PokerStars wohl kurz davor, Bitcoins zu akzeptieren

Die mit 50 Millionen Spielern größte Poker-Plattform der Welt scheint bald Bitcoins zu akzeptieren. Wie der Online Poker Report unter Berufung auf Insider berichtet, sei die interne Infrastruktur, um Bitcoins zu prozessieren, bereits im fortgeschrittenen Stadium. Und auch sonst scheint sich die Poker-Welt mehr und mehr für die virtuelle Währung zu begeistern.
Die deutsche Webseite Pokerfirma meint, dass viele Mitglieder der Poker-Szene schon länger Bitcoin nutzen. Irgendwie naheliegend – schließlich hat der Bitcoin für Online-Spieler den erheblichen Vorteil, dass er im Nu von überall nach überall überwiesen ist. Böse Zungen würden sagen, dass eine anonyme Währung, deren Adressen keinerlei Rückschlüsse auf die geographische Lokalität des Spielers ermöglicht, all die gesetzlichen Vorschriften und Verbote zum Thema Online-Glücksspiel auf die Müllkippe wirft.
PokerStars, der weltweit größte Anbieter von Online-Poker, steht nun also wohl kurz davor, den Bitcoin einzuführen. Das passt soweit ganz gut, als dass die Firma auf der Isle of Man beheimatet ist, ein autonomer Besitz der britischen Krone, der für seine gierbefreite Steuer- und seine laxe Regulierungspolitik bekannt ist. Die Insel zwischen England und Irland ist Sitz zahlreicher Firmen des Online-Glücksspiels und lädt Kryptowährungs-Unternehmen aktiv ein, sich auf ihr niederzulassen. Dabei geht sie sogar so weit, dass daran gearbeitet wird, Bitcoins als Steuer zu akzeptieren.
Laut Pokerfirma plant PokerStars zudem, Bitcoin als alternative Währung auf dem eGaming-Markt zu etablieren. Auch das ist eine Idee, die so naheliegend ist, dass man sich wundert, warum sie erst jetzt aufkommt. Es geht dabei nicht um Gesetze bzw. deren Durchtunnelung, sondern um die Geschwindigkeit von Transaktionen, deren Kosten und deren Automatisierbarkeit. Außerdem stellt sich die Frage, weshalb eine Firma, die von irgendwo aus einen Online-Service für Leute, die irgendwo anders leben, anbietet, private Daten über diese Leute haben muss.
Auch Michael “The Grinder” Mizrachi, einer der bekannteren professionellen Poker-Spieler, scheint den Bitcoin zu mögen. Der Amerikaner hat vor kurzem seinen eigenen Online-Poker-Room GetluckyPoker.com eröffnet. Einzahlungen werden nur in Bitcoin angenommen. Damit steigt die Chance, dass künftig auch richtige und große Poker-Turniere mit der virtuellen Währung ausgetragen werden bzw. dass der Bitcoin wie ein Chip am Eingang eines Kasinos zum Ticket für die große weite Zocker-Welt namens Internet wird.
Einen anderen Weg geht Breakout Gaming. Das Projekt vereint mehrere Experten des Online-Gamblings, der Kryptographie und des Rechts und hat eine Kryptowährung eigens für das Online Poker und Kasinos entwickelt: der Breakout Coin. Dieser Altcoin wurde über ein eigens entwickeltes Distributionsverfahren verteilt: Proof-of-Bergstake. PoB verzichtet komplett auf das Mining, sondern setzt auf einen Erstverkauf und ein recht kompliziertes Verfahren, das vollkommen umweltschonend sein soll. Ich finde es etwas undurchsichtig, aber wie auch immer: Der Breakout Coins soll in einer Reihe von Plattformen des Online-Gamblings, von Poker über Fantasy Sport zu eSport, gelten. Die Plattformen müssen aber erst noch geschaffen werden. Mehr über den Proof-of-Bergstake im Bitcointalk-Thread. Der Breaktout Coin erfreut sich bereits der regen Unterstützung namhafter Poker-Stars wie Johnny Chan oder Huck Seed. Vermutlich, weil sich das eine und das andere einfach perfekt vertragen: Kryptowährungen und Glücksspieler.
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Disclaimer: Bitte prüft genau, ob es die gesetzliche Lage eures Landes erlaubt, an Online-Glücksspiel teilzunehmen. Falls nicht, bitten wir darum, die Hände bzw. Bitcoins davon zu lassen.
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