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Steem – die Kryptowährung, die nicht durch Mining, sondern durch Content entsteht

Steem ist die Kryptowährung der Stunde. Wie aus dem Nichts ist Steem im Juli aufgetaucht, um mit einer faszinierenden Mischung aus sozialem Netzwerk und Kryptowährung rasend schnell Anhänger zu finden. Was ist dran an der Kryptowährung, die erzeugt wird, indem Leute gut finden, was andere Leute posten? Und wie gut kann man Geld mit Steem verdienen?

Kryptowährungen sind ein verrückter Markt. Jeden Monat gibt es einen neuen Darling, und dass ein Coin in zwei Wochen 100 oder gar 1000 Prozent Gewinn macht, ist gar nicht so selten. Ein Beispiel dafür hat in den vergangenen Wochen Steem geliefert.

Der Kurs dieser auf coinmarketcap seit April gelisteten Kryptowährung hat sich in wenigen Wochen verzwanzigfacht. Anfang Juli stand ein Steem noch bei 0,0003 Bitcoin, am 14. Juli waren es schon mehr als 0,006 Bitcoin. Im Ranking der Marktkapitalisierung von Kryptowährungen ist Steem rasend schnell nach oben geklettert und steht nun, mit etwa 300 Millionen Dollar, hinter Bitcoin und Ethereum auf Platz drei.

Ein-Monats-Chart von Steem: So siehen Aufsteiger aus! Quelle: Coinmarketcap.com

Ein-Monats-Chart von Steem: So siehen Aufsteiger aus! Quelle: Coinmarketcap.com

Was ist los? Alles nur ein Pump-&-Dump? Nur Marketing, schöne Bildchen, viel Gier und die große Abzocke? Oder hat Steem tatsächlich etwas, was andere Kryptowährungen nicht können? Und warum passiert das gerade jetzt, nachdem die Kryptowährung monatelang auf den hinteren Rängen herummanöveriert hat?

Die Antwort auf all diese Fragen dürfte in Steemit zu finden sein. Steemit ist eine Art Forum, so ähnlich wie reddit, in dem man Beiträge posten und die Beiträge anderer Leute kommentieren oder upvoten kann. Wer den Screenshot genauer anschaut, erkennt allerdings eine Besonderheit:

steemit

Seht ihr es? Unter den einzelnen Posts steht nicht nur, wieviele Upvotes und Kommentare es hat – sondern auch, wieviel Geld der Poster bekommt. Venture Capitalist Fred Wilson findet Steem interessant? 12.317 Dollar! Ein Bericht über einen Sohn mit Down-Syndrom? 6.300 Dollar! Ein Bild von einem Regenbogen über Wellen, aufgenommen auf Pe’ahi Maui? 1.859 Dollar! Und so weiter.

Ist Steem DIE Lösung für das Problem der Content-Monetarisierung?

Steemit ist also ein Portal, auf dem man Geld für guten Content verdient. Und das nicht zu kapp. Dementsprechend lieben die meisten Leute, die auf Steemit posten, Steem, und wer darüber schreibt, hat gute Chancen, dafür fürstlich belohnt zu werden.

Derzeit schwappt eine Welle der Steemit-Begeisterung durch die Kryptoszene. Während die meisten Kryptoseiten bisher eher das Revier von Nerds sind, also in der Regel von Männern, die sich für Kryptowährungen, Investment und technologischen Schnickschnack interessieren, ist Steemit bunter und – was vielleicht am erstaunlichsten ist: weiblicher. Es gibt einen Channel für Photographie, Kunst, Gesundheit, Rezepte, Reiseberichte, Lifestyle und vieles mehr. Und auch hier bekommen die Poster reichlich Kohle für ihre Beiträge.

Steemit wird schon als das neue Facebook, twitter und reddit gefeiert, als die Revolution des Micropayments. Und tatsächlich ist steemit die erste mir bekannte Plattform, die ordentlich für content bezahlt. Es wäre durchaus vorstellbar, dass in nicht allzu ferner Zukunft Magazine ihre Artikel auf Steemit veröffentlichen.

