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Das war 2015 auf dem Bitcoinblog

So muss ein Jahresende aussehen! London Eye Fireworks von Natesh Ramasamy via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Das Jahr 2015 geht zu Ende. Für das Bitcoinblog war es einmal mehr ein extrem spannendes Jahr. Im Rückblick weisen wir noch einmal auf die meistgelesenen Artikel jedes Monats hin.

Es ist unmöglich, aufzuzählen, was 2015 alles passiert ist. Langweilig wurde es in der Kryptowelt in jedem Fall nie: Der Preis hat im Januar einen neuen, unangenehmen Tiefpunkt erreicht, sich durch den Sommer gewurstelt und im Oktober begonnen, wieder zu steigen. Im November sind dann die Bullen aus einem fast zweijährigen Schlaf erwacht. Währenddessen wurde der Bitcoin in immer mehr Shops rund um die Welt akzeptiert, erreichte die erste deutsche Börse, inspirierte Gründer zu unglaublichen Geschäftsmodellen und beschäftigte den Europäischen Gerichtshof. In der Bitcoin-Szene sorgte derweil die Frage nach der richtigen Größe der Blöcke für Diskussionen und Streitigkeiten.

Was in diesem Jahr wichtig war, soll in diesem Rückblick aber nicht von mir, sondern von euch entschieden werden: Ich präsentiere die beliebtesten Artikel auf dem Bitcoinblog.de.

Der meistgelesene Artikel des Jahres: OneCoin – Riesen Gefahr oder super Chance?

Money von thethreesisters via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Money von thethreesisters via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Im am meisten gelesenen Artikel ging es nicht um Bitcoin, sondern um OneCoin, ein Investment, das ich persönlich für extrem bescheuert halte. Während ich mich freue, so vielen potenziellen Investoren dieses Dingses eine kritische Sichtweise präsentieren zu können, fand ich es besorgniserregend, wie viel Interesse etwas hervorrufen kann, das nach meiner Meinung außergewöhnlich doof ist. Da wir für den Artikel über OneCoin eine Abmahnung der Firma OneCoin erhalten haben, sage ich an dieser Stelle lieber nicht zuviel.

>> Lest am besten selbst.

Nun zu den beliebtesten Artikeln der Monate.

Januar: Preis erreicht neuen Tiefpunkt

Im Januar mussten wir alle leiden. Nicht nur wegen des Schnees, der sich zumindest bei mir meterhoch getürmt hat. Sondern vor allem, weil uns der Bitcoin-Preis heftig zugesetzt hat. Nachdem bereits 2014 ein eher madiges Jahr gewesen war, setzte der Januar 2015 gleich noch eines drauf und drückte den Preis auf bis zu 170 Euro herunter. Damit war das Hoch vom April 2013 unterschritten, was ein äußerst demotivierendes Signal war. Gut, dass es nicht dabei geblieben ist.

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Februar: Bitcoin.de und Fidor führen Expresskauf ein

Der große deutsche Bitcoin-Marktplatz Bitcoin.de war bereits im Sommer 2013 eine Partnerschaft mit der Fidor Bank aus München eingegangen. Seitdem hat die Bitcoin-Szene darauf gewartet, dass die zu Beginn der Partnerschaft versprochene Verbindung der APIs Wirklichkeit wird. Im Februar 2015 war es soweit: Bitcoin.de und Fidor haben den Express-Handel eingeführt, der es Fidor-Kunden erlaubt, in wenigen Sekunden Bitcoins zu kaufen. Damit hat die Fidor-Bank erneut bewiesen, dass sie eines der innovativsten Geldhäuser Deutschlands ist – und Bitcoin.de glänzt seitdem mit der schnellsten Möglichkeit Europas, ohne Extragebühren Bitcoins zu kaufen.

