächlich scheint Brasilien ein guter Markt für die nächste Welle der Bitcoin-Akzeptanz zu sein. Während Coindesk noch im Oktober 2014 bei einer Sondierung des brasilianischen Bitcoin-Marktes zu dem Ergebnis kam, dass es zuwenig Händler gibt, die Bitcoins akzeptieren, zu wenig Informationsquellen auf brasilianisch und zu wenig Börsen bzw. zu wenig Liquidität auf dem Markt, sind langsam Anzeichen zu sehen, dass der Bitcoin in Brasilien Fahrt aufnimmt.

Bitcoin-Akzeptanzstellen in Brasilien. Quelle: Coinmap.or

Bitcoin-Akzeptanzstellen in Brasilien. Quelle: Coinmap.or

So hat sich das Handelsvolumen allein auf localbitcoins in Brasilien verdoppelt bzw. versechstfacht (je nach Tagesform), coinmap zeigt bereits eine relativ hohe Akzeptanz vor allem in den Küstenstädten, und eine schnöde google-Suche kommt auf mindestens 4-5 Börsen bzw. Wechselstuben sowie Bitcoin-Dienstleister. Mit taringa!, dem lateinamerikanischen sozialen Netzwerk, und mercado libre, dem lateinamerikanischen ebay, haben zudem zwei auch in Brasilien präsente Größen des lateinamerikanischen Internets sich dem Bitcoin zugewandt. Auch BitPay berichtet von einer zwar nach wie vor kleinen, aber stetig und rasch wachsenden Anzahl von Kunden aus Südamerika und auch Brasilien.

Brasilien dürfte dabei in der Tat ein Land sein, welches handfeste Gründe für den Bitcoin liefert: So ist die brasilianische Lira im Verhältnis zum Euro in den vergangenen 12 Monaten um rund 25 Prozent gesunken, während das Zahlungssystem im Land und vor allem aus dem Land heraus bürokratisch, langsam und teuer ist.

Brasilien stellt ein gutes Beispiel dafür dar, dass der wahre Nutzen des Bitcoins womöglich nicht in den entwickelten Ländern der EU und Nordamerika liegt, sondern in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Startups wie Snapcard zielen vor allem auf diese Märkte. So hat Snapcard erst Ende Oktober eine Partnerschaft mit UniPAY gestartet, einem Zahlungsanbieter in Georgien, um den Bitcon zu dessen mehr als 50.000 Kunden zu bringen.

Für uns als globale Bitcoiner bedeutet das, dass der Bitcoin jeden Monat mehr zu einem Geld wird, das global einsetzbar ist.

Über Rudi Seifert (35 Artikel)
Ist seit mehreren Jahren ein Bitcoin-Fan. Der Student hat das Mining mittlerweile zwar an den Nagel gehängt, aber seit einigen Monaten dafür die Feder in die Hand genommen. Für unser Magazin schreibt er meistens über aktuelle News.

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: