„Vorher war ich Student, jetzt verwirkliche ich in Vollzeit meine Vision.“
4 Fragen an Max Kordek, den Mitgründer des Blockchain-Projektes Lisk. Gemeinsam mit seinem Partner hat er durch den Vorverkauf der Token so viel Geld eingesammelt, dass Lisk zum bestfinanzierten Startup Aachens geworden ist.
Manchmal reichen wenige Wochen, um ein Leben auf den Kopf zu stellen. Max Kordek (24) aus Aachen hat gemeinsam mit Oliver Beddows aus Großbritannien Lisk gegründet. Lisk ist der Nachfolger von Crypti und soll einmal eine Kryptowährung werden, die auf den Sidechains dezentrale Anwendungen (Dapps) in Javascript ausführt. Der Vorverkauf der Token hat den beiden Gründern 14.000 Bitcoin oder 5,1 Millionen Euro eingebracht.
Für Max, der bisher Elektrotechnik an der RWTH studiert hat, ändert sich damit alles. Ich treffe ihn in der Ponte, Aachens Studentenstraße, wo Kaffee, Bier und Kebab so günstig sind wie vor 10 Jahren. Das Studentenleben, das sich hier abspielt, liegt für Max nun allerdings auf Eis. Der Gründer von Aachens bestfinanziertem Startup hat sich ein Büro angemietet, in dem er sich in Vollzeit seinem Projekt widmet.
Was meinst du – warum war euer Vorverkauf so irrsinnig erfolgreich?
Ich denke, das hatte mehrere Gründe. Wir hatten ein sehr gutes Timing, mitten in der Ethereum-Blase. Da Lisk ähnliche Sachen vorhat, sehen viele darin ein ähnliches Potenzial wie Ethereum. Dann haben wir die Sache sehr professionell aufgezogen, mit einer guten Webseite und einem Anwalt, so dass auch rechtlich alles sicher war. Und schließlich gibt es noch die Technik, mit den Dapps auf Sidechains. Das ist für viele sehr vielversprechend.
14.000 Bitcoin ist eine Menge Geld. Wie fühlt es sich an? Verändert es das Leben?
Es fühlt sich prima an. Ich bin zufrieden mit unserer Leistung und stolz auf das Vertrauen, das uns entgegengebracht wird. Ist schon ein tolles Gefühl. Erschlagen bin ich davon nicht, und ich kann auch nachts gut schlafen. Das Geld ist in einem Coinbase-Account mit Escrow, es ist bombensicher. Daher bin ich ziemlich ruhig.
Geändert hat sich aber fast alles. Vorher war ich nur Student, habe tagsüber in der Bib gelernt und abends bei Crypti mitgearbeitet. Jetzt sitze ich den ganzen Tag im Büro und verwirkliche in Vollzeit meine Vision. Mit Studieren habe ich fürs erste aufgehört.

Das “SuperC” – das Hauptgebäude der RWTH Aachen. Bild von Nima j72, Lizenz: Creative Commons
Wie geht’s jetzt weiter?
Vor allem soll alles sauber über die Bühne gehen. Wir wollen die kommenden Jahre an Lisk arbeiten. Langfristig werden wir keine Gewinne machen, sondern nur die Delegierten, die im Delegated-Proof-of-Stake die Blöcke bilden. Wir haben keine Einnahmen, daher wollen wir das Projekt mit dem, was wir haben, so weit bringen, dass es von selbst läuft. Am 24. Mai wird es den ersten Release geben. Danach gibt es noch einige weitere Aufgaben, die wir erledigen wollen. So wollen wir die ersten Dapps bauen und auch neue Funktionalitäten einbauen, wie dass sich Leute Nachrichten schicken können oder man seine Identität mit dem Lisk Account verknüpfen kann.
Seid ihr denn gut genug aufgestellt für ein solches Projekt? Ihr seid ja nur zu zweit …
Ja, wir sind bislang nur zu zweit. Das ist natürlich nicht machbar. Oliver coded gerade sehr vieles und ist ein toller Allrounder, der seit 15 Jahren Software entwickelt, aber natürlich müssen wir Leute anwerben. Wir hatten auch schon ein paar Gespräche, aber bis jetzt hat uns noch niemand überzeugt. Wir sind also noch auf der Suche und bauen unser Team auf. Langfristig brauchen wir 4-5 Entwickler, die etwa solche Sachen wie NodeJS richtig gut drauf haben. Wer sich berufen fühlt, kann gerne mit uns in Kontakt treten.
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