WordPress verabschiedet sich von Bitcoin-Zahlungsoption
Bad news. Eigentlich passen wordpress und bitcoin zusammen wie Handball und Bier: Mit einer open-source-Währung ein open-source-CMS bezahlen, um ohne die Eingabe lästiger privater Daten die Premium-Version des beliebten Blogging-Systems zu genießen. Perfekt. Warum hat wordpress dann vor kurzem die Bezahloption Bitcoin herausgeworfen?
WordPress war eine der ersten großen Marken, die Bitcoins akzeptiert haben. Das Unternehmen schrieb, dass PayPal und Kreditkarten es von vielen Ländern aus erschwerten oder unmöglich machten, einen Premium-Account zu kaufen. Da wordpress finde, auch Blogger von Haiti, Äthiopien oder Kenia sollten den vollen Zugang zur Bloggosphäre finden können, akzeptierte die Firma Bitcoins. Das war im November 2012.
Heute ist die Bezahloption kurzerhand verschwunden. Gegenüber Cryptocoinsnews sagte Matt Mullenweg, Co-Gründer von WordPress, man sei weiterhin ein großer Fan von Bitcoin, aber im Zuge einer Restrukturierung des Checkou-Prozess sei Bitcoin herausgefallen. Der Grund sei, da es verglichen mit traditionellen Optionen nur ein relativ geringes Volumen aufweise.
Kurz gesagt: Die Bitcoin-Szene freut sich wie immer riesig, wenn ihre Lieblingswährung angenommen wird, nur bezahlen möchte sie dann doch nicht damit. Während dies bei all den vielen Shops, die irgendetwas verkaufen, etwa Käse, Wein oder Antiquitäten, noch nachvollziehbar ist, muss man sich bei wordpress schon fragen, warum. Schließlich macht die Bitcoin-Akzeptanz hier etwas möglich, was mit anderen Zahlungsmethoden nicht möglich ist: Ohne Angabe privater Daten ein Blog mit eigener Domain hosten lassen.
Während das kostenlose WordPress für jeden, der eine E-Mail-Adresse hat, zur Verfügung steht, allerdings unter einer Subdomain von wordpress.com läuft, können Premium-Kunden für etwa 80 Dollar ihre eigene Domain bekommen, nebst einigen weiteren Features.
Setzt sich wieder mal das schlechtere Geld durch?
Man kann nun spekulieren, weshalb so selten mit Bitcoins bezahlt wurde. Vielleicht, weil Bitcoins an sich so wenig verbreitet sind, dass es völlig natürlich ist, wenn selten mit ihnen gezahlt wird. Vielleicht auch, weil viele Menschen Bitcoins erwerben, weil sie damit spekulieren wollen oder weil sie sie für das bessere Geld halten. Die Geschichte hat wieder und wieder bewiesen, dass sich eben nicht das bessere, sondern das schlechtere Geld – in diesem Fall der Euro – durchsetzt, eben darum, weil die Leute es loshaben wollen. Falls ich nun erwarte, dass ein Bitcoin bald viel mehr wert sein wird – oder der Euro bald viel weniger – warum sollte ich dann mit Bitcoins anstatt Euro bezahlen?
Bei wordpress kommen wohl noch einige spezielle Umstände hinzu. Ein Blogger aus Haiti oder Äthiopien dürfte es hinnehmen, dass sein Blog auf einer Subdomain von wordpress gehostet wird, während für ihn die 80 Dollar für die Premiumversion schon eine Stange Geld sind (und er vermutlich auch nicht so leicht an Bitcoins kommt). Computeraffine Leute aus dem Westen dagegen, die wordpress benutzen, werden wohl dazu tendieren, eher die open source Version auf eine eigene Domain auslagern, anstatt bei wordpress zu hosten. Wer auf Privatsphäre achtet, kann bei zahlreichen Hostern mit Bitcoins eine Domain bestellen.
Diejenigen dagegen, die es möglichst einfach haben wollen – die ihr wordpress-blog auf der Wunschdomain mit ein, zwei Klicks haben wollen – bezahlen meist auch lieber mit den herkömmlichen, bequemen Zahlungsmitteln, die sie schon gewohnt sind. Also mit Kreditkarte oder PayPal.
All das sind jedoch Spekulationen. Fakt hingegen ist, dass die Akzeptanz von Bitcoins bei Kunden deutlich schwächer ausgeprägt ist als bei Händlern. Und nachdem die Händler anfangs Bitcoins wegen der vielen Vorteile gerne und begeistert aufgenommen haben, folgt nun die Ernüchterung, da sie nicht verwendet werden. Vermutlich wird die Bitcoin-Akzeptanz nicht bewusst und absichtlich verabschiedet. Aber bei einer Restrukturierung des Check-Outs werden sich nicht wenige die Frage stellen, ob es sich weiter lohnt, Bitcoins im Programm zu lassen.
