3D-Stifte, die deutsche Presse und mehr
Wissen Sie, was Snusen ist und wie man mit Stiften in der Luft malt? Das und viel mehr gibt es in den tollen neuen Akzeptanzstellen. Außerdem einen ruhiger Kursverlauf, ein Nachspiel zur Mycoin-Affäre, ein paar kleine Studienergebnisse und Infos zur neuen Version der BitLizenz. Das sind die Bitcoin News der Woche. Viel Spaß und ein schönes Wochenende.
Wer gespannt ist auf die wirklich heißen neuen Akzeptanzstellen, der scrolle bitte den Artikel herunter. Wer Geduld hat, der lese zunächst einmal die nicht ganz so spektakulären News der Woche.
Zunächst nochmal zu MyCoin und der deutschen Presse zu. Mittlerweile haben laut google-new 37 deutsche Zeitungen und Magazine die Mär von den um 342 Millionen Euro betrogenen Bitcoin-Anlegern republiziert. Besonders lustig ist, dass die Hannoversche Zeitung auch noch eine (vermutlich kostenpflichtige) Anmeldung will, damit man die Meldung lesen darf. So, liebe Presse, geht PayWall schon mal gar nicht.
Aber es gibt nicht nur Anlass zu meckern. Daniel Eckert von der Welt – einer der in Sachen Bitcoin definitiv kompetentesten Autoren der Mainstream-Presse – hat einen Bericht geschrieben, der zwar eine unsinnige Überschrift hat, aber ansonsten sehr ausgewogen daherkommt: Er erwähnt, dass es angesichts des Marktvolumens des Bitcoins sehr unwahrscheinlich ist, dass tatsächlich 342 Millionen Euro verlustig gegangen sind. Mittlerweile hat sich laut Coindesk auch gezeigt, dass tatsächlich “nur” 8 Millionen Euro verloren wurden.
Wie man es noch besser macht, zeigt das englischsprachige Technik-Magazin Quartz: Es titelt “Der Mycoin-Skandal hatte nichts mit echten Bitcoins zu tun.” Korrekt. Angeblich hindert das Politiker in Hongkong allerdings nicht daran, in die Verbotsschublade zu greifen. Die Zentralbank hat, so Coindesk, eine Warnung vor Bitcoins veröffentlicht, und derselbe Politiker, der die Legende der 342 Millionen Euro verbreitet hat, fordert sogar ein Verbot.
Aha. Wie wäre es, wenn wir Euro verbieten, weil Euro-Anleger betrogen worden sind? Oder warum verbieten wir nicht gleich Auos, weil ein Gebrauchtwagenhändler seine Kunden abgezockt hat? All dies wäre lustig, wenn nicht in Hongkong einige der größten Bitcoin-Börsen der Welt sitzen würden. Von daher könnte der MyCoin-Skandal noch ein böses Nachspiel nehmen.
Nun aber zu den Zahlen: der Preis und die Difficulty
Auch wenn einige Zeitungen versucht haben, einen “Vertrauensverlust” in Bitcoin herbeizuschreiben, weil Mycoin untergetaucht ist – der Kurs blieb in dieser Woche so ruhig wie eine schlafende Kuh. Er hat sich kaum aus dem Raum von 190 bis 200 Euro herausbewegt. So wenig Volatilität war selten. Während der Kurs letztens noch wie ein Alpenpanorama ausgesehen hat, erinnert er nun an die kleinen Wellen auf einem See bei ruhiger Witterung.
Kräftig gesprungen ist dagegen die Difficulty. Nachdem sie zweimal in Folge gefallen ist, ist sie in dieser Woche um mehr als 6 Prozent gestiegen. Damit steht sie auf einem Allzeithoch. Die Hashrate ist allerdings recht stabil, weshalb für die nächste Anpassung der Difficulty eher ein kleiner Rückgang denn eine weitere Steigerung zu erwarten ist.
Und sonst? Einige kleine Studien zur Zukunft des Bitcoins
Es gab in der vergangenen Woche eine Handvoll kleiner Studien, die reichlich widersprüchliche Prognosen abliefern. Zum einen wäre da diese Studie, die hinter einer ziemlich mächtigen PayWall steckt, aber angeblich prognostiziert, dass das Dollar-Volumen der Bitcoin-Transaktionen in diesem Jahr auf weniger als die Hälfte fallen wird. Lustigerweise wird mit Verweis auf denselben Link getitelt, dass sich die Anzahl der Bitcoin-Transaktionen bis 2017 verdoppelt wird. Ich könnte wetten, dass keiner derjenigen, die über die Studie schreiben, sie gelesen hat.
