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Statement Bitcoin.de: Alle Bitcoin-Kundenbestände sind sicher

Falls – falls – die mögliche Insolvenz von Mt. Gox etwas Gutes hat, dann dass die Sicherheit der Kunden-Bitcoins auf Börsen und Marktplätzen künftig genauer betrachtet werden wird. Wir von Bitcoin.de haben in dieser Beziehung nichts zu befürchten. Wie angekündigt kommt hier noch ein Statement unseres Geschäftsführers Oliver Flaskämper, das dieser heute der Presse zugesandt hat.

Die ersten Absätze werden für die meisten Leser nichts neues darstellen. Interessant wird es weiter unten. Hier das ganze Statement, das von Oliver Flaskämper an die Presse geschickt wurde, ohne bisher wiederveröffentlicht bzw. zitiert zu werden. Vermutlich, weil eine womöglich insolvente Börse aus Tokio besser zur „Wild-West-Kryptowährung“ Bitcoin passt als ein solider mittelständischer Deutscher Marktplatz, der der Sicherheit von Kundeneinlagen die höchste Priorität einräumt.

Folgendes Statement habe ich eben der Presse gegeben:
Zu erst einmal: Das Bitcoin-Netzwerk läuft weiterhin wie geschmiert, es ist wieder einmal „nur“ ein Dienstleister von der Fahne gegangen. Aber leider ein großer und vermutlich auch nicht der letzte. Bitcoin ist 5 Jahre alt und die Milchzähne sind gerade rausgefallen, um den neuen Zähnen Platz zu machen. Auch die Kinderkrankheiten nehmen mit 6 Jahren ja bekanntlich rapide ab. Hoffen wir daher mal das Beste.

Wenn es stimmt, was man liest, dann haben kriminelle Elemente über Jahre hinweg die seit 2011 bekannte Schwachstelle im Bitcoin-Netzwerk ausgenutzt und sich bei MtGox Bitcoins mehrfach auszahlen lassen. Das war nur deshalb möglich, weil MtGox anscheinend einen modifizierten Bitcoin-Client verwendet hatte, der die Transaktion-ID einer Bitcoin-Überweisung als Referenz in der Datenbank benutzt hat. Diese Transaktion-ID, vergleichbar mit dem Verwendungszweck einer Banküberweisung, kann von Angreifern in bestimmten Fällen verändert werden. Und zwar dann, wenn Bitcoin-Überweisungen aus vom Bitcoin-Netzwerk nicht bestätigtem Wechselgeld durchgeführt werden. Das hat mutmaßlich dazu geführt, das ausgeführte Bitcoin-Überweisungen bei MtGox im System nicht als ausgeführt verbucht wurden, so dass eine mehrfache (evtl. unendliche Auszahlung) möglich war. Die Börse wurde so also mutmaßlich schleichend um die Bitcoin-Kundenbestände „erleichtert“.

Die immer noch im Bitcoin-System vorhandene Schwachstelle konnte und kann wegen der bei bitcoin.de vorhandenen „doppelten Buchhaltung“ für Bitcoin-Überweisungen nicht ausgenutzt werden. Alle unsere Kundenbestände in Bitcoins sind sicher. Kunden, die diese Aussage überprüfen wollen, können sich ihre Bitcoins jederzeit auszahlen lassen. Wir haben keine Angst vor einem Bankrun. Unabhängig davon werden wir uns in den kommenden Wochen das Vorhandensein unserer Bitcoin-Kundenbestände auch von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestätigen lassen. Dies soll das Vertrauen in unser Unternehmen weiter stärken.

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49 Kommentare zu Statement Bitcoin.de: Alle Bitcoin-Kundenbestände sind sicher

  1. alter skeptiker // 25. Februar 2014 um 19:43 // Antworten

    Sicherheit mtgox – bitcoin.de

    Nehmen wir an, bei mtgox habe kein Diebstahl von außen – eine uns allen doch nur schwer vorstellbare Konstellation bei immerhin 750000 btc’s – die alles vernichtende Schlußfigur gespielt, sondern ein Diebstahl durch interne Personen. Solche internen Personen können sein: der Chef bzw. Geschäftsführer, Techniker, Programmierer, Sicherheitsüberwacher, usf. Der Verdacht ist ja schon aufgekommen. Bei Summen von 100-200-300 Millionen Euro oder Dollar könnte wohl jeder schwach werden: ich, Herr Bergmann, Vorstand Herr Nowak, Geschäftsführer Herr Flaskämper, und sowieso fast alle Menschen.