Woher aber kommt das Geld? Ist es überhaupt echtes Geld? Und was hat das ganze mit der Kryptowährung Steem zu tun?

Die einfache, triviale Antwort ist: die Kryptowährung Steem wird nicht gemined, indem Leute ihre Grafikkarten heiß laufen lassen, sondern indem Leute das, was andere Leute posten, gut finden. Das Geld, das für Posts bezahlt wird, entsteht also. Einfach so, genau wie jede andere Kryptowährung. Die Entwickler von Steem haben eine Technologie entwickelt, die genau das möglich macht.

Das war die kurze Antwort. Die lange Antwort wird etwas komplizierter und taucht tief in das Steem-Whitepaper ein. Wir versuchen, zu verstehen, wie Steem macht, was es macht. Ich muss gestehen, dass ich es nicht vollständig verstehe, sondern nur versuchen kann, es so weit wie möglich zu erklären.

Also, erstens: Was ist der Zweck von Steem?

Die Kryptowährung wurde, so das Whitepaper, designed, „um die gravierenden Probleme der Monetarisierung einer auf sozialen Medien basierenden Wirtschaft zu lösen. Unsere These ist, dass dieselben Techniken, die genutzt werden, um soziale Medien großzuziehen, auch genutzt werden können, um eine erfolgreiche Kryptowährung zu starten.“

Steem soll ein „effektives Micropayment für alle Arten von Beiträgen ermöglichen … Leser sollen nicht länger überlegen müssen, ob sie jemanden bezahlen wollen oder nicht, sondern content einfach nur up- oder downvoten. Steem wird ihre Wahl nutzen, um die individuellen Belohnungen zu bestimmen. “

Wie Steem dieses Ziel erreicht, sehen wir in den folgenden Abschnitten.

Zweitens: Was ist die technologische Basis von Steem?

Steem beruht auf Bitshares (BTS) auf. BTS entstand, glaube ich, im Umfeld von NEXT und hat das Delegated-Proof-of-Stake (DPoS) entwickelt, das, so die Eigenangabe, „schnellste, effizienteste, dezentralste und flexibelste verfügbare Konsens-Modell.“ DPoS bedeutet, dass es die sogenannten „Delegierten“ gibt, die mit ihre Guthaben staken – also minen – dürfen und auf diese Weise Blöcke verifizieren. Dieses Modell der delegierte Miner wird auch von Lisk weiterentwickelt und hat den Vorteil, dass man sich über Effizienz, Dezentralisierung und Blockgröße keine Gedanken machen muss. Wird zumindest gesagt.

Erzeugt werden die Steem-Token durch den „Subjective Proof of Work“. Während der objektive Proof-of-Work darauf beruht, dass die Miner eine mathematisch verifizierbare – also objektiv messbare – Arbeit erbringen (sie lösen ein kryptographisches Rätsel, bei Bitcoin auf Basis des SHA 256 Algorithmus) obliegt die Bewertung der Arbeit beim subjektiven Proof-of-Work den Delegierten oder – wenn ich es richtig verstehe – den Besitzern von Token. Aber dazu später. Wichtig ist hier, dass die Delegierten bzw. Staker selbst entscheiden können, ob ein eingebrachter Proof-of-Work gültig ist – und auch, wieviel er wert ist.

„Die Anwendungen einer Währung, die den Subjektive Proof of Work implementiert, reichen viel weiter als die des Objektiven Proof of Work, weil sie genutzt werden können, um eine Community um jedes Konzept herum zu bilden, das einen ausreichend definierten Zweck hat,“ erklärt das Whitepaper, „effektiv sind die Kriterien, nach denen die Arbeit bewertet wird, komplett subjektiv und ihre Definition liegt außerhalb des Codes selbst. Die eine Community mag Künstler belohnen wollen, die andere Dichter und die nächste Komiker. Andere Communities können sich entscheiden, Wohltätigkeit oder politische Agenden zu belohnen.“

Das Transaktionssystem von BitShares schließlich heißt Graphene; es ist laut BitShares-Webseite erwiesenermaßen in der Lage, 1.000 Transaktionen je Sekunde zu verarbeiten und schafft mit einigen Verbesserungen 100.000 Transaktionen je Sekunde. Dies reicht bei weitem aus, um ein soziales Netzwerk auf eine Blockchain zu bringen. Reddit, um einen Vergleichswert zu haben, würde 250 Transaktionen je Sekunde brauchen, wenn man jede Aktion der User durch Transaktionen abbilden möchte.