Eine andere Studie besagt dagegen, dass immerhin 8 Prozent aller US-Händler vorhaben, im kommenden Jahr Bitcoin zu akzeptieren. Das ist zwar deutlich weniger als PayPal, ApplePay und GoogleWallet, aber, immerhin: 8 Prozent. (Link zur Studie: hier)
BitLizenz revisited
Anfang Februar hat die Finanzaufsicht des Staates New York eine neue Version der BitLizenz vorgestellt, die nun einer weiteren 30-tägigen Kommentierungsperiode unterliegt. Coincenter, ein Non-Profit-Forschungszentrum zu Kryptowährungen, lobt die neue Version teilweise. Es sei gut, dass Softwareentwickler von der Lizenzpflicht ausgenommen seien und dass die Datensammlungs-Bestimmungen etwas gedämpft worden sind. Allerdings sei noch einiges zu verbessern: So sei etwa die Befreiung von Startups von den harten Lizenzpflchten vorgesehen, jedoch nur, wenn sie der oberste Finanzaufseher persönlich erteile. Man wird sehen, wohin es mit der Lizenz in der nächsten Runde geht.
Neue Akzeptanzstellen
Ja, während sich die Wogen glätten und der eine oder andere vom Sterben des Bitcoins plaudert, läuft die Akzeptanzmaschine im Hintergrund immer weiter. Ich habe ein wenig recherchiert und präsentiere Ihnen eine Handvoll neuer Akzeptanzstellen:
Prager und Wild
Der Kaffeeladen Prager und Wild in Osnabrück hat auch einen Versandshop für viele Dinge des schönen Lebens. Akzeptiert, soweit ich weiß, seit kurzem Bitcoins.
Upreon
Upreon, ein Marktplatz nur für Kryptowährungen, ist noch recht neu und hat dementsprechend sehr wenige Produkte. Etwas unangenehm fällt auf, dass es kein wirkliches Impressum gibt (aber eine Telefonnummer). Die Vermittlungsgebühr für Waren aller Kategorien beträgt nur 3 Prozent.
Cleveroo
Clevere Produkte zu cleveren Preisen – so das Motto dieses Online-Shops. Hier gibt es eine bislang noch begrenzte Auswahl verschiedener Produkte, etwa Kugelschreiber, Baby-Kleidung oder Regenschirmbeutelspender. Diese Seite sieht ordentlich gemacht aus.
SnusBuster
Besser als Rauchen oder so – Snuser. Ist, soweit ich das sehe, etwas ähnliches wie eine E-Zigarrette oder wie ein Inhalator. Wer interessiert ist, sollte sich mal die Webseite anschauen.
Kipperei
Wo wir schon beim Thema sind: Bei der Kipperei kann man Verdampfer in allerlei Qualitätsstufen sowie Ersatzteile für dieselben kaufen. Motto: “Denn dampfen ist die Alternative zur Zigarette, nicht zur Apfelsine!”
Druckerstifte
Andere Sache, aber ebenso abgefahren: 3D-Druckerstifte. Damit kann man von Hand in 3D zeichnen. Finanziert wurde die Entwicklung der Stifte durch Crowdfunding.
Paperscreen
Name und Bild sagen schon alles, oder? Auf paperscreen.me gibt es zauberhafte Notizbücher für den guten Geschmack und die großzügige Wallet. Lustig: auch im iPhone-Style erhältlich.
Schön wäre, wenn die einzelnen Shops auch verlinkt wären (Textlink und Bildlink).
Snus ist übrigens eigentlich Mundtabak: https://de.wikipedia.org/wiki/Snus
Wirklich tolle neue Akzeptanzstellen. Soll das eigentlich Ironie sein oder meinen Sie das Ernst ?
Also dieses upreon.de ist ja eine nette Idee wegen der Kryptowährungen, jedoch ansonsten einfach nur eine Ebay-Alternative. Einerseits sind die Leute mit Ebay unzufrieden wegen Gebühren und Gängelung etc. Andererseits schafft es aber doch nie jemand, die Ebay-Vorhersschaft zu knacken. Denn man zieht nun einmal große Vorteile daraus, dass Ebay so groß ist. Für Käufer ist das Angebot am größten und der Preiskampf ist günstig. Für Verkäufer ist es günstig, dass es so viele potentielle Kunden gibt, die sich gegenseitig überbieten.
Alle Ebay-Alternativen, die ich jemals betrachtet habe, habe ich schnell wieder verlassen, weil dort einfach “tote Hose” ist und trotz günstiger Gebühren überteuerte Preise herrschten – falls man überhaupt die Ware gefunden hat, die man suchte…
(Upreon ist ja anscheinend ganz neu: Es gibt da fünf Artikel oder so im Angebot und Null Verkäufe bisher – na, viel Glück dann mal…)
Hey,
Ich finde deinen Beitrag super. 3D Stifte sind die Zukunft und werden sich auch bald für Kinder etabliert haben. Es würde die Kreativität mit Sicherheit fördern, wenn die Kinder nun auch 3 dimensional zeichnen können 😀
Sehr schöner Beitrag. ich habe mich selbst ein wenig mit dem Thema beschäftigt und 3D Stifte sind durch aus sinnvoll. Besonders wenn es darum geht, schnell diverse Reparaturteile zu bauen. Der 3D Stift hat mir da schon einige male geholfen. Außerdem bietet er die Möglichkeit für neue Kunstrichtungen.
Der 3D Druck nun auch bei den Stiften angekommen. Mithilfe des 3D Stifts lassen sich fantastische Modelle entstehen und das alles frei Hand oder mit einer Vorlage. Es macht richtig Spaß eigene Ideen umzusetzen. Ganz nach dem Motto: Do-it-yourself (DIY).