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Chinesische Volksbank meldet sich zurück – Kurs knickt ein

China

网民币 steht für Wangmimbi - "Die Währung der Netzbewohner"

Die Chinesische Volksbank (People’s Bank of China, PBOC) hat erneut für Panik unter Tradern gesorgt. Die Meldung geht um, dass am 15. April alle chinesischen Börsen schließen müssen. Was an der Nachricht dran ist, ist schwer zu sagen.

Das Problem mit Nachrichten aus China ist nicht nur, dass die Quellen auf chinesisch sind – sondern dass es in der Regel keine offizielle Quellen gibt. Es ist daher auch für Chinesen schwer, zwischen einem Gerücht und Wahrheit zu unterscheiden. Derzeit geht nun die Nachricht um, am 15. April würde der Bitcoin-Handel in China sterben. Da die chinesischen Börsen rund 60 Prozent des täglichen Bitcoin-Handels umsetzen, hat diese Meldung die Märkte in Panik versetzt und die Preise um mehr als 10 Prozent nach unten gedrückt.

Was ist passiert? Zunächst behauptete ein Tweed am 21. März, dass die PBOC am 15. April den Bitcoin-Handel komplett verbieten würde. Diese Ansage setzte den Kurs kurzzeitig unter Druck, doch der Markt beruhigte sich wieder, als die PBOC über weibo, den chinesischen Twitter, dementierte, den Bitcoin verbieten zu wollen. Kurz zuvor hatte Bobby Lee, Gründer der großen Börse BTCChina, erklärt, es gebe kein Verbot und Bitcoins verbreiteten sich rasch in China. Es schien alles in Ordnung zu sein.

Am 26. März brachte jedoch Caixan, eine der seriösesten Quellen von Finanznachrichten in China, die Nachricht, die PBOC habe von Banken und Zahlungsdienstleistern verlangt, sämtliche Konten von Bitcoin-Börsen bis zum 15. April zu schließen. Der Zeitung liege ein Dokument vor, das die Zentralbank an die regionalen Büros gesandt habe und das besage, Geld könne bis zum 15. April abgehoben werden, während Einzahlung unverzüglich zu blockieren sei. Banken, die gegen die Anordnung verstoßen, seien zu bestrafen. Laut einem namentlich nicht genannten Experten bedeute dies, dass die Börsen entweder schließen oder ins Ausland gehen müssen.

Caixan gilt als vertrauenswürdig genug, um aus einem Gerücht eine vermeintliche Tatsache zu machen. Der Markt ging nun in den Panik-Modus über, die Preise brachen ein, und Medien auf der ganzen Welt titelten, der Bitcoin-Handel in China stehe vor dem Aus. Dabei beriefen sie sich jedoch ausschließlich auf den Caixan-Artikel. Was an der Meldung dran ist, wird man erst am 15. April sehen. Die Märkte scheinen ihr zumindest teilweise zu glauben, die Börsen haben sie bis jetzt weder bestätigt noch dementiert. BTC Chinas neuester Blogbeitrag vom 28. März klingt allerdings nicht so, als bereite sich die Börse auf ihr Ende vor. Sie informiert die Kunden über neue Möglichkeiten der Ein- und Auszahlung.

Nicht der erste Tag X für chinesische Börsen

Der 15. April ist nicht der erste “Tag X” für das chinesische Bitcoin-Ökosystem. Bereits anfang Dezember hatte die PBOC den Bitcoin aufs Korn genommen und damit das Kursfest unterbrochen. Mitte des Monats hatte die PBOC “Dritte-Partei-Zahlungsdienstleistern” verboten, mit Bitcoin-Unternehmen zu kooperieren, und es hieß, ohne dass eine offizielle Quelle vorgelegen hat, dass die Börsen zu Beginn des chinesischen Neujahrs am 31. Januar schließen müssten. In der Folge hatten die großen Börsen kurzzeitig auch die Möglichkeit ausgesetzt, durch Banken Geld einzuzahlen, und Händler, die den Bitcoin kurz zuvor akzeptiert hatten, strichen ihn wieder. Als dann jedoch das chinesische Neujahr begann, geschah überhaupt nichts. Der Handel auf den chinesischen Börsen floriert nun mehr denn je.

Weshalb China so begeistert Bitcoins handelt, ist schwer zu sagen. Vielleicht, weil die Chinesen es lieben, zu spekulieren, und weil die chinesischen Börsen teilweise 0 Prozent Gebühren erheben (was wohl daran liegt, dass chinesische Banken Guthaben mit 7 Prozent oder mehr verzinsen). Vielleicht aber auch, weil der Bitcoin als globales Zahlungsmittel die strengen Kapitalkontrollen unterläuft, die sowohl die Ein- als auch die Ausfuhr von Geld erschweren. Erst vor zehn Tagen hat etwa ein Expat in China davon geschwärmt, wie leicht, schnell und günstig es ist, mit Bitcoins Geld von den USA nach China zu schaffen, verglichen mit den Wegen über die Banken.

Angesichts der strengen Kontrolle des chinesischen Zahlungsverkehrs liegt ein Vorgehen der PBOC gegen den Bitcoin nahe. Dass sie dabei nicht zimperlich ist, hat sie in der Vergangenheit mehrfach bewiesen. Die PBOC hat bereits sämtliche nicht-offiziellen Goldmärkte verboten sowie die Benutzung der virtuellen Währung Q-Coin für den Kauf echter Güter. Erst vor kurzem wurde in China die Bezahlung per QR-Code verboten. Die Frage ist jedoch, ob ein Bitcoin-Verbot möglich ist. Anders als der rein chinesische Q-Coin hat der Bitcoin einen internationalen Wert und keinen zentralen Angriffspunkt, weshalb er im Fall eines Verbotes erst recht zur Währung des Schwarzmarktes werden könnte. Wie es weitergeht, ist vor dem 15. April wohl nicht zu sagen.

Über Christoph Bergmann (2694 Artikel)
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4 Kommentare zu Chinesische Volksbank meldet sich zurück – Kurs knickt ein

  1. ach macht euch doch nicht heiß deswegen

    sind doch eh nur copyschlampen die den markt Über kurz oder lang versuche kaputt zumachen.
    mehr als ne billigkopie die für die angeblich fun ktiopnier kommt da ehn nicht raus
    und wenn se auf die schnauze fallen is doch eh wieder alles nicht wahr

  2. Ich habe 2BTC heute gekauft. EU braucht Bitcoin, China ist immer gegen alles,

  3. genau @ bitcoinCloud
    ich versteh nicht das sich immer alle an china halten!

    china is doch wie die DDR
    die wollen den “westen überhohlen ohne ihn einzuhohlen” (leitspruch der DDR) und die sind mehr als auf die fressen gefallen….
    ich geb nen shit auf china
    niederlande sind im begriff bitcoin auszubauen einige deutsche
    in den USA is es als vermögenswert eingestuff in DE (also EU) auch usw.
    wird also schon “ganz oben anerkannt”
    geht zur zeit bissel berg ab,aber würd ganz ganz sicher nicht immer so sein!!!!!!!

  4. Sollen sie doch einfach umfallen – diese Säcke in China. 🙂

    Mal ehrlich: Ja, es ist schön, wenn es dort soviel Volumen gibt und ja, es ist ärgerlich, wenn dieser Markt wegbricht. Aber BTC ist eine globale Währung (egal was eine FED oder EZB sagt) und China ist nunmal nicht die Welt.

    Der BTC Kurs wird sich auch hiervon erholen und dann kommen auch die gelben Freunde wieder angekrochen.

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