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Bitcoin News der Woche: Bloomberg – Massachusetts – Weltraum – Dunkelheit

Newsrückblick 01. Mai 2014

(c) Kurt F. Domnik / pixelio.de - Creative Common License 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Endlich wieder Newsrückblick! Bloomberg listet nun auch Bitcoin-Preise, jeder Student des Massachusetts Institute for Technology erhält Bitcoins, ein Core-Entwickler will den Bitcoin in den Weltraum bringen und der Name eines dezentralen Marktplatzes ist umstritten. Das sind die Bitcoin news der Woche. Und, ach ja: Yelp zeigt nun an, ob Geschäfte Bitcoins akzeptieren.

Traditionell beginnt der Newsrückblick aber mit der Bitcoin Kursentwicklung. Der Kurs hat wieder etwas nachgegeben, um knapp zehn Prozent. Verantwortlich dafür war, mal wieder, eine Schreckensmeldung aus China, die in einen schönen Seitwärtstrend mit zarter Tendenz nach oben gegrätscht ist. Tja. Im Chart sieht es so aus:

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Wenn wir uns die Kursentwicklung im Chart über einen Monat anschauen anschauen, zeigt sich aber, dass es nicht ganz so dramatisch ist: Wir sind mit rund 345 Euro in den April gegangen und verlassen den Monat mit rund 325.

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Nicht ganz optimal, aber auch nicht so tragisch. Im Lauf des Februars und März hat der Bitcoin verhältnismäßig deutlich mehr verloren. Ob die Talfahrt damit langsam an ihr Ende kommt oder nicht, wollen wir aber nicht prophezeien. Immerhin ist die Nachrichtenlage sonnig bis heiter. Nun also zu den Bitcoin News der Woche.

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Bloomberg nimmt Bitcoin Charts in Ticker auf

Angeblich existiert für professionelle Investoren nur, was der Bloomberg-Ticker anzeigt. In diesem Sinne begrüßen die Profis nun also den Bitcoin auf dem täglichen Desktop. Bloomberg gab heute bekannt, dass die 320.000 weltweiten Abonnenten des “Bloomberg Professional Service” ab sofort auch Bitcoin-Charts ansehen und zugleich News und Social Media Posts aus mehr als 100.000 Quellen zur virtuellen Währung getickert bekommen. Auf dem Blog erklärt der Dienstleister, weshalb er sich entschlossen hat, Informationen zu einem so umstrittenen Markt wie dem Bitcoin bereitzustellen: Erstens weil man überzeugt sei, dass jeder Markt von Transparenz profitiere, zweitens, weil es die Kunden verlangt hätten, und drittens, weil Bitcoin und andere virtuelle Währungen, trotz des noch kindlichen Entwicklungsstadiums, eine interessante Schnittstelle zwischen Technologie und Finanzwirtschaft darstellten.

100 Dollar in Bitcoin für jeden MIT-Studenten

Stata Center am MIT (cc) Franciso Dienz / flickr.com

Stata Center am MIT (cc) Franciso Dienz / flickr.com

Wie der Bitcoin-Almanach berichtet, geht eine der größten Bitcoin-Spenden aller Zeiten ausgerechnet an eine Gruppe von Leuten, die es weniger nötig haben als vermutlich jeder andere auf dieser Welt. Zwei Studenten des Massachusetts Instituts of Technology (MIT), auch bekannt als Kaderschmiede des Silicon Valley, haben 500.000 Dollar in Bitcoins gesammelt, die nun nach dem Prinzip Gießkanne an die knapp 5.000 Studenten der Eliteuniversität verteilt werden sollen.

Der “MIT Bitcoin Club” kündigt das MIT Bitcoin Project an. Sie wollen zunächst eine MIT Bitcoin Expo veranstalten, um auf die Aktion und den Bitcoin im Allgemeinen aufmerksam zu machen. Der MIT Bitcoin Club genießt bereits jetzt die Unterstützung von mehr als zehn Professoren, zahlreichen weiteren Mitarbeitern sowie einigen Hochschulgruppen am MIT. Eines der Ziele ist es offenbar, das MIT zum Bitcoin-Hub auszubauen und eine möglichst weit geschlossene Bitcoin-Wirtschaft zu stimulieren, in welcher die Shops auf dem Campus Bitcoins akzeptieren.

