„Web3 hat sich als Europas vielversprechendster Weg zur digitalen Souveränität herauskristallisiert.“
Wenn der Sommer dem Ende zugeht, häufen sich die Bitcoin- und Kryptokonferenzen. Wir stellen heute ein kleines, aber besonderes Event in einem kleinen, aber besonderen Land vor: Die Fintech.li aus Liechtenstein.
Am 11. bis 12. findet im liechtensteinischen Dorf Schaan vor einer prächtigen Alpenkulisse die Fintech.li statt. Schon im vergangenen Jahr waren Dezentrale Finanzen Defi ein Thema der Konferenz. Da dies bei den Teilnehmern gut ankam und das Interesse auch traditioneller Institutionen weckte, stärkt die Fintech.li 2023 diesen Schwerpunkt.
Unter dem großen Titel „Connecting the Dots to Shape the Next Human Agenda” bringt die Konferenz Teilnehmer mit dem Schwerpunkt Web3 und Dezentrale Finanzen zusammen. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Integration von DeFi und CeFi in einem „hybriden Ökosystem“. Es geht nicht um die Revolution des Geldwesens, wie bei Bitcoin, sondern um dessen Reform oder technische Evolution. Die Fintech.li unterstreicht damit das, was wir hier seit längerem beobachten: dass mehr und mehr traditionelle Finanzinstitute erkennen, dass sie von Kryptowährungen und Blockchains profitieren können – wenn sie nach deren Regeln spielen.
Unter den Speakern der Fintech.li sind etwa Peter Grosskopf (Unstoppable Finance), Marta Piekarska-Geater (ConsenSys), Paul Kohlhaas (vitaDAO), Stefan George (Gnosis DAO), Marc P. Bernegger (Maximon), Julien Bouteloup (stake Capital), Isabell M. Welpe (TUM München), Delphine Forma (BitMEX), Franz Bergmüller (SEBA Bank) und viele weitere. Keine Krypto-Rockstars, aber doch interessante Persönlichkeiten der Branche.
Auch Startups haben die Gelegenheit, sich vorzustellen. Damit möchte die Konferenz diesen die Gelegenheit geben, sich dem Publikum und Investoren vorzustellen.
Wir haben uns kurz mit Mitveranstalter Luis Schaubhut unterhalten:
1.) Magst du mir ein paar Rahmendaten zur Fintech.lil geben – wie lange gibt es die Konferenz schon, was sind die üblichen Themen usw.?
Die Konferenz wurde 2015 gegründet von Studenten der Universität Liechtenstein, mit vollem Fokus auf Fintech. Ab 2020 wurde die Konferenz größer und der Fokus verlagerte sich mehr und mehr zu Digital Assets. Vor allem auch wegen dem Blockchain Act in Liechtenstein. Seit letztem Jahr haben wir unserer Branding so aufbauen können, dass wir nun unter den führenden Konferenzen im Bereich Digital Assets im DACH Raum sind.
2.) 2023 widmet ihr euch vor allem Krypto und Web3. Warum gerade jetzt?
Weil es angebracht ist. Web3 hat sich als Europas vielversprechendster Weg zur digitalen Souveränität herauskristallisiert. Die EU ist schon heute mit Transaktionen von mehr als einer Billion US-Dollar der größte Krypto-Wirtschaftsraum. Mit einer fortschrittlichen und harmonisierten Regulierungen wie durch MiCA kann sich die EU einen weiteren Wettbewerbsvorteil verschaffen und zum Vorreiter bei der Festlegung globaler Standards werden.
Die Fintech.li 2023 verspricht eine wegweisende Konferenz zu werden, die die Zukunft von Finanzen und Technologie nicht nur abbildet, sondern auch mitprägt, vor allem in Bezug auf Liechtenstein und das regulatorische Setup vor Ort mit seinem Zugang zum Europäischen Wirtschaftsraum sowie zur Schweiz.
3.) Was unterscheidet die Fintech.li von den vielen anderen Krypto-Konferenzen?
Wir sind keine Sales Konferenz, bei uns geht es um den Austausch: Wir sind ein Ort, an dem Neues entstehen soll, an dem die Besucher Inspiration, Herausforderungen und provozierende Gedanken finden.
Um das Persönliche in den Vordergrund stellen zu können, haben wir das Kontingent auf 300 Tickets begrenzt. Wir bringen Gründer, Investoren, Politiker, Banken und andere Finanzinstitute zusammen, um darüber zu philosophieren, wie das Finanzsystem der Zukunft ausschauen kann. Letztes Jahr war das Thema „Building Bridges between CeFi/TradFi & DeFi“, wo wir zum Schluss gekommen sind dass es nur ein „AND“ gibt und kein oder. An der Stelle setzen wir dieses Jahr an.
4.) Worauf genau fokussiert sich die Fintech.li in diesem Jahr?
Das Finanzökosystem steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Die Konferenz wird als Plattform dienen, um die Knotenpunkte zu verbinden und die Kluft zwischen dem traditionellen Finanzwesen und der aufkommenden dezentralisierten Finanzlandschaft zu überbrücken. Indem die Stärken beider Bereiche integriert werden, kann ein umfassendes Finanzökosystem aufgebaut werden, das den sich entwickelnden Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht wird und sein wahres Potenzial entfesselt.
Uns geht es aber nicht nur um die Verschmelzung von DeFi mit CeFi, sondern auch, wie andere Ökosysteme, etwa das von Lonegvity (Langlebigkeit), mit dem Finanzökosystem verbunden werden kann, und wie dieses reguliert sein muss: Defi, Digital Assets, Stablecoins, DeSci, ReFi und Longevity. Damit vertiefen und erweitern wir unsere Perspektive.
5.) Das Gesundheitswesen nimmt bei euch mit einem Panel zu Longevity und einigen Speakern aus der Pharmabranche einen relativ breiten Raum ein. Wie kam diese Verbindung zustande?
Longevity ist ein ein Ökosystem, welches als erstes „finanzfremdes“ Ökosystem mit der Blockchain agiert, etwa mit der vitaDAO und DeFi-Ideen. Das große Interesse prominenter Akteure der Branche, etwa Vitalik Buterin, war hierfür auch ein Auslöser.
6.) Die Ticket-Preise sind derzeit Early Bird 250 Franken und Early Bird VIP 1950 Franken. Welche Vorteile hat das VIP-Ticket? Und wie teuer werden die Tickets nach Early Bird sein?
Das normale Ticket kostet später 350 CHF und das VIP dann 2.500 CHF – der Unterschied ist, dass man beim normalen Ticket nur am 12.09 an der Konferenz teilnehmen kann und mit dem VIP Ticket schon am Pre-Event am Tag vorher (11.09), inklusive Opening mit dem Regierungschef von Liechtenstein und einem VIP Dinner, wo nur Speaker, Partner und geladene Gäste da sein werden.
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