Drittens: Was genau macht Steem?

Also, lasst uns, endlich, konkret werden: Steem nutzt die Leistung von Graphene und DPoS, um eine Blockchain mit einem sozialen Netzwerk zu verbinden. Jedesmal, wenn jemand etwas auf Steemit posted, kommentiert oder upvoted entspricht dies einer Transaktion auf der Steem-Blockchain. Ich nehme an, dass Posts nicht vollständig gespeichert, sondern nur referenziert werden. Aber so genau weiß ich es nicht.

Der Kern von Steem liegt in der Interpretation des Subjektiven Proof of Works. Dieser mach die Erzeugung neuer Einheiten nämlich von Upvotes abhängig. Der Content, den jemand postet – sei es ein Text, ein Bild, ein Video – ist die Arbeit, die jemand einreicht, und die Upvotes der Delegierten oder Staker sind die Entscheidung darüber, ob diese Arbeit gültig ist. Je mehr Upvotes ein Beitrag bekommt, und je mehr Steem hinter den Upvotes steckt, desto höher ist die Belohnung für den Beitrag. Zumindest verstehe ich es so.

Steem hat ein relativ kompliziertes System der Entlohnung entwickelt. Jede Minute werden wohl 800 Steem erzeugt. Diese gehen an verschiedene Parteien, die alle ihren Beitrag zum Funktionieren des Systems leisten. Das System Steem nämlich besteht nicht nur aus der Währung Steem, sondern aus zwei Ableitungen von ihr – Steem Power und Steem Dollar. Dieses Konzept ist undenkbar wichtig, um zu verstehen, wie Steem funktioniert. Im Einzelnen:

  • Steem die Kryptowährung ist die grundlegende Einheit. Die Steem-Token sind allerdings nicht dafür gemacht, um die Funktion der Wertaufbewahrung zu erfüllen, so wie Bitcoin und andere Kryptowährungen, sondern sollen lediglich eine Einheit für Überweisugen sein. Sie sind hochinflationär, ihre Anzahl verdoppelt sich jedes Jahr, was einer Inflationsrate von 0,19 Prozent entspricht. Es wird empfohlen, Steem so schnell wie möglich in eine der beiden anderen Einheiten des Systems Steem zu überführen.
  • Steem Power (SP): Dies ist vielleicht das wichtigste Konzept von Steem. Wer Steem, die Token, zu SP macht, bindet seine Einlage langfristig und wird dafür belohnt. Durch das „Power Up“ werden die Steem eingefroren. Sie können nur durch 104 gleichwertige wöchentliche Auszahlungen in Steem zurückverwandelt und damit überwiesen und auf Börsen getauscht werden. Als Belohnung für diese langfristige Bindung erhält man die neunfache Menge an Steem-Token. Sollte die Kryptowährung also in zwei Jahren weiterhin existieren, wird man durch die Konvertierung in SP Gewinn machen. Das wichtigste an Steem Power ist aber seine Rolle im Mining durch Upvotes: Je nachdem, wieviel SP man hat, desto wichtiger wird das eigene Upvote. Wenn ich also mit 1000 SP ein Upvote gebe, bekommt das Post viel weniger Reward als wenn jemand mit 1.000.000 SP upvoted.
  • Steem Dollar (SMD): Die Steem Dollar sollen schließlich die bislang noch fehlende Wertstabilität ins Spiel bringen. Sie werden so ähnlich wie Wandelanleihen gebildet, die zu einem vorher festgelegten Verhältnis eingetauscht werden können. Verantwortlich für die Schaffung stabiler Steem Dollar sind Liquidity-Maker, die dafür ihrerseits eine Belohnung bekommen. Wie das genau funktionieren soll, ist mir unklar, und ehrlich gesagt tue ich mich schwer, zu glauben, dass es überhaupt möglich ist, eine Kryptowährung stabil an eine Fiat-Währung zu binden. Aber solange es zu einem gewissen Grad funktioniert, erfüllt es wohl seinen Zweck.

