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Coinbase bekommt Mega-Kapitalspritze

"Money Everywhere" von OTA Photos via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Wow, satte 75 Millionen Dollar hat Coinbase in einer neuen Investitionsrunde gesammelt. Damit erhält die Bitcoin-Verkaufsstelle mit Online-Wallet und Zahlungskanal für Unternehmen das bisher mit Abstand größte Investitionskapital, das für Bitcoin-Unternehmen jemals vergeben wurde. Fast noch spannender ist aber, wer unter den Kapitalgebern ist und was diese zum Megainvestment sagen …

Während Coinbase in Europa, speziell in Deutschland, noch relativ unbekannt und wenig genutzt ist, stellt das Unternehmen in den USA die mit Abstand einfachste Möglichkeit dar, Bitcoins zu kaufen. Coinbase ist eigentlich eine Wechselstube, wo Leute per Banküberweisung Bitcoins zu einem Festpreis kaufen oder verkaufen können. Allerdings hat Coinbase um diese Wechselstube herum eine beliebte Online-Wallet mit zahlreichen Funktionen gebaut und sich zudem als einziger ernstzunehmender Konkurrent von BitPay als Zahlungsdienstleister für Bitcoins etabliert.

Gestern gab das Unternehmen auf seinem Blog bekannt, dass es im dritten Funding 75 Millionen Dollar erhalten und damit insgesamt 106 Million Dollar Kapital erworben habe. Die Investitionsrunde wurde von DFJ Growth angeführt, unter den neuen Investoren sind auch, so Coinbase, “drei der am meisten respektierten Finanzinstitutionen der Welt – die New Yorker Börse (New York Stock exchange), eine Tochterfirma der USAA (United Services Automobile Association, ein Konglomerat verschiedener Finanzdienstleister und Versicherer) sowie die BBVA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria, eine multinationale Bank). Darüber hinaus sind Vikram Pandit, ein großer US-Finanzmanager, sowie Tom Glocer, ehemaliger Vorstandsvositzender von Thomson Reuters, unter den Investoren.

"Money Plant" von  Tax Credits via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

“Money Plant” von Tax Credits via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

In offensichtlich berechtigtem Mangel an Bescheidenheit kommentiert dies Coinbase: “Dies ist das erste Mal, das Finanzinstitutionen ein großes Investment in eine Bitcoin-Firma gemacht haben.”

Von Seiten der Investoren wurde das Investment in Coinbase ebenfalls kommentiert. Jay Reinemann, Geschäftsführer von BBVA Ventures, sagte: “Im Kern ist Bitcoin ein dezentrales Protokoll, das es Börsen ermöglicht, Werte zwischen Parteien rund um die Welt zu transferieren. Das gibt ihm das Potenzial, die Branche der Finanzdienstleistungen zu verändern.”

Und Tom Farley, Präsident der New Yorker Börse, sagte: “Mit diesem Investment gehen wir auf eine neue Klasse von Anlagen zu. Wir investieren in eine führende Plattform, die Transparenz, Sicherheit und Vertrauen für einen wichtigen Wachstumsmarkt schafft. Wir freuen uns darauf, Coinbases Wachstum mit unseren weltweiten Kompetenzen und unserer Marktexpertise zu unterstützen.”

Barry Schuler, Manager von DFJ Growth, sagte laut der New York Times: “Wenn wir der Meinung gewesen wären, dass da ein großes Risiko ist, dass der Bitcoin verschwindet, hätten wir dieses Investment offensichtlich nicht gemacht.”

Man kann an dieser Stelle nur gratulieren – und gespannt sein, was dieses “Big Money” mit Bitcoin machen wird.

 

 

 

Über Sascha Nierste (34 Artikel)
Hat Soziologie studiert und arbeitet unter anderem als freier Autor. Für das Bitcoinblog kümmert er sich mit Vorliebe um Neuigkeiten und Akzeptanzstellen.

5 Kommentare zu Coinbase bekommt Mega-Kapitalspritze

  1. Top. Danke Christoph.

  2. Online Wallet – klingt ja sehr vertrauenswürdig. Da ist dann alles mit Sicherheit weg.
    Noch schlechter als MtGox.

    • Fairerweise muss man sagen, dass sich coinbase bisher als sehr sicher erwiesen hat. Es gibt glaube ich auch die Option, Bitcoins ins Vault zu tun, wo sie entweder offline oder als multi-sig gespeichert werden. Bin mir über die Details nicht ganz im Klaren.

  3. Ist das wirklich ein Grund für Gratulationen? Fiat-Money hat den Bitcoin fest im Griff. Ob sich Satoshi Nakamoto das so vorgestellt hat?

  4. Wie schon DeM schrieb: Ist der Bitcoin nicht mehr und mehr den großen Bankern ausgeliefert? Auch generell, was den Kurs des Bticoin angeht: Der kann doch durch riesige An- und Verkäufe durch die Banken gesteuert werden, oder? Und womit holen sich die Investoren eigentlich ihr Geld wieder herein? Mit den Wechselgebühren?

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