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SEC klagt Josh Garza wegen GAW Miners an

Schwedische Gardinen, Kittchen, Bau, Knast, Zuchthaus - egal wie man es nennt, für Josh Garza wird dies wohl eine neue Heimat werden. Bild: Gefängnis in Den Haag, von -JvL-. Lizenz: Creative Commons

Der wohl meistgehasste Serienbetrüger der Bitcoin-Welt, Josh Garza, muss vor Gericht. Die US Börsenaufsicht SEC hat ihn angeklagt, nachdem zahlreiche Kunden und Investoren seiner Cloud-Mining-Firma ihn angezeigt hatten.

In der Bitcoin-Welt ist Josh Garza etwa so beliebt wie der Dalai Lama bei den Kadern der Kommunistischen Partei in China. Garza wird schon lange verdächtigt, als Geschäftsführer von GAW Miners Kunden um Bitcoins betrogen zu haben. Laut zahlreichen Vertretern der Bitcoin-Szene war dies nicht die erste Abzocke des notorischen Betrügers.

Die Börsenaufsicht der USA, die SEC, hat nun auf zahlreiche Beschwerden geprellter Kunden reagiert und Josh Garza angeklagt. Die beim Bezirksgericht in Connecticut eingereichte Klage umfasst den Vorwurf des betrügerischen Verkaufs unlizensierter Aktien sowie das Betreiben eines Ponzi-Schemas. GAW Miners hat über den Cloud-Minng-Service ZenCloud sogenannte Hashlets verkauft, mit denen man Bitcoins minen konnte. Garza hat laut der SEC durch rund 10.000 Kunden und Investoren rund 19 Millionen Dollar eingenommen.

Laut der SEC war der Verkauf der Hashlets betrügerisch, da die Firma bei weitem nicht genügend Mining-Power hatte, um die Anteile tatsächlich zu bedienen. Eine abgefangene E-Mail-Korrespondenz zeigt zudem, dass Garza mit anderen Mitarbeitern darüber im Bilde war, dass die Mining-Power nicht ausreicht – und dennoch den Verkauf der Hashlets fortgesetzt haben. Für die SEC trägt der Verkauf der Hashlets zahlreiche Anzeichen eines Ponzi Schemas.

Nachdem GAW sein Versprechen, eine selbstentwickelte Kryptowährung Paycoin beim Preis von 20 Dollar zu stützen, nicht halten konnte und zudem ein Mitarbeiter nach dem anderen gekündigt hatte, brach das GAW Schema zusammen. Es folgten zahlreiche Anklagen durch Kunden und Investoren.

Garza war zu diesem Zeitpunkt längst ein unrühmlicher Promi in der Bitcoin-Welt. Bereits 2011 hat er sich 40.000 Dollar erschlichen, um einer ländlichen Gemeinde in Massachusetts High-Speed-Internet zu bringen, was natürlich niemals geschah. Nachdem sich Garza mit GAW Miners in der Bitcoin-Szene unbeliebt gemacht hatte, er mit seinem Projekt Paycoin unter anderem daran gescheitert war, dass er zu offensichtlich gelogen hatte, er kooperiere mit Amazon und Wall Mart, hatte er die Krypto-Börse Paybase gegründet. Diese schloss im April 2015 ohne klare Angabe von Gründen. Viele Kunden beklagten sich, dass es ihnen nicht möglich gewesen sei, ihre Bitcoins abzuziehen, bevor die Börse offline ging. Es gibt sogar auf reddit einen subred mit dem Titel “joshgarzaisafraud”.

Wie es aussieht, erfüllt die SEC nun den Willen der Community.

Über Christoph Bergmann (2637 Artikel)
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