    Nun meine Frage:
    Gibt es bei bitcoin.de Sicherheitsmechanismen, die verhindern, daß 1 oder 2 Personen mit entsprechenden Zugängen einen solchen internen Diebstahl begehen können? Haben zB Herr Flaskämper und der Vorstand jeweils alleine Zugang zu allen unseren btc’s bei bitcoin.de?
    Ich wünsche uns allen nicht, daß wir nächsten Monat einen Programmierer von bitcoin.de suchen müssen oder uns herzliche Grüße von Herrn Flaskämper aus finis terrae erreichen..

    • Oliver Flaskämper // 25. Februar 2014 um 21:54 // Antworten

      100%ige Sicherheit kann kein System bieten – auch kein Paper- oder Brain-Wallet. Durch jede zusätzliche Sicherheitsmaßnahme wird aber die Wahrscheinlichkeit eines Super-GAUs immer weiter verringert. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre verbessern wir unsere Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich und lassen diese mittlerweile auch von externen Sicherheitsunternehmen überprüfen, die sich auch um die Sicherheit von Banken- und Energieversorgern kümmern. Detaillierte Informationen zu unseren Sicherheitsmaßnahmen werden wir nicht öffentlich machen. Auch die Deutsche Bundesbank hält sich bedeckt, wenn es um die Lagerstätten, Bestände und Transportwege ihrer, nein, unserer Goldbarren geht, geschweige denn welche Personen Zugang zu den Tresoren haben…

      Viele Grüße,
      Oliver Flaskämper

      • Hinweis // 26. Februar 2014 um 0:50 //

        Ich würde vorschlagen, die Veröffentlichungen zukünftig von einem guten, ausgebildeten Lektor gegenlesen zu lassen, damit keine Fehler mehr drin sind. Das gleiche gilt auch für die Blogbeiträge. Das hebt die erforderliche Seriösität deutlich an.
        Kostet zwar, aber Qualität gibt’s nunmal nicht kostenlos.

      • Die Meldung von Herrn Flaskämper war keine Pressemitteilung, sondern ein Hinweis an die Presse. Sie hier zu veröffentlichen, war eher ein Service, um euch zu informieren. Selbstverständlich könnte ich sämtliche Beiträge hier drei Mal ausdrucken und korrigieren, dann wäre auch sicher kein Fehler mehr drin, aber die Beiträge würden halt ein paar Stunden später erscheinen. Da es hier um aktuelle Informationen geht, die unseren Kunden helfen sollen, Handelsentscheidungen zu treffen, entscheide ich mich regelmäßig dagegen.

      • Ich kann mich Hinweis nur anschließen:
        Es sind zwar meist nur wenige Fehler, aber das Lesevergnügen stören sie dennoch. Wenn ich in meinem KMU Beiträge veröffentliche und es schnell gehen muss, werden diese mindestens noch einmal von mir und zwei Angestellten Korrektur gelesen, korrigiert und gespeichert.

        Wenn der Artikel also 5 Minuten nach Veröffentlichung noch Fehler enthält, verzeiht einem der Kunde das; bei Fehlern, die nach einem Tag oder Monat noch nicht korrigiert wurden, stößt das eher auf Unverständnis.

        Oder liest keiner der Bitcoin.de-Mitarbeiter diesen Blog?

      • CJentzsch // 28. Februar 2014 um 9:18 //

        Ich halte bitcoin.de momentan für die sicherste Handelsplatform. Allerdings stört mich die Tatsache das sie meine private keys haben schon sehr. Ich verstehe das sie benötigt werden um den Handel gegen Betrüger abzusichern die das Fiat-Geld empfangen, dann aber die Bitcoins nicht rausrücken, da das bitcoin.de absichert. Mein Vorschlag ist es den den private key zu teilen, so dass weder bitcoin.de den vollständigen private key, noch ich als User den vollständigen private key habe. Damit können sie meine bitcoins wie gewohnt blockieren wenn ich sie verkaufe, und ich geben bei der Bestätigung des Erhalts des Fiat-Geldes mein Teil des private keys ein. Das wäre viel sicherer da damit niemand von den interen Mitarbeitern bei bitcoin.de Zugang zu meinen bitcoins hätte.

