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Woran es wirklich hakt: Pragmatiker vs. Dogmatiker

Die Blocksize-Debatte ist eskaliert. Wie konnte eine kleine Änderung im Protokoll, die von Satoshi vorgesehen wurde, zu einem solchen Drama führen? Ein Grund ist, dass es um Ideologie geht – darum, was den Bitcoin im Innersten ausmacht.

Gehen wir vom schlimmsten aus. Also davon, dass jemand aus dem Team „Small Blocks“ jemanden bezahlt, um Classic Nodes anzugreifen, und dass jemand aus dem Team „Big Blocks“ die Blockchain mit zirkulären Transaktionen spamt, um eine Hard Fork durchzusetzen. In beiden Fällen investieren mililtante Leute mit zuviel Geld eine gehörige Ladung Bitcoin, um dem Netzwerk zu schaden. Wer dabei verliert? Alle.

Aber auch außerhalb der Cybermilizen mit zuviel Geld sieht es nicht viel besser aus. Alle reden aneinander vorbei. Das typische Gespräch zwischen Small und Big Blocker besteht aus unzusammenhängenden Monologen und Antworten, die nicht weiterhelfen, sondern nur abstrahlen, deflektieren, ablenken und wiederholen, was schon hundertmal nicht überzeugt hat. Es wird beleidigt, verleumdet, zensiert, gelogen, manipuliert. Warum, zum Teufel, ist ein Streit um eine kleine Änderung im Bitcoin-Protokoll, die Satoshi Nakamoto für selbstverständlich gehalten hat, dermaßen eskaliert? Warum war es nicht einmal auf dem Satoshi Roundtable möglich, eine Einigung zu erzielen?

Der Grund ist, dass hier nicht zwei Meinungen zu etwas technischem streiten, sondern zwei Weltsichten. Nennen wir die eine Seite mit Kernentwickler Jonas Schnelli die Pragmatiker, und die andere die Dogmatiker. Unter die Pragmatiker fällt das Team Classic und wohl auch ich: Die Blöcke sind bald voll, also lasst sie uns soweit größer machen, wie es technisch vertretbar ist, damit Bitcoin weiter wachsen kann. Eigentlich nachvollziehbar, oder?

Kein Update, sondern ein Angriff

Schwieriger zu verstehen ist die Position der Dogmatiker. Vielleicht hilft ein Auszug aus diesem Interview, das Eric Voskuil, Lead-Entwickler der alternativen Bitcoin Implementierung libbitcoin, dem Bitcoin Magazine gegeben hat:

Du findest, es ist eine Attacke, das Limit der Blockgröße um ein Megabyte zu erhöhen?

Jemand, der nicht einverstanden ist, hat immer die Option, einen neuen Coin zu starten. Aber der Versuch, eine Änderung in den Konsens-Regeln ohne tatsächlichen Konsens zu erzwingen, ist versuchter Diebstahl. Solche Änderungen begünstigen eine Partei auf Kosten einer anderen. Es ist unmöglich, konkret vorauszusagen, wem geschadet wird, wenn man ein Geld verändert, da Wert subjektiv ist. Aber die Frage ist irrelevant, wenn wir einen Konsens haben. Mit einem Konsens erhöht eine Änderungen den Wert für alle, da alle zustimmen.

In Bitcoin hat die größere Hash-Power gegenwärtig einen Vorteil, wenn die Blockgröße wächst. Ähnlich können einige Unternehmen davon profitieren, wenn es ein größeres Transaktionsvolumen und einen geringen Gebührendruck gibt. Abgesehen von dem Ausmaß, in dem sie coins halten, betrifft dieser Diebstahl nicht ihre Werte. Gleichzeitig haben sie ein finanzielles Interese, die Regeln zu ändern.

Ich bin derzeit nicht für irgendeine Erhöhung des Blocksize Limits. Ich nehme an, wir werden es irgendwann brauchen, aber angesichts des minimalen Gebührendruck, den wir heute sehen, gibt es keinerlei Eile. Und angesichts des mangelnden Konsens ist es auch nicht ratsam, es zu versuchen.

Gavin Andresen ist ein Pragmatiker, ebenso Mike Hearn, Brian Armstrong von Coinbase, und wohl auch viele chinesischen Miner. Sie sagen: Bitcoin stößt an seine Grenzen, aber wir wollen nicht, dass er jetzt schon stagniert. Wir wollen weiteres Wachstum und wir wollen, dass möglichst viele Menschen den Bitcoin benutzen können. Das geht aber nicht mit 1 MB Blöcken. Damit das System jetzt nicht stagniert – oder sogar schlechter wird – müssen die Blöcke größer werden. Wer bei 1 MB bleibt, hindert Leute daran, den Bitcoin zu nutzen.

