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Schichtwechsel bei 21 Lectures, der Bitcoin-Akademie aus Zug!

Zug, ein kleiner Ort in der Schweiz, aber ein großer Ort für die Weltwirtschaft. Bild von Frozenbubble at de.wikipedia. Lizenz: Creative Commons

21 Lectures gibt die vermutlich weltbesten Kurse für die Bitcoin-Entwicklung, mit prominenten Dozenten aus der Bitcoin Community. Nun löst Alain Imhof den Gründer Lucas Betschart als Leiter der Akademie ab. Wir haben ein Interview mit ihm geführt.

Hallo Alain! Ich beginne mit einer Standardfrage: Wie kamst du zu Bitcoin?

Ich habe im Jahr 2016, nach dem Studium als Wirtschaftsingenieur, meinen ersten Bitcoin gekauft, für unter 1.000 Franken.

Gratulation!

(lacht) Sag‘ das nicht zu laut. Ich habe ihn dann, bei 1.500 Franken, wieder verkauft und dachte, ich sei der klügste Mensch der Welt.

Oh weh …

Ja, hätte ich mich damals tiefer mit Bitcoin beschäftigt, hätte ich das nicht gemacht. Fast direkt nach dem Verkauf begann ein schleichender Prozess des Nachdenkens, über Geldschöpfung, Papiergeld und so weiter, und diese Thematik ließ mich nicht mehr los. Je tiefer man gräbt, desto mehr möchte man wissen. Also habe ich mich in der Freizeit immer mehr mit Bitcoin beschäftigt, und ab einem gewissen Punkt wurde mir klar, dass ich das zum Beruf machen will.

Weil dir der alte Job plötzlich langweilig und irrelevant vorkam?

So ähnlich. Ich hatte einen guten Job, bei ImmoScout24, und habe dort auch gerne gearbeitet. Aber im Januar 2021 fiel eine Entscheidung. Ich stand schon lange mit Julian Liniger von Relai im Kontakt und war schon früh in seiner Relai Community unterwegs. Zuerst nebenberuflich als Freelancer, aber nachdem Relai ein Funding bekommen hatte, stieg ich in Vollzeit in der Produktentwicklung bei Relai ein.

Alain Imhof. Bildrechte vollständig bei Alain, für diesen Artikel zur Verfügung gestellt.

Und der vollständige Wechsel in ein Bitcoin Startup fiel dir leicht?

Nicht ganz, ich habe mir das gründlich überlegt. Meine Aussichten bei ImmoScout24 waren gut, mir stellte sich die Frage, ob Leidenschaft oder Karriere: viel arbeiten für wenig Einkommen, oder der bequeme Weg. Es wurde dann schlussendlich die Leidenschaft, trotz der Nachteile. Aber ich bereue nichts!

Wie kamst du von dort aus zu 21 Lectures?

Seit Ende 2022 bin ich nicht mehr bei Relai. Wir verstehen uns weiterhin super, aber es lief nicht alles so, wie ich es mir gewünscht hatte. Über meinen alten Schulfreund Domink Spicher lernte ich Lucas Betschart kennen, den Gründer von 21 Lectures. Er war aber mit seinem neuen Startup 21 Analytics bis über beide Ohren beschäftigt. So kam eins zum anderen, und bei einem Bier sagte ich zu, die Akademie zu leiten.

Was für Seminare bietet ihr an?

Persönliche Kurse vor Ort rund um Bitcoin. Klingt ein bisschen Old School aber für uns gehört der persönliche Kontakt dazu, das ist ein großer Mehrwert, weil wir mit unseren Partnern auch ein Netzwerk haben, so dass sich für die Teilnehmer oft etwas ergibt. Solche Effekte hat man bei Webinaren einfach nicht.

Wir bieten momentan zwei Kurse an, die Bitcoin Essentials und die Bitcoin Masterclass. Die beiden gab es schon vor mir, die hat Lucas mit seinem Netzwerk auf die Beine gestellt. Wir haben herausragende Dozenten aus der Community, Leute, die wie Christian Decker viel Erfahrung mit Bitcoin haben.