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März: Darknet-Market Evolution verschwindet mit Kunden-Bitcoins

Auf dem Bitcoinblog berichten wir gerne auch über die Dinge, die im Schatten passieren. Das große Schattenthema rund um den Bitcoin dürften die Darknet-Markets sein, auf denen in den dunklen Ecken des Netzes Drogen und andere halb- oder nichtlegale Dinge gehandelt werden. Dass die Partizipation an den Darknet-Markets nicht nur rechtlich riskant ist, zeigte das Verschwinden des Marktplatzes Evolution mit einer veritablen Menge Kunden-Bitcoins. Manche sagen, ein solcher “Exit-Scam” sei ein fast unvermeidbares Ende jedes anonymen Online-Marktplatzes.

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April: Ein Edeka liefert Lebensmittel gegen Bitcoins aus

Ha! Das war eine Nachricht, wie ich sie mir jeden Monat wünsche: Edeka akzeptiert Bitcoins. Zwar nur ein einziger Edeka aus Hamburg, aber der liefert dafür Lebensmittel europaweit aus. Für Deutschland ist der Edeka Bleise nach wie vor ein Höhepunkt der Akzeptanzstellen. Der Artikel erreichte zahlreiche Leser und auf Facebook unverschämt viele Likes.

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Mai: Gavin Andresen schlägt 20 MB-Blöcke vor

Das Limit der Blocksize war schon in den Monaten zuvor ein Thema, das immer wieder auf den Tisch kam. Im Mai hat jedoch der ehemalige Bitcoin-Chef-Entwickler – zu dieser Zeit Bitcoin-Chef-Wissenschaftler bei der Bitcoin-Foundation – ernst gemacht und einen Vorschlag präsentiert, wie man die Größe der Blöcke sofort auf 20 MB und langfristig auf mehrere Gigabyte steigert. Gavin Andresen ist zwar später auf 8 MB zurückgerudert, doch sein Vorstoß war der Anstoß zu einer Debatte, die bis heute anhält und an Intensivität und leider auch Feindseligkeit gewonnen hat.

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Juni: Der erste Bitcoiner Deutschlands

Im Juni war ich stolz. Nachdem ich mehrere Monate lang mit SmokeTooMuch korrespondiert habe, konnte ich ein Porträt dieses ersten Bitcoiners Deutschland veröffentlichen, dem es niemals ums Geld, aber immer um die Politik und die Revolution gegangen ist, und der im Jahr 2015 eine gewisse Enttäuschung über den Werdegang der Bitcoin-Szene verspürt.

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Juli: Tradegate führt Bitcoin-ETN ein & Interview mit Jörg von Minckwitz

Juli war der Monat, ab dem man offiziell auf einer deutschen Börse in Bitcoins investieren konnte. Tradegate führte in diesem Monat sogenannte Bitcoin-ETNs ein, die schon zuvor auf einer schwedischen Börse handelbar waren. Man kann diesen Moment getrost als einen Durchbruch bezeichnen.

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jörgDer zweite Höhepunkt im Juli war ein Interview mit Jörg von Minckwitz, einem der Gründer von Bitcoins Berlin und der Geschäftsführer von Bitwala, einer Firma, die leider aus Berlin nach London umziehen musste. Im Interview erklärt Jörg, weshalb – und schimpft mit bemerkenswert deutlichen Worten über das regulatorische Umfeld am Standort Deutschland.

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August: Bitcoin, ganz einfach: So entstehen neue Bitcoins

Im August hatten wir hier gefühlte 55 Grad im Schatten, und in der Bitcoin-Welt war urlaubsbedingt nicht allzu viel los. Ich habe die Ruhe und Hitze genutzt, um darüber zu brüten, wie man die Entstehung von Bitcoins einem Zwölfjährigen erklären kann. Meine Analogie mit einem Würfelspiel war erfreulicherweise recht beliebt.

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September: 21.co startet den Verkauf des 21 Bitcoin Computers

Das Startup 21.co hatte rege Erwartungen hervorgerufen, seitdem es mit 116 Millionen Dollar zum bestfinanziertesten Bitcoin-Startup überhaupt geworden war. Im September hat 21.co seinen 21 Bitcoin Computer veröffentlicht – ein Computer mit einem integrierten Mining-Chip und dem unbescheidenen Ziel, Bitcoin zur integralen Systemressource aller Arten von Computern zu machen.