Der Wert des Bitcoins, sagen Pragmatiker, war und ist zu einem großen Teil die Spekulation auf die Erfüllung seines Potenzial – eine weltweite, freie, inflationsresistente Währung zu sein. Also sorgen wir dafür, dass er das werden kann und finden eine nachhaltige Lösung, die die Blöcke immer ein wenig größer macht als den Bedarf, so wie es BitPay und Classic vorschlagen.

Das einzige was zählt: der Konsens

Die Dogmatiker sehen das anders. Man findet sie nicht nur bei Core-Entwicklern wie Jonas Schnelli, sondern auch bei Early Adoptern und vor allem bei Leuten, die sich Cypherpunk nennen. Überwiegend bei denen, die Bitcoin als System – und nicht als Wirtschaftsobjekt – verstehen. Für sie ist Bitcoin nur das eine: ein Ding, das den Konsens erhält. Der Konsens über das, was in der Blockchain steht, über die Regeln, wann Transaktionen gültig sind, und über die Menge von Bitcoins, die je Block ausgeschüttet werden. Das, und nur das, ist, was zählt.

Wenn eine Gruppe von Menschen, sagen wir, ein Haufen Industriekapitäne, die kein Geld von Investoren mehr bekommen, weil Bitcoin nicht wachsen kann, beschließt, diesen Konsens zu brechen, um beispielsweise die Regeln so zu ändern, dass mehr Transaktionen durchpassen, dann ist das eine Übernahme. Wenn diese Gruppe damit Erfolg hat, weil sie alle anderen Beteiligten, die Nutzer, die Miner, die Entwickler, überredet, gekauft und manipuliert hat, und es ihr gelingt, den Konsens zu brechen und den Bitcoin an ihre eigenen, wirtschaftlichen Ziele anzupassen – dann ist Bitcoin gescheitert. Dann werden solche Gruppierungen in Zukunft Transaktionen manipulieren und die Anzahl der insgesamt existierenden Bitcoins ändern können.

Um Bitcoin zu retten, meinen die Dogmatiker, müssen wir jetzt ein Exempel statuieren: Wir ändern die Regeln nicht, solange einzelne Mitglieder dagegen sind. Wir brechen den Konsens nicht, weil es eine Firma, eine Regierung oder die Community fordert, und wir brechen ihn auch nicht, wenn es eine wie auch immer geartete Mehrheit verlangt. Bitcoin ist keine Demokratie. Wir ändern die Regeln nur, wenn es einen Konsens gibt.

Alles steht auf dem Spiel – für so wenig

Sollte es zur Hardfork kommen, ohne dass ein Konsens herrscht, werden die Dogmatiker bis zum letzten kämpfen. Das erklärt die DdoS-Angriffe auf XT, Classic und F2Pool, die vielen verschiedenen Einwände und Kritiken, die „Moderation“ in den Foren, die Meinungen manipuliert und totschweigt – all das erleben wir, weil die Dogmatiker ihre Version des Konsens mit Zähnen und Klauen vereidigen. Für sie ist das, was gerade passiert, ein Angriff auf die innerste Essenz des Bitcoin, und seine Verteidigung rechtfertigt fast jedes Mittel.

Es geht um alles – und das für einen so kleinen Preis. Die Blockchain ist wertvoll, ein Eintrag darin unzerstörbar, unveränderlich und für immer. Muss man so etwas wunderbares umsonst hergeben? Warum sollte man nicht dafür bezahlen müssen, einen Eintrag in die Blockchain zu machen? Wenn man Millionen- und Milliardenwerte in der Blockchain speichern und transportieren kann – weshalb sollte man das Fundament angreifen, um mehr Mikrotransaktionen zuzulassen?

Je größer die Blockchain, desto schwieriger ist es, sie dezentral zu speichern. 2 MB sind kein grundsätzliches, sondern ein Grundsatzproblem: die Blockchain soll klein bleiben, damit sie ihren Wert, ihre unveränderliche, dezentrale Speicherung, behält. Darum wirft das „Small Block“ Lager in die Diskussion um 2 MB zuweilen ein, dass man nicht jede einzelne Transaktion der Menschheit in der Blockchain speichern und erst recht nicht noch jeden Vertrag, jede Aktie und jedes Urheberrecht hineinpressen kann. Wenn wir jetzt nachgeben, wird man immer wieder die Blocksize erhöhen, bis die Blockchain kaputtgeht.