Unwissenheit ist kein Grund, etwas nicht auszuprobieren

Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich selbst noch etwas verwirrt bin und hier nur ein Halbwissen präsentieren kann. Falls ich also an dieser oder jener Stelle Unsinn erzählt habe, steinigt mich bitte nicht, sondern klärt in den Kommentaren die Leser auf. Mir ist nur in Ansätzen klar, wie der Subjective Proof of Work funktioniert, aber wenn ich mir vorstelle, was dies alles möglich macht, wird mir schwindelig.

Natürlich Steem noch Beta. Vor einigen Tagen wurde auch ein Bug bekannt, der es möglich machte, dass die Liqudity-Provider durch das sinnlose Hin- und Hertauschen von Steem Dollar unerhört viel Geld absaugen konnten. Kurz darauf kam eine Schwachstelle heraus, die eine DDoS-Attacke ermöglicht hatte, weshalb die Plattform Steemit vorübergehend offline ging. Während die Fans anderer Kryptowährungen schon vom „DAO-Moment“ von Steem sprachen, blieb der Preis weitgehend unberührt und Steemit ging kurze Zeit später wieder online.

Ein weiterer Kritikpunkt, der manchmal vorgebracht wird, stellt das exzessive Pre-Mining von Steem dar. Angeblich wurden 80 Prozent aller Steem von den Entwicklern der Kryptowährung in die eigene Tasche gemined. Aber auch hier muss ich einräumen, dass ich zuwenig weiß, um dies zu bewerten.

Wer mehr über Steem erfahren möchte, sollte es einfach ausprobieren. Anmelden kann man sich bei Steemit mit seinem Facebook- oder Google-Account, zum Start bekommt man ein wenig Steem Power geschenkt, um mitbewerten zu können. Mit einem Testbeitrag habe ich gut 100 Steem-Dollar verdient. Allerdings muss ich noch einige Tage warten, bis ich sie auszahlen kann. Ich bin gespannt, ob ich sie wirklich bekomme und ob sie wirklich 100 Dollar wert sind.

Über Christoph Bergmann (2802 Artikel)
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27 Kommentare zu Steem – die Kryptowährung, die nicht durch Mining, sondern durch Content entsteht

  1. Bisher konnte man Steem Power und Steem nur auf derem internen Marktplatz kaufen gegen Bitcoin, Ether und Bitshares, die handelbaren Steem nun auch auf Poloniex. Ich finde es angebracht darüber nachzudenken ob da wirklich 300 Mio. Dollar reingepumt wurde, oder ob versucht wird ein Hype mit getürkten Zahlen auszulösen. Die Haltedauer von Steem Power von 2 Jahren spricht für mich jedenfalls eine klare Sprache. Der Content ist zudem total überbewertet und kann wohl nur ausgezahlt werden solange frisches Geld reingepumpt wird. Ich währe da eher vorsichtig.

  2. Christoph, ich würde gerne deinen steemit Beitrag sehen. Kannst du uns hier nen Link Posten?

      • Andreas // 19. Juli 2016 um 21:42 //

        He he, neuer Artikel nach 8 Stunden bei 960 USD 🙂 Ich mache dir einen (als Scherz gemeinten) Vorschlag: Ich kaufe jede Menge Steem Power, du schreibst jede Menge (nur) positiven Content zum Thema Steem und ich hieve deinen Content durch meine Steem Power in unerschwingliche Höhen… dann machen wir fifty fifty, alles klar? … regt zumindest zum Denken an 🙂 Aber ich Wünsche dir natürlich von Herzen dass du die Kohle auch wirklich erhälst!