  2. Warum die Bitcoins bei einer Börse lagern?
    Ich packe alles bis aufs „Hand-Geld“ ins Paper-Wallet.

  3. Absolut sicher ist Nichts. Daher sollte man sie Wahrscheinlichkeit verbessern einen Schaden zu verhindern. Das gilt für alle Arten von Vermögen oder Werte.

  4. Thomas Bensler // 25. Februar 2014 um 20:30 // Antworten

    Wenn der CEO sich hinstellt und sagt „Alles ist gut“ muss das ja erst mal nicht viel heißen. Eine in der interessierten Öffentlichkeit immer gern gesehene Maßnahme ist ja, den eingesetzten code einem public review auszusetzen.

    • Oliver Flaskämper // 25. Februar 2014 um 21:34 // Antworten

      Bei der Transaktion Malleability hat man ja gesehen, dass öffentlich publizierter Quellcode nicht zwangsläufig zu mehr Sicherheit führt.

      Viele Grüße,
      Oliver Flaskämper

      • „Das war nur deshalb möglich, weil MtGox scheinbar einen modifizierten Bitcoin-Client verwendet hatte, der die Transaktion-ID einer Bitcoin-Überweisung als Referenz in der Datenbank benutzt hat.“

        Ist denn dieser modifizierte Bitcoin Client veröffentlicht worden?

        Möglicherweise wäre bei einer Veröffentlichung, hier wohl eine falsch verstandene Implementierung des Protokolls (veränderbare Transaktion-ID als Referenz), das Problem vom MtGox anderen aufgefallen.

        Eine Veröffentlichung der Software ist zwar wirklich keine Garantie das alle Fehler gefunden werden, ein erhöhte Wahrscheinlichkeit spricht aber immer dafür. Dein Satz lauter ja sinngemäß so: Es gibt keine Garantie, also ist es Unsinn zu Veröffentlichen. Und das ist eindeutig falsch.

        Eine Public-Review eurer Software wird es trotzdem wahrscheinlich nicht geben, damit niemand euch mit eurer Software Konkurrenz macht, nicht wahr lieber Oliver? 😉

      • „Möglicherweise wäre bei einer Veröffentlichung, hier wohl eine falsch verstandene Implementierung des Protokolls (veränderbare Transaktion-ID als Referenz), das Problem vom MtGox anderen aufgefallen.“

        Also so wie ich das verstanden habe, ist dieses Problem mit der veräderbaren Transaktions-ID (Malleable Transaction) kein Problem das durch den veränderten MtGox-Client herbeigeführt wurde sondern ein allgemeines Problem der Bitcoins-Software/Protokoll selbst. Das zunächst einmal unabhängig von MtGox jeden Bitcoin-Benutzer betrifft. Die Angreifer haben sich aber halt MtGox auch deshalb als Angriffsziel ausgesucht weil sie das grösste und damit lohnenswertestes Ziel darstell(te) und weil MtGox selbst intern nichts gegen den lange bekannten Bitcoin-Bug (malleable Transaktion) unternommen hat.

      • Peter Tosh // 25. Februar 2014 um 23:32 //

        Genau, wenn keiner weiß, dass wir den bug noch nicht geflickt haben (oder wie wir ihn schlussendlich dann doch geflickt bekommen haben), wird schon keiner auf einen exploit kommen. Mit der Einstellung wundert es mich jetzt nicht, dass ein 3 Jahre bekanntes Problem mangels updates plötzlich für Stillstand beim Bitcoin (und einen derartigen Kursverfall) sorgen konnte.
        Anbei ein sich fundiert lesender zum neuen Unwort des Jahres 2014.

        Ich freue mich auf das angekündigte Gutachten und würde mich freuen, wenn darin auch was zum Thema Einlagensicherung zu lesen wäre, denn sehr wohl gefühlt habe ich mich nie, einer GmbH im Netz Werte anzuvertrauen. Der oft angeführte Vergleich, man würde Banken ja auch vertrauen, hinkt. Für die gibt es zumindest sowas wie ein Bankengesetz.
        Was, außer freiwilligen Maßnahmen wie das Gutachten, der gute Ruf in der community und das GmbHG, kontrolliert eine doch immer noch als Startup anzusehende „Rohstoffbörse“ wie Bitcoin.de?

      • Hinweis // 26. Februar 2014 um 0:53 //

        Bei Lehmann haben die von Ihnen genannten Kontrollmechnismen für Banken NULL geholfen.