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Oktober: Europäischer Gerichtshof urteilt, dass Bitcoin-Tausch steuerfrei ist

Im Oktober begann der Bitcoin-Preis zu steigen. In dieses angenehme Umfeld schlug eine Meldung ein, die vor allem für die deutsche Bitcoin-Szene hocherfreulich ist: Der Europäische Gerichtshof hat sich zu der lange schwelenden Frage geäußert, ob man für den Umtausch von Bitcoins in Euro eine Umsatzsteuer bezahlen soll. Die Meinung des höchsten Gerichtshofs unseres Kontinents entspricht dem gesunden Menschenverstand: Nein, man soll nicht.

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November: Bitcoin endgültig im Bullenmodus & das internationale Pyramidenspiel MMM

Im November zeigte sich, dass Bitcoin zurück im Bullenmarkt ist. Der Preis stieg und stieg und stieg. In einem Artikel habe ich den Preisanstieg beschrieben – und es glatt geschafft, zu optimistisch zu sein. Der von mir angekündigte Durchbruch durch die 500-Dollar-Marke steht bis heute aus.

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Wie immer wenn sich die Preise bewegen, ist die Frage, warum? Hinter der Rally seit Oktober haben einige das internationale Pyramidenspiel MMM verantwortlich gemacht. Ob es so ist oder nicht, und ob es uns gefällt oder nicht – MMM benutzt Bitcoins und ist ein doch recht interessantes Phänomen. Daher habe ich versucht, es zu beschreiben.

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Ping Pong Balls. Bild von Dean Hochmann via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Ping Pong Balls. Bild von Dean Hochmann via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Dezember: Googles Quantencomputer und ein Fahrplan der Skalierbarkeit

Im Dezember war auch allerhand los. Google hat erste, überraschend positive Resultate aus einem jahrelangen Test mit einem Quantencomputer veröffentlicht. In einem Artikel habe ich versucht, zu erörtern, ob dies für die Kryptographie des Bitcoins eine Bedrohung sein kann. Der Artikel glänzt vor allem durch die Kommentare einiger Leser, die über das Thema viel mehr wissen als ich.

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Und schließlich haben sich die Bitcoin-Kernentwickler kurz vor Weihnachten auf einen Fahrplan geeinigt, wie man Bitcoin besser skalierbar machen kann. Abgeschlossen ist die lange Debatte um die Scalability damit allerdings wohl noch nicht.

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Damit sind wir am Ende des Jahresrückblicks angelangt. Ich hoffe, auch das nächste Jahr wird so spannend wie dieses und wünsche allen meinen Lesern einen guten, glücklichen Rutsch in ein erfolgreiches neues Jahr.

 

Über Christoph Bergmann (2552 Artikel)
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4 Kommentare zu Das war 2015 auf dem Bitcoinblog

  1. Juergen Roeger // 30. Dezember 2015 um 22:37 // Antworten

    Vielen Dank! Eine tolle Arbeit das ganze Jahr über.

  2. Vielen Dank auch von meiner Seite, bitte immer so weitermachen!

  3. Schöne Übersicht Christoph, gute Arbeit. Ich bin gespannt was ihr 2016 berichten werdet.

    Weiter so!

  4. Der OneCoin-Artikel bekam wohl so viel Interesse, weil so etwas wie Spam (oder besser gesagt: Es *ist* Spam) übers Netz verbreitet wird und immer wieder viele “Glücksritter” (Opfer) anzieht. Du solltest die Rechtsangelegenheit meiner Meinung nach so hart wie möglich verfechten, denn siehe hier:

    http://behindmlm.com/companies/onecoin/onecoin-affiliates-not-paid-for-over-a-month/

    http://behindmlm.com/companies/onecoin/onecoin-steal-almost-200000-from-affiliate/

    Das hat doch nichts mit Kryptowährung zu tun, wenn man sein eigenes Geld nicht abheben kann, sondern es “der Firma” gehört…

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