Komisch irgendwie. Man muss nur Euro in Bitcoin wechseln, bezahlen, und der, der das Geld erhält wechselt es wieder in Euro. Praktischer gehts kaum. Es sei denn, man nimmt gleich Euro. So kann man jetzt auch in Polen sein Handy laden. Klasse und sinnvoll. Da muss der Bitcoin ja ein Riesenerfolg werden, mit so praktischen und sinnvollen Anwendungen.
Da… ist was dran
Wer sagt denn, das der Händler den Bitcoin unmittelbar in Fiat zurücktauschen möchte? Es besteht ja beim Zahlen mit Bitcoin die Möglichkeit eines Kursgewinnes genauso, wie die eines Verlustes.
Es ist müßig darüber zu diskutieren – genau wie es von über hundert Jahren müßig war darüber zu diskutieren, das man das Benzin für sein Auto in Literflaschen in der Apotheke kaufen musste.
Und jetzt wieder mein Standardspruch. Aus Bitcoin wird erst was, wenn man es als Lohn für seine Arbeit verlangt.
Moin Heinz, hallo Bitcoinisten/Bitcoinianer…!
Die Antwort, der Hinweis von Heinz ist eine/r der besten, den ich gehört habe. Lassen wir einmal den
,ganzen Quatsch’ mit Kursgewinnen und -verlusten beiseite. Es geht nämlich um etwas anderes:
Die Gebühren der Geldinstitute (Banken und Sparkassen etc.). Ich bin aus Sicherheitsgründen kein
Online-,Banker’, sondern mache es noch ganz klassisch. Vor einiger Zeit habe ich aber mal grob
überschlagen, was man sparen kann, falls die Banken ,ausgeschaltet’ werden.
Ich zahle momentan ca. 14,– Euro pro Monat an Kontoführungsgebühren. Wir haben in Deutschland
rund 40 Millionen Beschäftigte, die ein Girokonto etc. betreiben. Wir gehen mal davon aus, dass
diese Leute nur halb so hohe Gebühren haben wie ich. Das sind dann sieben Euro mal 40 Mio/Monat
= 280 Millionen Euro mal 12 Monate = 3,36 Milliarden Euro im Jahr.
Würden alle ihr Girokonto auflösen, könnte man diesen Betrag einsparen – eine ganz andere
Hausnummer.
Nun wird natürlich gefragt: Und was ist mit Überweisungen? Das geht von meinem Rechner zum
Rechner von Elektrizitätsunternehmen, Handwerker oder, oder. Daueraufträge führt durch eine
Softwareerweiterung der PC selber aus. Na ja, und Abbuchungen können man bestimmt auch
hinkriegen: Alles ,nur’ Programmier-Arbeit.
So, das wars! Ich benutze seit Juli 2015 Bitcoin – vorwiegend für Kleinspenden.
Frohe Ostern und immer ein paar Bitcoin in der Wallet.
Gerd Taddicken – Nordenham
P.S.: Und bei wordpress ist eben zur Zeit der Aufwand in Bezug zum Gewinn nicht
hoch genug. Dann wird die Sache (vorläufig) rausgeschmissen. Diesen ,Fehler’
kann man jederzeit rückgängig machen – ist ja kein tödlicher. So einen kann
man nur beerdigen…
Querverweis (Link) dieser Seite =
http://bitcoinblog.de/2015/02/25/wordpress-verabschiedet-bitcoin-zahlungsoption/
2015-04-02, Karfreitag, gg. 00.13 Uhr
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So dumm wird aber keiner sein, Bicoin als Lohn zu zahlen. Ein Tarifvertrag läuft mindestens ein Jahr, so lange wäre der Lohn dann konstant. Nun lass mal ein Jahr lang die Firmen Millionen Menschen in Bitcoin bezahlen, was passiert dann wohl mit dem Kurs? Ergo geht die Firma pleite. Oder der monatliche Lohn wird an den Kurs Euro zu Bitcoin gekoppelt, dann kann man auch gleich Euro zahlen.
Am Anfang war Bitcoin sicher eine gute Idee, nun ist er zum Spekulationsobjekt verkommen, was der Erfinder vermutlich nicht beabsichtigt hatte.
Spekulation ist nicht gleich Spekulation. Preistreibende Spekulation auf Nahrungsmittel lehne ich ethisch auch ab. Aber deshalb alle Spekulation (z.B. auf Rohstoffe) gleich verdammen? Zink und Kupfer sind doch etwas elementar Anderes, als Weizen und Reis. Warum nicht das Bedürfnis für Spekulation, das es ja unzweifelhaft gibt, auf etwas lenken dessen Preisschwankungen nicht die tägl. Mahlzeit verteuern und genau dafür ist der Bitcoin ideal.
ich bin erstaunt wie im Moment auf Bitcoin spekuliert wird. Kennt jemand das Tool http://bitcoinchange.org und ist dieses ok um Bitcoins in Bitcoin Gold zu wechseln? Schöne Feiertage und guten Rutsch !