      • Peter Tosh // 26. Februar 2014 um 13:19 //

        den Kunden des Spielcasinos Lehmann jetzt vielleicht nicht, aber dem Rest der Welt. Stell Dir mal den Flächenbrand vor, der ohne Bankengesetze und Einlagensicherung passiert wäre.

      • Jan Strube // 26. Februar 2014 um 0:22 //

        Die Transaction Malleability war wie sie selbst schreiben seit 2011 bekannt. Gerade weil der Code öffentlich ist, wurde diese Schwachstelle gefunden. Jede Börse und jeder Anbieter hätte ab dem Zeitpunkt überprüfen müssen, ob diese Schwachstelle mit ihren Systemen ausgenutzt werden kann, was Mt.Gox anscheinend nicht tat. Wäre die Software von Mt.Gox öffentlich gewesen, hätten die User diese auf die Schwachstelle hin überprüfen können. So aber mussten sie Mt.Gox bezüglich der Sicherheit des System vertrauen. Wie das endete, sehen wir ja nun.
        Mt.Gox ist nicht wegen des quelloffenen Bitcoins kaputt gegangen, sondern (u.a) wegen ihrer geschlossenen Software.

      • „wegen ihrer geschlossenen Software“ ist letztlich eine unsinnige Schuldzuweisung. Eher wegen ihrer intransparenten Geschäftsprozesse. Wenn man mit reinen Buchwerten handelt (im Gegensatz zu etwa Magickarten), dann muß jede Inventur die Ausgeglichenheit von Ein- und Ausgaben sicherstellen. Die Blockchain ist öffentlich, eine Inventur ist damit jederzeit möglich.

        Als MtGox übernommen wurde, waren Bitcoins Pfennigartikel. Wenn ein paar hundert abhanden kamen, lohnte es sich nicht, danach zu suchen. Vermutlich wurden einfach neue gekauft.

        MtGox hat die wichtigste Regel für jedes wirtschaftlich agierende Unternehmen vernachlässigt: die Eventualität, die einen auf keinen Fall auf dem falschen Fuß erwischen darf, ist der Erfolg. Wenn man für den Erfolg keine passenden Antworten bereit hat, ist es sinnlos auch nur anzufangen.

      • Jan Strube // 26. Februar 2014 um 15:35 //

        Sie haben natürlich Recht. Der letzte Satz meines Kommentars war in der Hinsicht wohl etwas zu überspritzt formuliert. Ich wollte letztendlich auch nur anmerken (genau wie Erik und Peter Tosh), dass es unsinnig ist auf die Sicherheit unveröffentlichten Codes/unveröffentlichter Verfahren zu vertrauen (security through obscurity). Siehe hierzu auch den Wikipedia-Artikel

        http://de.wikipedia.org/wiki/Security_through_obscurity

        „Auf diesem Prinzip beruhende Systeme sind intransparent für dessen Anwender und damit wenig geeignet Vertrauen in Sicherheit zu schaffen“. Die Betreiber von Mt.Gox oder Bitcoin.de sagen, ihre Systeme seien sicher. Man hat als Kunde aber keine Möglichkeit, diese Sicherheit zu überprüfen. Der einzige Schluss, den ich daraus ziehe, ist, dass Mt.Gox und Bitcoin.de gleich sicher/unsicher sind. Die Aussage „Alle Einlagen sind sicher“ von Bitcoin.de kann ich nicht verifizieren, daher schafft dieses Statement kein erhöhtes Vertrauen.
        Ich lagere Bitcoins bei diesen Anbietern nur, wenn ich damit handeln will (und auch nur soviel, wie ich zum Handeln benötige). Das ist für die Sicherheit meiner Bitcoins aus meiner Sicht am besten.

      • Mein Reden. Wobei ich die Motive den Code nicht zu veröffentlichen durchaus nachvollziehen kann, schließlich ist die Börsensoftware irgendwie auch das Kapital einer Börse.

        Nur sollte man dies auch so sagen und sich nicht hinter „dass öffentlich publizierter Quellcode nicht zwangsläufig zu mehr Sicherheit führt“ Floskel verstecken. Auch das gehört für mich zu vertrauensbildenden Maßnahmen lieber Oliver. 😉

  5. Werner Müller // 25. Februar 2014 um 20:52 // Antworten

    Der Bitcoin ist sicher und der Trainer wird nicht entlassen.