Ein Pragmatiker sieht das anders und meint etwa, dass Bitcoin eine Währung ohne Vertrauen ist und wir darum keine Hüter des Konsens brauchen sollten. Aber darum geht es hier nicht.

Über Christoph Bergmann (2802 Artikel)
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16 Kommentare zu Woran es wirklich hakt: Pragmatiker vs. Dogmatiker

  1. sie werden noch so lange verbohrt rummachen bis sich das ganze schöne virtuelle projekt dahin verflüchtigt wo es hergekommen ist… aus dem nirwana… könnte kotzen

  2. Hmm, war Satoshi also ein Pragmatiker wenn er von 32 MB Blöcken sprach? Schade dass er dazu schweigt.

  3. Schnelli ist ein Pragmatiker, das kam sehr gut zu Tage in deinem Interview mit ihm. Die tatsächlichen Betonköpfe sind Friedenbach, GMax und Luke (obwohl Luke immerhin dem HK-Konsens zugestimmt hat).

    • Jonas Schnelli ist wahrscheinlich ein Pragmatiker, vor allem ist er aber Perfektionist. Grundsätzlich halte ich seine Argumente im Interview für sinnvoll, aber er hat den typischen „Bug“ eines Programmierers, der sich zu sehr in Details verschachtelt und dabei „das Ganze“ aus den Augen verliert. Performance Optimierungen wie Segwit oder libsecp256k1 sind sinnvoll, aber nehmen zu viel Zeit in Anspruch und wir brauchen daher erst eine größere (mögliche) Blocksize und dann kann man immer noch optimieren, was die faktische Blocksize wiederum verringert und zum gleichen Ziel führt. Allerdings ohne Gefahr, dass die normalen User weg brechen, weil Überweisungen nicht durch gehen und sie nicht verstehen (wollen), warum.

      Mark Friedenbach und Gregory Maxwell sind bei Blockstream involviert. Das ist ein Startup mit 75 Millionen USD Venture Capital, welches mit Sidechains viel Geld verdienen möchte. Tut mir Leid, aber mit diesem Hintergrund kann man nicht objektiv sein und sie werden alles gegen BitPay/Classic tun, denn damit wäre der nächste Hardfork wohl erst bei 32MB nötig, zusätzlich werden Optimierungen wie Segwit implementiert, somit wären Sidechains lange obsolet.

      Luke-jr ist ein Fanatiker. Wer Bibelverse in Blockheadern unterbringt, aber im Gegenzug größere Blöcke ohne Argumente ablehnt, kann man nicht für voll nehmen… https://bitcointalk.org/index.php?topic=38007.0
      Außerdem hat gerade Luke-jr gezeigt, dass er nichts von einem Konsens oder Demokratie hält, als er bei gentoo seine eigenen Patches in Bitcoin Core geschmuggelt hat: https://bugs.gentoo.org/show_bug.cgi?id=524512

  4. Eigentlich bietet Bitcoin die einmalige Möglichkeit, dass beide Seiten ihren Bitcoin erhalten können, d.h. es einen Bitcoin mit 1MB Limit und weniger Mainstream und einen Bitcoin mit höherer Blocksize und mehr Mainstream geben könnte.
    Ein Split des Bitcoin in jene verschiedene Bitcoins wäre vielleicht auf lange Sicht die beste Variante um nicht einer permanenten Debatte zwischen verschiedenen Dogmen zu unterliegen, welche den Bitcoin in einer Entwicklung hemmt und generell Unmut bei nahezu allen Beteiligten hervorruft.

    • Dogmatiker, wie z.B. Luke-jr werden einen Kreuzzug gegen den Hardfork führen, da sie alle „Gegner“ von ihrer „einzig richtigen“ Meinung überzeugen wollen und jedes Mittel recht ist.

  5. Not required // 3. März 2016 um 12:34 // Antworten

    Zitat:
    „dass man nicht jede einzelne Transaktion der Menschheit in der Blockchain speichern und erst recht nicht noch jeden Vertrag, jede Aktie und jedes Urheberrecht hineinpressen kann. Wenn wir jetzt nachgeben, wird man immer wieder die Blocksize erhöhen, bis die Blockchain kaputtgeht.“

    Wo sie Recht haben, haben sie nunmal recht. Dafür gibt es z.B. Ethereum. Und ob das auf lange Sicht überleben wird, ist mehr als fraglich. Denn wozu das Internet neu erfinden?
    Die msietn, die derzeit in Etherum investieren, sind die gleichen, die damals in „das Internet“ investiert haben, ohne zu wissen, wohin sie da genau ihr Geld geben.