In Zukunft folgen natürlich weitere Kurse. Konkret ist, dass wir ab November einen neuen Kurs durchführen, und zusammen mit Numarics und dem Treuhandverband Schweiz erklären, wie man Bitcoin in der Buchführung behandelt.

Erzähl‘ doch bitte mehr über die beiden Standardkurse!

Die Essentials sind eine Art Basiskurs. Er richtet sich an technisch Interessierte, verlangt aber keine Vorkenntnisse über Bitcoin. Mal lernt, was man wissen muss, um Bitcoin zu verstehen: Wallets, Adressen, Blockchain, Transaktionen, MemPool, Gebühren, Nodes, P2P, Privacy, Kryptographie und mehr. Alles in zwei Tagen, also eher breit und oberflächlich. Aber wer die Essentials durchlaufen hat, wird Bitcoin sehr viel besser verstehen.

Auf den Essentials baut die Bitcoin Masterclass auf, die 5 Tage geht. Hier gehen wir technisch voll in die Tiefe: Signaturen, Timelocks, Multisigs, SegWit, Taproot, Mining, Lightning und mehr. Das ist ein straffes Programm, das theoretisch sehr tief geht und durch Übungen praxisorientiert wird. Christian Decker führt etwa in die Arbeit mit c-Lightning ein.

Du hast sicherlich Pläne, das Kursangebot zu ändern oder zu erweitern, oder?

Zunächst möchte ich dafür sorgen, dass die bestehenden großartigen Kurse weiter angeboten werden. Aber wie erwähnt planen wir natürlich auch weiter und wollen unser Angebot sukzessive ausbauen. Bisher sind die Kurse ja sehr technisch, aber wir wollen uns stärker an Nicht-Techniker richten, etwa an Buchhalter oder Compliance-Beauftragte. Bei Banken und Versicherungen herrscht teilweise noch ein verblüffendes Unwissen, auch in der Schweiz im Jahr 2023, und wir haben hier noch viel Aufklärungsarbeit vor uns. Wir denken auch über ökonomische Kurse nach, aber wir können nicht alles auf einmal machen.

Plant ihr auch Kurse über andere Kryptowährungen, etwa Ethereum?

Wir bleiben Bitcoin-Only. Das ist klar, das ist unser Standpunkt. Ich bin kein Hardcore-Maximalist, und ich denke auch nicht, dass alles außer Bitcoin pauschal Müll ist. Kein anderer Coin kommt aber auch nur annähernd an Bitcoin heran und unsere Expertise liegt bei Bitcoin, daher bleiben wir auch da.

Wann finden die nächsten Kurse statt?

Anfang Oktober haben wir eine Masterclass und im November den Essentials Kurs. Für den Frühling planen wir dann eine weitere Masterclass, da wir bereits einige Anmeldungen im Essential haben, welche auch Interesse an der Masterclass bekunden.

Wir haben vor, die Masterclass zwei bis drei Mal im Jahr anzubieten, und die anderen Kurse, die Essentials und welche, die wir im Hinterkopf haben, häufiger, weil sie kleiner und genereller sind.

Wie viel müssen die Teilnehmer berappen?

Die Essentials kosten für Einzelne und Startups 935 Schweizer Franken, für Firmen 2.400. Dafür bekommt man den vollen Service, inklusive Mittagessen. Die Masterclass, auch inklusive Verpflegung, ist etwas teurer, da sie 5 Tage geht. Sie kostet 2.300 Franken für Einzelne und Startups oder 4.935 für Unternehmen. Die Preisreduzierungen für Individuelle und Startups ist dank unserem Netzwerk und Partnern möglich. Natürlich sind die Kurse nicht ganz günstig, aber unsere Dozenten kommen von weit her nach Zürich, und das daraus entstehende Netzwerk ist fast unbezahlbar.

Klingt, als würde sich der Preis lohnen. Alain, vielen Dank für das Gespräch!

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Über Christoph Bergmann (2802 Artikel)
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