  6. „Wenn der CEO sich hinstellt und sagt “Alles ist gut” muss das ja erst mal nicht viel heißen.“ – ich finde, es heisst sehr viel wenn der CEO hier nochmals in seinem Namen öffentlich spricht. Das sieht man bei bitcoin-Platformen eher selten. Außerdem sagt er uns ja, wie wir sein System testen können.

    Fakt ist doch, dass kriminelle Hacker aktuell jede Platform testen, wir Inhaber von Bitcoins aber solche Platformen brauchen, um effizient Handel treiben zu können. Wir brauchen mindestens eine, bessere mehrere Börsen. Wann wurde die Deutsche Börse das letzte Mal gehackt? Ich schließe mich da der Mehrheit an: ja, es gibt immer wieder Sicherheitslücken, aber deswegen fokussiere ich mein Portfolio auf die transparenten und smarten Anbieter – in Europa.

  7. Ich würde mich über eine Offenlegung der Handhabung der Einlagen bei bitcoin.de freuen. Hier liegt das zentrale Problem oder eben nicht, wenn es vernünftig gemacht ist.

    Unter http://www.youtube.com/watch?v=1mWkY5yIAnc findet sich eine sehr informierte Diskussion zum Thema Mt. Gox. (Es gibt übrigens keine Musik auch wenn der Zugriff erstmal deswegen verweigert wird.)

    Kurz zusammengefasst ist die Einschätzung, dass das Mt. Gox Problem mit der Transaction Malleability nichts zu tun hat. Der Zusammenhang ist eine Konstruktion der PR von Mt. Gox im Umfeld massiver konzeptioneller Probleme in der eigenen Infrastruktur.

    Der Fall Mt. Gox zeigt, dass es notwendig ist, sich Gedanken darüber zu machen, wem man Geld und Bitcoin anvertraut. Wenig überraschend eigentlich. Der interessante Punkt ist, dass es technisch keinen Grund gibt einer Tauschbörse den Zugriff auf die eigenen Coins zu geben. Es gibt erst recht keinen technischen Grund, dass eine Tauschbörse die Coins aus der Blockchain koppelt, wodurch sich die technischen Probleme bei Mt. Gox erst ergeben haben. Dieses Vorgehen ist konzeptionell an der Bitcoin Idee vorbei, denn die Kernidee von Bitcoin besteht darin, dass das Vertrauen, also die Sicherheit der Transaktion, algorithmisch über die Blockchain gelöst wird und jeder einzelne die Kontrolle über seine Wallets behält.

    Aktuell sind die Tauschbörsen für Bitcoin zentralisiert und daher angreifbarer als notwendig. Die Schwäche liegt also in der Notwendigkeit einer Tauschbörse zu vertrauen und nicht im Bitcoin System selbst.

    Zwei Ideen sind interessante Perspektiven, um diese Schwäche zu adressieren:
    1) Algorithmische Audits der Liquidität von Tauschbörsen.
    2) Dezentrale Bitcoin Tauschbörsen.

    Die Frage ist, welche Dienste und Unternehmen der Bitcoin Ökonomie die technisch konzeptionellen Hintergründe wirklich verstehen.

    Die Branche ist jung und im Nachhinein wußte demnächst jeder der etwas auf sich hält, dass Mt.Gox problematisch war. Vorher war die Situation aber bei weitem nicht so durchschaubar.

    Investitionen in Bitcoin sind riskant und Risiko muss gemanaged werden. Das gilt natürlich für alle Investments.

  8. Ich vertraue Herrn Flaskämper ja, aber bitte lasst euch nicht von „unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften“ übers Ohr hauen. Nicht, dass ihr euch die Betrüger und Diebe ins Haus einladet! Bei vielen Algorithmen können Betrüger bereits unter bestimmten (ungünstigen) Umständen von einer Signatur Rückschlüsse auf den geheimen Schlüssel erhalten. Der Teufel liegt im Detail – passt bloß höllisch auf!

  9. Man sollte doch in erster Linie die Schuld bei sich suchen. Gerade das Abwälzen von Eigenverantwortung zum Nulltarif ist das Übel. OpenSource oder secured ist dabei vollkommen egal. Beides hat Vor -und Nachteile.