      • huch … ist ja irre … als ich zum letzten Mal geschaut habe, war der noch bei null-komma-null … ich bin ja mal gespannt, was da passiert … wenn du dir aber jede Menge Steem Power kaufst, um meinen content hochzuloben, dann musst du vermutlich mit einer Menge Geld in Vorleistung gehen … genauso gut kannst du ja auch deinen eigenen content über den Klee loben, und das sogar ohne Halbe-Halbe zu machen. Ich nehme mal an, dass sich das System irgendwie ausbalanciert. Ansonsten ist es eh umsonst …

        Edit: Den zweiten Teil des Artikels konnte man nur lesen, wenn man einen Link auf dieses Blog hier gefolgt ist. Das hat genau eine Person gemacht. Irgendetwas sagt das schon aus, oder?

  3. Nattydraddy // 19. Juli 2016 um 17:10 // Antworten

    Dass Steemit ab ca. den 10 Juli so steil nach oben geht, liegt IMHO an den „Helikopter-Tokens“ welches sie am amerikanischen Unabhängigskeitstag verteilt haben. Damit hatten die Trader was zum spielen und pushen den Preis hoch, und die Entwickler werden über ihre Token reich. Gegönnt sei es Ihnen, denn interessant sind soche Projekte.

    Ich meine mich nur zu erinnern, dass eine ganze „Social Media“-Kryptowährungen auf den Markt gekommen sind, oder noch kommen (Jambox). Bei der Auswahl wird wohl keine „Social Media“-Kryptowährung erfolgreich.

  4. Wenn für einen einfachen Artikel angeblich durch Votes anderer Leute auf einen Schlag ein Äquivalent von 960 Dollar bekommt, sehe ich ich das sehr fraglich.
    Wo soll dieses Geld herkommen ? Das Ganze funktioniert doch nur solange auf dem Markt mehr Leute Doller gegen Steem-Dollar tauschen wollen, als Artikelschreibende ihre Steem-Dollar gegen echte Dollar tauschen wollen. Wenn wesentlich mehr Artikelschreibende echte Dollar haben wollen als aktuell zufließen müsste das System meiner Meinung nach kollabieren. Vielleich habe ich aber auch nur was übersehen…

    • Ja, den Gedanken hatte ich beim Schreiben auch mal. Wie soll das gehen? Heute hat jemand nur einen Link auf einen Artikel von ich glaube Marc Andresen gebracht, das kommentiert, und am Ende des Tages hatte er 10.000 Dollar auf dem Konto. Ensteht da Geld aus Luft?

      Aber – und darum habe ich den Gedanken beiseite gelegt – exakt dasselbe kann man von Bitcoin-Minern doch auch sagen: Woher kommt das Geld? Wieso bekommen sie für das Lösen sinnloser kryptographischer Rätsel so viel Geld? (ich weiß, die Miner bei Bitcoin spielen im Management des Systems eine weitaus tragendere Rolle als jemand, der einen Artikel postet – der spielt nämlich an sich gar keine Rolle – aber was die Distribution der Währungseinheiten angeht, sehe ich hier keine gravierenden Unterschiede – und die Frage, wie Geld aus Luft entstehen kann, wurde ich in den letzten Jahren auch hin und wieder gefragt).

      Naja — die Steem-Dollar kann ich glaube ich nur im Lauf der nächsten zwei Jahre auszahlen. Mal schauen, wie das mit der Steuer läuft –

  5. Hmm, ja ich weiss nicht so genau, ich vermute hier eine enorme Steigerung der bekannten Pyramidenspiele, ein gänzlich neues Level. Ich bin jetzt mal so frech und stelle eine Behauptung auf:
    1.) Die Marktkapitalisierung wurde (weil nur auf der eigenen Seite vorhanden) durch Manipulation auf 300 Mio. USD hochgeschraubt.
    2.) Dann steigt die Börse Poloniex ein… wenn noch weitere Börsen einsteigen würden, was passiert dann?
    3.) Vor Ablauf der 2 Jahre Haltfrist (Steem Power) wird Steem ihren eigenen Marktplatz zurückziehen und das Feld den etablierten Börsen überlassen, die User auffordern Ihre Steem anderswo zu horten.
    4.) Steem hat sein Ziel erreicht. Die Währung wird zu einem unglaublich hohem Preis gehandlet (Chapeau!).
    Aber jetzt mal ehrlich, wer interressiert sich für Steem? und warum? Kann ich mit Steem irgend etwas kaufen? Kann ich es irgendwo nutzen? Nope, natütlich nicht bis dahin ist es ein weiter Weg, welcher von gänzlich anderen Umständen abhängig ist: Die Gunst der breiten Masse, hat bisher nicht mal Bitcon erreicht.

