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Endlich: Ethereum geht live!

Irgendwann am 29. oder 30. Juli, abhängig vom Ort, an dem man ist, geht Ethereum mit der ersten Version „Frontiers“ live.

Der große Anspruch von Ethereum ist es, eine turing-vollständige Blockchain zu schaffen. Stellen Sie es sich vor wie einen Bitcoin mit seiner Blockchain, die alle Transaktionen dezentral speichert, nur dass die Transaktionen nicht nur Beträge, sondern komplette Programme enthalten, die dann dezentral ausgeführt werden.

Nun ist die erste Version da, die, laut ihren Entwicklern, funktioniert. Ethereum ist nichts geringeres als eine neue Programmiersprache. Es soll DIE Programmiersprache für Blockchains werden. Die Dapps – dezentrale Anwendungen – die mit dieser Sprache gebaut werden, sind Verträge, die sich selbst ausführen, Programme, die in einer dezentralen Cloud verrechnet werden, oder Altcoins, die frei programmiert auf der Ethereum-Blockchain mitfahren. Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Web 1.0 war einseitig, Web 2.0 sozial, und Web 3.0 wird (mit Ethereum) dezentral werden. So die Story, die Ethereum erzählt.

Der Launch, der nun irgendwann stattfindet, ist labyrinthisch. Bisher läuft Ethereum nur im Testnet. Wenn dort aber Block 1.028.201 gefunden wird – das kann jeden Moment passiert – öffnet sich die Frontier: Die Hash von #1028201 ist der Schlüssel, um das Programm auszuführen, das den Genesis Block bildet, mit dem jede Blockchain zu leben beginnt.

Tausende Programmierer und Neugierige werden in den kommenden Tagen in ihrem Ethereum-Clienten den Genesis-Block aufbauen. Die erste Version, die „Frontiers“, wird nackt, kahl und grob sein. Ethereum empfiehlt, auf die nächsten, benutzerfreundlicheren Version zu warten, wenn man nicht damit klarkommt, mit Kommandozeilen zu arbeiten und Programme von Grund auf zu schreiben.

Im folgenden Jahr sollen die weiteren Versionen „Homestead“, „Metropolis“ und „Serenity“ folgen, die neue Features freischalten und die Nutzerfreundlichkeit sowie Sicherheit erhöhen.

Das Team um Vitalik Buterin finanziert sich übrigens durch ein gewaltiges Crowdfunding. Ethereum hat sogenannte „Ethers“ verkauft. Das sind Coins bzw. Token, die wie ein Benzin die Programme auf der Blockchain antreiben – oder wie Münzen, die man in einen Automaten wirft, damit er eine Platte spielt. Rund 18 Millionen Dollar in Bitcoin haben die Entwickler durch den Verkauf der Ethers eingenommen. Dies war das zweitgrößte Crowdfundig aller Zeiten. Die Investoren hoffen auf einen Kursanstieg der Ether, die seit dem Presale 2014 bisher relativ stabil waren und in der letzten Woche etwas gehüpft sind.

Hier geht’s zum offiziellen Blogbeitrag, wo Stephan Tual auch erklärt, wie ihr bei Ethereum mitmachen könnt.

Über Markus Städler (23 Artikel)
Ist freier Journalist und Autor. Er beschäftigt sich überwiegend mit technologischen und wirtschaftlichen Themen. Seit er Ende 2013 den Bitcoin kennengelernt hat, ist die Kryptowährung sein absolutes Lieblingsthema geworden.

7 Kommentare zu Endlich: Ethereum geht live!

  1. „Die Investoren hoffen auf einen Kursanstieg der Ether, die seit dem Presale 2014 bisher relativ stabil waren und in der letzten Woche etwas gehüpft sind.“

    – ich habe selbst Ether im presale gekauft und muss hier zu klar stellen, dass es noch keinen Markt und daher keinen Preis für Ether gibt. Diese befinden sich im Moment nur auf einer Datei, die tot ist solange Ethereum noch nicht live ist. Es gibt lediglich Ethercoin, einen Altcoin, der nicht mit Ethereum und deren Entwicklern zu tun hat. Die Ethercoin Entwickler behaupten eine große Menge an Ether im presale gekauft zu haben, wodurch sie Ethercoin nun absichern um einen Markt für Ether zu bieten. Nach dem Launch von Ethereum sollen Ethercoin in Ethereum umgetauscht werden können. Ob das wahr ist wage ich zu bezweifeln, da die Rechnung nicht umbdeingt aufgeht und die Ethereum Entwickler sich ganz deutlich von Ethercoin distanzieren.

  2. Hier ist der countdown: http://frontier-countdown.meteor.com/
    Released wird erstmal nur ein commandline client. Es gibt allerdings auch GUIs (AlethZero, Mist) die man auf eigene Gefahr schon nutzen kann. Doch wir sind sehr vorsichtig und releasen nur sehr gut getesteten und geprüften (super teurer professioneller security audit liegt hinter uns) code. Aber Entwickler können jetzt ihre Dapps (decentralized apps) auf der Ethereum blockchain releasen. Es wurde schon viel entwickelt, viele StartUps und Entwickler haben schon lange auf den Tag gewartet.

  3. Interessantes Projekt. Im Grunde könnte man damit Ethereum selbst darin dezentralisieren.
    Herausfordernd wird sicherlich die Speicherproblematik werden, denn die Blockchains werden dann um Potenzen größer sein bzw. zwangsläufig die Tiefe der Dezentralität verringert um dies überhaupt realistisch abbilden zu können.
    Interessant wird sicherlich auch der Umgang mit Schadprogrammen, die man ebenfalls dezentralisieren könnte, man somit nichtmal die Möglichkeit einer Löschung hätte. Soweit ich weiß hat man bereits im Bitcoin schon schädliche Scripte einbetten können.

  4. Programme werden nur innerhalb der „ethereum virtual machine“ ausgeführt, d.h sie haben keinen Zugriff auf Systemfunktionen. Wenn wir von smart contracts reden, dann sind damit eher kurze Code schnippsel gemeint die nur diejenigen beeinflußen die aktiv eine Transaktion auf den account machen und wissen was sie tun. Es kann aber auf keinen Fall den Rechner auf den der Client läuft angreifen.

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