    Zitat:
    „Ein Pragmatiker sieht das anders und meint etwa, dass Bitcoin eine Währung ohne Vertrauen ist und wir darum keine Hüter des Konsens brauchen sollten. Aber darum geht es hier nicht.“

    Worum denn? Darum, dass monetäre Interessen vor die ideellen gestellt werden?
    Das wollte Satoshi nicht, sonst hätte er den Bitcoin nicht erfunden.
    Letztlich geht es eben doch um Konsens. Das ist das zentrale Element in Blockchain-basierten Entwicklungen. Ob es Euch gefällt, oder nicht. Eine Blockchain ohne Konsens ist nichts wert, da sie manipulierbar wird. In welcher Form der Konsens gefunden wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Daran wird ja momentan gearbeitet. Und sowas ist immer schwierig. Genauso wie sich die Difficulty der Miner immer weiter erhöht. Und doch findet sich auch dort am Ende der ersehnte Konsens, um die Transaktionen zu bestätigen.

    • Klar. Aber ein Konsens, der eine Art „Hütergremium“ braucht, ist nichts, worauf man bauen kann. Wenn es das Design des Bitcoins zulässt, dass man mit einer Mehrheit von 75% – oder 51% – den Konsens bricht und die Regeln ändert, dann ist das die Realität, die zählt. Alles weitere – wie die Weigerung von Core, einen 75-%-Konsens zu akzeptieren – ist demnach eine soziale Ebene, vergleichbar damit, dass man einem Parlament vertraut oder einem König.

      Ach ja, „Darum geht es hier nicht“ meinte, dass es in diesem Artikel nicht um die Ansicht der Pragmatiker geht.

      • Jackson // 3. März 2016 um 14:05 //

        Witzige Deutungen aus dem „Lager“ der selbsternannten „Pragmatiker“ hier 😉

        Konsens = übereinstimmende Auffassung
        „75%-Konsens“ = 75-% mehrheitlich übereinstimmende Auffassung ≠ Konsens

        „Wenn es das Design des Bitcoins zulässt, dass man mit einer Mehrheit von 75% – oder 51% – den Konsens bricht und die Regeln ändert, dann ist das die Realität, die zählt.“

    • Maidsafe hat ein neuartiges Web vorgestellt, welches nicht mehr klassische Server-Client-Strukturen verwendet, welches auch nicht mehr punktuell limitiert ist, sondern ALLE Teilnehmer die Ressourcen für ALLE Teilnehmer bereitstellen.
      Damit kann man selbst mit einem langsamen Internetanschluss und minimaler Speicherkapazität eine Node betreiben, indem die Ressourcen dafür auf das Web selbst übertragen bzw. davon bereitgestellt werden.

      Ähnliche weitere Projekte sind ebenfalls im Aufbau, so dass es später keinerlei Problem sein wird, alle möglichen Dinge in eine Blockchain zu speichern.

      Deshalb ist jede sture Begrenzung der Blocksize kurz gedacht und vor allem zum Leidwesen von Bitcoin entwicklungshemmend.

      • Wieso hat eigentlich Satoshi nicht gleich von Beginn an größere Blöcke (oder besser flexibel nach oben hin offen) integriert.
        Das muss doch einen Grund gehabt haben. Hatte er sorge vor Spams mit Micropayments?
        is mir irgendwie noch nicht wirklich klar…..

      • Hat er. Eigentlich war das Limit 32 MB. Satoshi hat es irgendwann 2010 (als Blöcke vielleicht 10-50 kb groß waren) auf 1 MB reduziert, um einen möglichen Angriff zu blockieren. Er hat nie genau gesagt, weshalb, aber angemerkt, dass man, wenn es notwendig ist, das Limit ganz einfach erhöhen kann.

  6. Wer es pragmatisch mag, fährt einen Classic-Node und beginnt zu beten, dass der Hard Fork was wird.

  7. DonaldHillarious // 4. März 2016 um 11:33 // Antworten

    Vielen Dank Herr Bergmann fuer diesen neutralen, einfach informativen Artikel.

    Der Begriff „Dogmatiker“ ist vielleicht etwas ungluecklich gewaehlt, da er leicht Assoziazionen zu Terroristen hervorrufen kann, oldSchool-Lager faend ich treffender, ist aber egal, wer Propaganda heutzutage nicht in sich selbst umgehen kann, kann sowieso fast nichts mehr lesen.