  6. BitcoinKing // 20. Juli 2016 um 9:50 // Antworten

    Tja, wenn man das vorher gewusst hätte ….

    Allerdings ist selbst ein guter Forumsbeitrag maximal ein paar Euros wert (und das müsste schon ein wirklich guter Beitrag sein). Insofern kann man sich ausrechnen, was aus den Geldbeträgen in zwei Jahren tatsächlich wird. Ich würde davon ausgehen, dass auch der Wert der Steems sich ähnlich verhalten wird.

    Das Geschäftsmodell sieht meiner Meinung nach so aus: die phantastisch hohen angeblichen Honorare locken viele User an. Die kaufen SteemPower mit Bitcoins. Der Betreiber streicht die Bitcoins ein und verdient sich damit eine goldene Nase. Das ganze kombiniert mit Pump and Dump an den Börsen.

    Ach ja: wenn was zu schön ist, um wirklich wahr zu sein, ist es auch nicht wahr.

    • Ja, langfristig sind solche Beträge nicht zu halten, und die meisten Beiträge auf steemit laufen schon jetzt auf Null raus. Es gibt keine Garantie, dass man ein Honorar bekommt.

      „Zu schön um wahr zu sein“ – trifft das nicht auch auf Bitcoin und das Mining zu?

      (auch wenn das nicht bedeutet, dass alles, was zu schön ist, auch wahr ist; so wie nicht alles, was ausgelacht wird, im Anschluss bekämpft wird, und dann gewinnt, nur weil die unorthodixen Dinge, die am Ende gewinnen, erst ausgelacht und dann bekämpft werden)

      • BitcoinKing // 20. Juli 2016 um 10:59 //

        Das Mining von Bitcoins ist (und war) schon immer ein hart kalkuliertes Geschäft. Durch den Einsatz von Hardware und Energie werden Bitcoins erzeugt. Diese kann man sofort (!)verkaufen.

        Steem zahlt dagegen Phantasiehonorare.

      • Steem zahlt keine Honorare. Steem nimmt einen Teil der im Protokoll geregelten Ausschüttung neuer Tokens und gibt sie an Leute weiter, die von einer entsprechenden Menge Steempower upvotes für content bekommen haben.

        Das mag vielleicht gerade noch eine Wundertüte sein, aber niemals auf Dauer.

        Man kann durchaus darüber diskutieren, ob der content das wert ist, ob der aktuelle marktpreis gerechtfertigt ist, ob das manipulierbar ist und was von der langfristigen Bindung von Steempower zu halten ist. Aber Phantasiehonorare sind es nicht ;‘)

  7. Also bei mir ist der Artikel bei 125 $?! Das hat glaub ich mit dem Wert der Votes zu tun, oder es hängt am aktuellen Kurs…
    Was ich schon immer sagen wollte, echt gute Beiträge Chris! Ich les deinen Blog mittlerweile Täglich 😄

    • Hei, vielen Dank!

      Gemeint war ein Auszug aus diesem Artikel hier, den ich bei Steemit gepostet habe und der zwischenzeitlich bei über 1.000 Steem-Dollar stand. Mittlerweile ist er wieder auf 800 runter. Keine Ahnung, wie das überhaupt möglich ist. Der Preis der Steem-Token ist derweil deutlich gestiegen …

  8. Schneeballsystem, bei dem die Gier den Kurs treibt.
    Denn solch Preise die hier entstehen, stehen in keinem Verhältnis zur realen Welt, bei dem Journalisten für gute Beiträge ein Bruchteil der Erträge erhalten und tagtäglich ums Überleben kämpfen.
    D.h. es ist zu erwarten, dass die Preise irgendwann massiv in den Keller gehen werden.
    Das Konzept selbst muss damit aber nicht gescheitert sein, könnte nach einer anfänglichen massiven Übertreibung und Korrektur vielleicht langfristig erfolgreich sein. Dann gibt es für einen Beitrag keine 1000$ mehr, sondern vielleicht noch 10$, für manch populäre Beiträge aber dann vielleicht immer noch 1000$.
    Es gibt u.a. ja so manche Leute die mit Youtube – Kanälen ihr Geld verdienen und in diesen Bereicht könnte dies durchaus einen Markt eröffnen.