    Allerdings seine eigene Verantwortlichkeit abzugeben und von Gox oder bitcoin.de betreut zu werden, ist einfach nur idiotisch. Nicht nur erhöht es den Reiz der Veruntreuung, sondern schafft neue Hürden, die den bitcoin langsamer machen (zB durch zusätzliche Server, die im Hintergrund Transfers starten etc).

    Besorgt euch USB-Stick, packt die wallet.dat drauf und lagert diese sicher.

    Und der Bankvergleich hinkt keineswegs. Siehe Wildwest-Überfälle, die bis heute stattfinden und da hilft kein Bankengesetzt oder dergleichen. Mir ist zumindest nicht bekannt, dass dieser „Rechtsstaat“ sich wirklich um Recht kümmert.

    • Um SEIN Recht kümmert er sich schon, aber das hat nichts mit wahrer Gerechtigkeit zu tun …

      Wie schon ein altes Sprichwort nicht von ungefähr sagt: „Auf hoher See und vor Gericht ist man in Gottes Hand“

  10. IchWarSobloed // 26. Februar 2014 um 8:06 // Antworten

    Würden Sie bitte mal aufhören, die Geschichte vom „Bug“ und von der langsamen schleichenden „Diebestour“ hier zu verzapfen? Diese Geschichte ist doch lächerlich, geradezu absurd.


    Wenn es stimmt was man ließt, dann haben kriminelle Elemente über Jahre hinweg die seit 2011 bekannte Schwachstelle im Bitcoin-Netzwerk ausgenutzt und sich bei MtGox Bitcoins mehrfach auszahlen lassen. Das war nur deshalb möglich, weil MtGox scheinbar einen modifizierten Bitcoin-Client verwendet hatte, der die Transaktion-ID einer Bitcoin-Überweisung als Referenz in der Datenbank benutzt hat.

    Was für ein Blödsinn – in jeder Beziehung. Wenn diese Geschichte stimmen würde, dann hätten die Mitarbeiter von mtgox einfach nicht bemerkt, dass ihnen 300000000 Dollar abhandengekommen sind. Hoppla.

    • Ich weiss nicht ob die vielfach propagierte Geschichte stimmt und will auch gar keine Wertung abgeben.

      Möchte nur mal auf die Tatsache hinweisen, dass es
      gigantische „Blödheiten“, oder treffender vielleicht besser „Unfähigkeiten“, immer wieder gab und gibt!

      Ganz real haben in den zurückliegenden Jahren z.B. Lehmann, Arcandor und viele andere ehemals „grosse“ Unternehmen Insolvenz angemeldet weil Ihnen das Geld in Milliardehöhe zwischen den Händen zerronnen ist, oder wie auch immer man es bezeichnen mag.

  11. Eigentlich ist der Bitcoin angetreten als sicherstes Zahlungsmittel.
    Dieser Myhtus hat sich doch gerade erledigt. Wer jetzt noch auf
    Bitcoins setzt dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Wacht auf!

    • Heinz Schumacher // 26. Februar 2014 um 11:20 // Antworten

      Das sehe ich anders. Das Problem liegt darin, das man die Kontrolle über den Bitcoin anderen überlassen muss um damit zu handeln. Wie man das anders regeln könnte habe ich an anderer Stelle bereits vorgeschlagen.

    • Wie kommst du darauf das der Bitcoin unsicher sei?

      Kurz erklärt: Bitcoin Protokoll sagt, TransaktionsID ist erst zu verwenden wenn sie in der Blockchain steht. MtGox sagt, kümmert uns nicht, wir verwenden die TranskationsID sofort. Wer sich an das Protokoll hält, der lebt sicher.

    • Diese Aussage ist Unfug, denn nicht das Bitcoin-„System“ selbst hat versagt, sondern eine einzelne Firma(Bande?) welche sich – so wird behauptet – eben nicht an die vom Bitcoin-System vorgegebenen Regeln gehalten hat.

  12. Na, dann ist ja alles gut und einem Preis von 10’000 pro BTC steht nichts mehr im Wege 🙂
    Dann mal frohes „investieren“!

  13. Matthias Müller // 26. Februar 2014 um 10:22 // Antworten

    Hrhr.
    Endlich wird Bitcoin wieder eine Nerd-Währung. Gut so, dann muss man in der Tagespresse nicht mehr über diesen Mist lesen.
    Weg mit Neuerungen die die Mächtigen bedrohen. War eh nur für illegale Sachen gut diese Währung.