    Zitat aus ihrem Artikel:
    „Es geht um alles – und das für einen so kleinen Preis. Die Blockchain ist wertvoll, ein Eintrag darin unzerstörbar, unveränderlich und für immer. Muss man so etwas wunderbares umsonst hergeben? Warum sollte man nicht dafür bezahlen müssen, einen Eintrag in die Blockchain zu machen? Wenn man Millionen- und Milliardenwerte in der Blockchain speichern und transportieren kann – weshalb sollte man das Fundament angreifen, um mehr Mikrotransaktionen zuzulassen?“

    – Dieser Satz sagt eigentlich schon alles und die Dezentralitaet auch nur ansatzweise zu gefaehrden bezeugt unmissverstaendlich ein tiefgreifendes Unverstaendniss der heutigen Welt, inclusive Bitcoin.
    – Ausser natuerlich man profitiert davon im grossen Stiel. Aber das sind nur 2-20.000 Firmen, nicht
    die Menschen.

    Und wer die micropayments wirklich braucht, dass auf einem moeglichst dezentralen Bitcoin(Fundament) aufsitzende Lightning-netzwerk wird das leisten und noch viel mehr.

    Hier ein englischsprachiger link zu einer technikarmen erklaerung des Lightning-netzwerk-Ansatzes: https://letstalkbitcoin.com/blog/post/the-lightning-network-elidhdicacs

    ————————

    • Danke. Mein Anspruch an das Blog ist, dass es ein Bild der verschiedenen, auch widersprüchlichen Meinungen zeigt.

      „Dieser Satz sagt eigentlich schon alles und die Dezentralitaet auch nur ansatzweise zu gefaehrden bezeugt unmissverstaendlich ein tiefgreifendes Unverstaendniss der heutigen Welt, inclusive Bitcoin“

      Würde ich so nicht stehenlassen. Größere Blöcke gefährden an sich nicht die Dezentralität. Zumindest ist mir kein Argument bekannt, welches überzeugend war und sich nicht relativieren oder durch Codeänderungen von überschaubarer Komplexität entkräftigen hat lassen. Man könnte sogar sagen, dass die Probleme mit dem Konsens / der Hardfork, die wir jetzt haben, darauf beruhen, dass einige Entwickler unnötigerweise Furcht vor größeren Blöcken aufgebaut haben. Wenn ich mir die Alternativen zu einer Blocksize-Erhöhung anschaue – offchain-Transaktionen, Fiat-Transaktionen, Lightning-Hubs, kommerzielle Sidechains – dann denke ich sogar, dass sie der einzig denkbare Weg sind, damit die Nutzungserfahrung dezentral bleibt.

      P.S.: Lightning gibt es noch nicht. Es ist noch nicht einmal geklärt, ob es überhaupt möglich ist. Und wenn es möglich ist, und es so viele Transaktionen gibt, dass man es wirklcih braucht, dann werden dei Lightning-Hubs auch eine zentralisierte Veranstaltung sein. Daher bin ich ein großer Gegner, einen aktuellen Bedarf nach Skalierung mit dem Verweis auf Lightning zu aufzuschieben.

  8. hmm, so wie ich bis jetzt den lightning Ansatz verstanden habe, oeffnet man einen „kanal“, zB mit 100 Bitcoin und kann jetzt mit diesem „kanal“ alles bis zu 100 bitcoin bezahlen.

    Die bezahlte Stelle klaert deinen momentanen Kontostand innerhalb des lightnig-netztwerkes, zb auf der sidechain des Lightning-netzwerkes, um vorab zu erfahren ob du ueberhaupt noch gedeckt bist, innerhalb dieses „kanals“.

    -sobald und erst dann, wenn du den „Kanal“ wieder schliesst, wird ein neuer Eintrag in die Bitcoin-blockchain gemacht, nachdem auf beiden Blockchains sichergestellt wurde, das niemand beschissen wurde.

    (der „kanal“ ist einfach eine (hoffentlich hochgesicherte,am besten einfach mathematische) verbindungsstelle zw. bitcoinBlockchain und lightning-Blockchain(sidechain))

    es werden also lediglich Bitcoin von einer Blockchain auf die andere uebertragen, ein wenig vielleicht so als ob man geld aus einem hochgesicherten, teuren trezor nimmt, und es sich in den Brustbeutel macht, um einkaufen zu gehen….vielleicht nicht so sicher wie im trezor, aber du hast in der hand wieviel du wann „riskieren“ willst, und wie lange.
    -> ungebremstes wachstum ohne das fundament zu riskieren.

    Ja, die genaueren technischen aspekte waeren interessant…und ja, es gibt lightning noch nicht, so wie groessere Bloecke.

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