  9. Danke für den interessanten Artikel!
    Wenn ich das richtig verstanden habe ist die Idee an sich wirklich sehr interessant. Allerdings sagen mir Phantasiehonorare für Artikel und das Premining (echt 80%?), dass ich die Finger davon lassen soll. Schade um die gute Idee. Aber vielleicht greift das ja eine neue, andere Coin auf?

  10. Hy
    interessanter Artikel, konntest denn du dir die Steem-Dollar auszahlen lassen ?

    • Ja, ich glaube etwas um die ~50 Dollar habe ich bekommen.

      Erst gab es einen Hack, der rund 300 SteemDollar vernichtet hat, worauf nur noch Steem übrig waren. Angeblich im Wert von ~700 Dollar. Einmal je Woche bekomme ich ~1-2 Dollar in Steem.

      Alles (leider) nicht so toll wie erhofft.

  11. Andreas

    Wo bekomme ich die Steemcoins denn her ?

  12. ein update wäre ganz nett, immerhin hat sich auch der kurs massiv verändert …& wat the hack? inwiefern gab es einen hack? bei steem? bei Dir? ???

  13. wieder mal super beitrag. Ich denke das kryptowährungen immer beliebter werden. Ich denke irgendwann lösen sie alles Geld ab. da bin ich mir relativ sicher!

  14. Wie schade, daß ich den Artikel jetzt erst entdeckt habe. Das Wichtigste bei Ponzi-Pyramiden ist, daß man sie sehr früh entdeckt und von Anfang an dabei ist. Dann kann man etwas abgreifen und dann muß man schnell raus, bevor die Leute kommen, die nur noch einzahlen.

    Daß die Währung Steem hier mit $ gleichgesetzt wird, das verwirrt etwas. Steem können beliebig hohe Summen annehmen, aber das bedeutet natürlich nicht, daß beliebig viele Dollars ausbezahlt werden. Dabei wird völlig der Wechselkurs übersehen. Sollten weniger Dollar im System sein, dann sinkt der Wechselkurs wohl logischerweise entsprechend bis wieder ausbezahlt werden kann. Nur ein dauerhaft freier Wechselkurs wäre fatal. Kann natürlich sein, daß die Entwickler das übersehen haben. Ich bin in Sachen Steem auch nicht bewandert, sondern erfahre zum ersten Mal davon.

    Trotzdem fällt mir sofort auf, daß die Verbindung mit einem Sozialen Netzwerk bedeutet, daß man die gleichen Bots wie in einem Sozialen Netzwerk verwenden können sollte. Upvoting ist für einen Bot sicherlich keine große Herausforderung. Wenn man fünfzig echte Dollar für einen Artikel herausbekommen kann, dann sollte sich die Sache durch die Hilfe von ein paar Bots lohnend machen lassen.

    Gibt es bei Steem Wallets, online und offline wie bei Bitcoin? Ich hatte mal einem online Wallet vertraut, meine ersten 0,1 Bitcoin dort deponiert und kurz darauf gab es die Wallet nicht mehr und ich hatte garkeinen Bitcoin mehr. Seitdem bin ich schon allem gegenüber sehr mißtrauisch, was mit Bitcoin zu tun hat. Gegenüber unbekannteren Währungen umso mehr.
    Ranma

  15. EO.Finance bietet Softwarelösungen für alle Gelegenheiten. Es gibt mobile Versionen für Android und iOS.

  16. Die Hauptplattform von EO.Trade ist die offizielle Website der Börse, es ist jedoch möglich, zusätzliche Plattformen zu konfigurieren

  17. EO.Trade zeichnet sich durch eine hohe Liquidität und Beliebtheit aus, insbesondere bei europäischen Nutzern.

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