    • Heinz Schumacher // 26. Februar 2014 um 11:22 // Antworten

      Wenn man die Augen öffnet sieht man aber das Gegenteil. Im Moment liegt der BTC bereits wieder bei $600 und die Händler die Bitcoin akzeptieren wächst stetig. Es dürften mitterweile mehr als 20000 Weltweit sein.

      • Einige Weissheiten ändern sich eben doch nicht.

        So z.B. jene für Investoren/Spekulanten die besagt, dass man Kaufen soll wenn „das Blut in den Strassen fliesst“.

        Es kann sich jeder selbst ausmalen, was diese Aussage übertragen auf die heutige elektronische Investitions-Welt bedeutet….

  14. Einfach mal einen Blick in das Impressum von bitcoin.de werfen. Da steht inzwischen eine in Deutschland registrierte AG dahinter. Das ganze in Kooperation mit der Fidor Bank, und die BaFin wirft auch noch ein Auge drauf. Das ist schon eine andere Hausnummer, als eine Briefkastenfirma in Tokyo und eine Plattform, wo man erstmal (herkömmliches) Geld hin überweisen muss, um Bitcoins kaufen zu können.

    • Stimmt, da hat sich ja einiges geändert. Wir sind seit knapp einer Woche in aller Stille in eine AG umfirmiert Handelregisterinfo.
      Wäre ein solches Ereignis jetzt nicht einen Blogeintrag wert gewesen?
      Wenn man genau liest, steht die Fidor Bank zwar hinter der Handels- und Vermittlungsaktivität, haftet aber nicht für einen eventuellen Verlust von Bitcoins im Wallet.
      @jensel: Ebay vermittelt nur Geschäfte, ohne die Ware oder das Geld anzufassen oder gar vorzuhalten. Dann eher schon Paypal …

  15. Interessanter Artikel!
    Dieser ist ebenso lesenswert.
    MtGox hat eine Vorladung erhalten und japanische Behörden ermitteln!
    http://wirimnetz.wordpress.com/2014/02/26/mtgox-erhalt-eine-vorladung-in-den-usa-und-in-japan-wird-offiziell-untersucht-es-wird-eng/

  16. Norbert Blüm sagte ja auch mal „Ei die Rente is sischer….“

    Solche Statments sind doch für die Katz.

    • Bravo!

      Selber beobachten, analysieren und denken hilft aber immer.
      (Auch wenn man dabei vielleicht zu Schlüssen kommt die der vorherrschenden Medien-Propaganda-Meinung zu wieder laufen …)

    • Wahrscheinlich hat Ihn das Volk da nur missverstanden.

      Denn Herr Blühm sagte ja nicht wessen Renten er meinte.

  17. Zu sagen: „Alle Einlagen sind sicher“ ist so glaubwürdig, wie die Aussage „niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten„. Wenn man am längeren Hebel sitzt, muss man immer damit rechnen, ständig angezweifelt zu werden.
    Viele Menschen gewöhnen sich nur zu schnell an die vermeintliche Sicherheit auf solchen Börsen. Man muss einfach damit rechnen, dass auf einer Börse plötzlich alle Bitcoins verloren gehen können.
    Wenn man selber aber keinen sicheren Umgang mit Computer und Bitcoins gewährleisten kann, ist die Börse in Kombination mit der 2Fach-Anmeldung doch die sicherste Aufbewahrungsmöglichkeit.
    Ich persönlich finde Botcoin.de sehr seriös, habe die Bitcoins trotzdem lieber selbst gesichert.

  18. Eine Frage: Ich denke das Wechselgeld muss auch erstmal bestätigt werden, damit es genutzt werden kann? Hmm, ich dachte ich hätte das mit dem Wechselgeld verstanden 😀

  19. die einlagen dürften doch hier deswegen schon sicher sein weil doch meist konkret handeslpartner(user) miteinander handeln .. quasi so wie bei Ebay, da wird mehr vermittelt.

    wie das mit der Fidor Bank und dem ganzen ist kann ich nicht beurteilen ..
    mtox und bitcoin.de funktionieren doch komplett anders in dieser hinsicht.

  20. Heisst das, das der BTC kurs bald wieder steigen wird?

  21. Lieschen, in der Tat könnte es demnächst wieder deutlich nach oben gehen. Nutzer ohne Hintergrundwissen und eigene Wallet verkaufen derzeit ihre Bestände aus Panik.

    Ein günstiger Punkt zum Einsteigen derzeit!

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