Jeff Garzik will Bitcoin ins All bringen

Jeff Garzik, einer der Core-Entwickler, hat einen wichtigen Schritt in seinem Vorhaben zurückgelegt, einen Bitcoin-Node in den Weltraum zu schießen: Er hat einen Vertrag zwischen seiner eigens für diesen Zweck gegründeten Firma Dunvegan Space Systems und der Firma Deep Space Industries abgeschlossen. Der sogenannte “BitSats” wird aus dem Orbit heraus die neuesten Bitcoin-Blöcke propagieren, um so eine Art Rettungsanker zu bilden, falls das terrestrische P2P-Netzwerk ausfällt. Der Satellit wird ein CubeSat sein, ein würfelförmiger Kasten mit einer Seitenlänge von je 10 Zentimetern, der als Gepäckstück zusammen mit größeren Satelliten ins All geschossen wird. Die Kosten von rund 2 Millionen Dollar will Garzik durch Spenden decken. Auf der dafür eingerichteten Bitcoin-Adresse sind mittlerweile gut 40 Bitcoin eingetrudelt.

DarkMarket wird zu OpenBazaar

Die Gewinner des Hackathons in Toronto war eine Gruppe um Amir Taakir, die für ein Konzept für einen dezentralen Marktplatz 20.000 Dollar eingeheimst hat. Taakir stellte das “DarkMarket” genannte Projekt mit der provokanten Beschreibung vor, es sei wie die Silk Road, allerdings ohne dass die Behörden sie schließen können, da es keinen zentralen Angriffspunkt mehr gebe. Um an dem Markt teilzunehmen, muss sich jeder User eine Software herunterladen. Man könnte sagen, DarkMarket verhält sich zur Silk Road wie BitTorrent zu Napster.

Tja. Auch wenn die Bitcoin-Szene die Idee eines dezentralen Marktplatzes alleine schon aus idealistischen Gründen unterstützt und diesen wegen der zahlreichen, auch legalen Möglichkeiten begrüßt, verursachen sowohl der Name als auch Taakirs Kommentar bei manchen Bitcoinern Kopfschmerzen. Es kam daher zu einer Petition, den Marktplatz doch bitte nicht DarkMarket zu nennen, sondern FreeMarket, da dies sowohl bei unbescholtenen Bürgern als auch bei Regierungsbeamten positivere Assoziationen erwecke. Takir hat diesen Vorschlag jedoch abgelehnt: “Wir sind nicht hier, um uns brav an den Status Quo zu anzupassen. Wir sind hier, um ihn herauszufordern.” Dass “Dark” so negativ konnotiert sei, gehe auf eine Formulierung von Behörden zurück, die gesagt haben, die Kryptographie verdunkle das Internet. An sich sei Dunkelheit gut, da es bedeute, dass die Privatsphäre der Nutzer gewahrt wird. Takir hofft, dass es dem Wörtchen “dark” einmal so geht wie den “Piraten”: Als Kampfbegriff der Staatsorgane gegen das freie Internet gestartet, und von Aktivisten übernommen, um eine positive Identität auszudrücken.

Allerdings werden weder Taakir noch die anderen Köpfe hinter dem Konzept den DarkMarket fertigstellen. Sie haben lediglich den Entwurf auf GitHub vorgestellt. Mittlerweile gab es bereits eine Fork, die die Software in OpenBazaar umbenannt hat. Womit die Petition doch noch erfüllt wurde.

Yelp zeigt Bitcoin-akzeptierende Geschäfte an

Yelp, der große, internationale Online Urban Guide, der Restaurants, Cafés, Shops und mehr für jede Stadt auflistet und durch User bewerten lässt, zeigt nun auch an, ob ein Geschäft Bitcoins akzeptiert. “Es gibt eine Menge Informationen, die Kunden von mehr als 53 Millionen reviews auf Yelp beziehen können, aber manchmal brauchen die Leute einfach nur eine Basis-Info um zu entscheiden, ob ein lokales Geschäft einen Besuch wert ist,” so Yelp auf dem firmeneigenen Blog. Da auch die Frage, ob ein Geschäft Bitcoins akzeptiere, dazugehört, habe Yelp dieses Kriterium eingeführt.

Damit endet dieser Newsrückblick. Wir wünschen einen schönen Start in den Wonnemonat Mai.

 

Über Christoph Bergmann (2638 Artikel)
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