Pull Request für Segregated Witness: Kapazitätserhöhung voraus!
Bald ist es soweit: Pieter Wuille hat gestern Nachmittag ein Pull Request für Segregated Witness eingereicht. Mit “SegWit” wollen die Kernentwickler die Größe der Blöcke durch eine Softfork erhöhen.
Pieter Wuille organisiert mit Segregated Witness den größten Umbau am Grundgerüst des Bitcoins. Gemeinsam mit anderen Kernentwicklern hat Wuille “SegWit” geschrieben und gut eineinhalb Monate lang getestet. Nun hat er das Pull Request eingereicht, um 38 Commits in den Sourcecode einzuschmelzen.
Segregated Witness ist Cores kurzfristige Antwort auf Engpässe in der Kapazität der Blockchain. Indem der Zeuge (die Signatur) aus der Transaktion entfernt (segregiert) wird, braucht diese nur noch etwa halb so viel Platz. Denn die Signaturen sind die mit Abstand größten Teile einer Transaktion. Wenn jeder Segregated Witness benutzt, sind die Blöcke effektiv 2 bis 3 MB groß, je nach Anteil, den die Signatur in den Transaktionen einnimmt.
Im Testnetz für Segregated Witness – dem SegNet – wurden bereits Blöcke gebildet, die größer als 1 MB sind. Ein Rekordblock brachte es sogar auf 3,7 MB.
Dass Segregated Witness die Kapazität erhöhen kann, ohne dafür eine HardFork einzugehen, ist einer der Gründe, weshalb Core SegWit bevorzugt. Mit der Softfork kann mitmachen, wer will, und wer bleiben will, kann bleiben. Andere Gründe sind, dass Segregated Witness transaction malleability fast vollständig beseitigt und es erheblich vereinfacht, neue Skripte einzubauen.
Solche neuen Scripte ermöglichen es beispielsweise, durch weitere Softforks die EACDS-Signaturen durch Schnorr-Signaturen zu ersetzen, was dann weiteren Platz einsparen könnte, oder ganz andere, komplexere Smart Contracts einzuführen.
Das Pull Request wird nun von den anderen Kernentwicklern geprüft. Wenn Konsens besteht, dass es ok ist, wird Bitcoin Core Maintainer Wladimir van der Laan die Commits in den Bitcoin Core Source Code einschreiben. Unter der unscheinbaren Versionsnummer 0.12.2 wird anschließend die bisher größte Operation im Bitcoin-Skelett veröffentlicht.
P.S. Pieter Wuille wurde vor kurzem zum Chuck Norris der Bitcoin Entwicklung gekürt. Die Webseite pieterwuillefacts listet lustige Sprüche. Beispiel: Pieter Wuille hat einmal SHA-2 umgekehrt hat, was aber nur bewiesen habe, dass dies unmöglich ist. Und root muss Pieter Wuille um Erlaubnis fragen. Das aber nur am Rand.
“Mit der Softfork kann mitmachen, wer will, und wer bleiben will, kann bleiben”
Vonwegen!
Damit zerstört sich Bitcoin. Dieser Krüppel namens Segregated Witness, der alle Wallets erstmal unbrauchbar macht (von wegen man kann es sich aussuchen ob man mitmacht!) darf niemals scharf werden.
Hmm … hängt davon ab, wie es implementiert wird … wenn es gelingt, dass alte Nodes eben nur alte Transaktionen annehmen + erkennen, während die anderen, die mitmachen, auch das Witness sehen und lesen und speichern, könnte es so funktionieren, wie beschrieben.
Auf
https://bitcoinmagazine.com/articles/segregated-witness-part-how-a-clever-hack-could-significantly-increase-bitcoin-s-potential-1450553618
wird es erklärt:
“Old nodes validate them because from their perspective these transactions don’t require a signature at all (and they don’t see one), and new nodes validate them because the required signature is in the Segregated Witness.”
Haben Sie Belege für diese Aussage? Dann bitte mit Quellen anführen. Wenn nicht, ist das Panikmache und verunsichert weniger informierte Leser. – Ohne Quellen kann man Ihnen das als böse Absicht unterstellen.
Ich denke nicht, dass sich ein Update, welches “alle” Wallets unbrauchbar macht, auch nur von einem kleinen Teil der Bitcoin Comunity installiert würde. Nichtmal unter dem Druck der Blocksize-Debatte. Dafür gäbe es zu viele Client-Alternativen.
” ohne dafür eine HardFork einzugehen, ist einer der Größe, weshalb Core SegWit bevorzugt.” sollte wohl Gründe heißen. Ansonsten wie immer top, weiter so!
och weh … Danke für den Hinweis!
hoi zäme,
@schweizer & @reinebuttermilch: habt ihr am Testnet teilgenommen, und ausprobiert, was geht, und was nicht geht? Meine Wallet war auf jeden Fall immernoch brauchbar. Ich glaube es ist etwas übertrieben zu sagen, dass “ALLE” Wallets unbrauchbar werden. Für bestimmte Funktionen können sie nicht mithalten – einverstanden. In einer Software Welt, die von ständigen Updates lebt, ist es für mich zumutbar, eine neue Version einer Wallet einzuspielen (und wenn ich Core Entwickler wäre, würde ich das anderen auch zumuten). Passiert ja bei anderer Software auch dauernd – da schreit niemand… Airbitz, Bread, Core haben doch alle schon zugesagt, Anpassungen vorzunehmen.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass bestimmte Leute eigene Interessen gegen Segwit verfolgen, weil das ihr Entwickler-Ego (“meine Software geht nicht live”) oder ihren Profit irgendwo schmälert (oder Umbauarbeiten bedeutet). Und daran sind natürlich andere Schuld…
Genau, die Wallets werden nicht unbrauchbar! P2PKH-Tx gehen genau wie vorher.
@schweizer
Haben Sie Belege für Ihre Aussage, dass durch SegWit alle Wallets unbrauchbar werden? Dann bitte mit Quellen anführen. Wenn nicht, ist das Panikmache und verunsichert weniger informierte Leser.