Gesellschaft für Informatik lädt zum Bitcoin Workshop und Tutorial
Die Aufmerksamkeit, mit der die digitale Währung Bitcoin bedacht wird, wächst stetig. Nun möchte sich auch die Gesellschaft für Informatik (GI) aus Braunschweig im Rahmen ihrer Jahrestagung des Themas in einem Workshops und einem Tutorial annehmen. Von großem Interesse sind da natürlich die eher technischen Themen rund um die Funktionsweise der virtuellen Münze. Bitcoin wirft eine ganze Reihe von wissenschaftlich relevanten Fragen auf, vor allem im Hinblick auf den technischen und ökonomischen Aspekt.
Was macht Bitcoin nun für Informatiker besonders interessant? Diese Frage lässt sich am besten unter Bezugnahme auf dessen Eigenschaften beantworten. Die Community rund um Bitcoin ist nicht umsonst davon überzeugt, ihre Währung sei absolut fälschungssicher. Und die Sicherheit ist vor allem für die Bereiche Datensicherung und Kryptographie relevant, denn Bitcoins arbeiten diesbezüglich vorbildlich. Bis heute wurde keine digitale Bitcoin-Münze kopiert und als Falschgeld in Umlauf gebracht.
Aber auch die Struktur der Gemeinschaft ist bedeutend, denn so etwas wie einen zentralen Server oder eine tonangebende Instanz gibt es nicht. Bitcoin ist ein Open-Source-Projekt nach dem sogenannten Crowd-Modell, an dem jeder mitwirken kann. Das wirft vor allem Fragen im Hinblick auf verteilte Datenbanken auf, denn das System verteilt sich auf sämtliche Rechner seiner Anwender. Die Erkenntnisse und Entwicklungen, die Bitcoin bzw. dessen Programmierer und Anwender in der Praxis zusammenbringen, könnten auch bei dezentral organisierten Verzeichnisdiensten genutzt werden. Vor allem abstrahierte IT-Infrastrukturen, wie sie durch das sogenannte Cloud-Computing mehr und mehr an Bedeutung gewinnen, können von Bitcoins profitieren.
Der halbtägige Workshop wendet sich vor allem an Informatiker und Wirtschaftsinformatiker, die sich über Bitcoin und die damit verbundenen Forschungsthemen informieren möchten. Dem eigentlichen Workshop geht ein Tutorium voraus, in welchem die Teilnehmer über mehrere Vorträge an das Thema herangeführt und wichtige Fragestellungen herausgestellt werden sollen. Zu den Vortragenden beim Tutorial gehören Clemens Cap, Professor für Informatik von der Universität Rostock, Kay Hamacher, Professor für Bioinformatik und Stefan Katzenbeisser, Professor für Security Engineering, beide von der TU Darmstadt. Außerdem gehört zu diesem Kreis Jörn Loviscach, Professor für Ingenieurmathematik und technische Informatik der FH Bielefeld. Für den Workshop können noch Beiträge bis maximal 15 Seiten eingereicht werden, die möglichst auf Englisch verfasst sind und sich mit noch unveröffentlichten Forschungsergebnissen beschäftigen sollten.
Weitere Informationen zum Workshop und Tutorial unter http://bitcoin.uni-rostock.de/