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Bitmain bringt mit R4 leisen Miner für Zuhause auf den Markt

Für viele Privatnutzer fressen Asic-Miner nicht nur zuviel Strom, sondern sind auch zu laut. Bitmain versucht daraus  mit dem neuesten Produkt Kapital zu schlagen – dem Antminer R4. Laut Bitmain ist es der leiseste Bitcoin-Miner auf dem Markt.

Die Pekinger Firma Bitmain ist einer der ältesten und vertrauenswürdigsten Hersteller von Bitcoin-Minern. Das Unternehmen stellt nicht nur die Antminer-Serie her, sondern betreibt auch mit dem Ant-Pool einen der größten Mining-Pools der Welt sowie die Statistik- und Infoseite btc.com.

Seit etwa 2013 werden zunehmend Asic-Chips für das Mining eingesetzt. Das sind spezielle Computerchips, die nicht mehr können, als Bitcoins zu minen, aber das unschlagbar gut. Mit der neuesten Generation der Antminer, S9, setzt Antpool erstmals einen 16 Nanometer-Chip ein, um Bitcoins zu minen. Der kleine Bruder dieses Miners, der R4, richtet sich an Privatnutzer, die gerne einen effektiven Miner für Zuhause haben wollen, der nicht allzu sehr stört.

Wie der ehemalige Bitcoin-Miner Azu schon 2014 bestätigt, ist die Lärmbelästigung durch Bitcoin-Miner nicht eben trivial:

Wir haben auf dem Spitzboden bei uns mit dem Mining angefangen. Aber das ging nicht lange gut, da der Lärm und die Vibrationen dazu geführt haben, dass es leider in der Familie zu Schlafmangel kam.

Der unter dem Motto “Bringing Mining Back Home” ab heute bei Bitmain erwerbbare Miner R4 zeichnet sich vor allem durch ein neues Design des Lüfters aus. Inspiriert von den Lüftern in neuen Klimaanlagen haben die Ingenieure von Bitmain einen Lüfter entwickelt, der scheinbar nur noch halb so laut ist wie der von vergleichbaren Modellen. Laut den Spezifikationen von Bitmain verursacht der Miner eine Lärmbelästigung von 52 Dezibel, was etwa einer normalen Unterhaltung entspricht. Damit ist das Gerät weiterhin nicht leise, aber wohl weniger laut als andere Miner.

In dem R4 arbeiten 126 16nm-Asic-Chips, die zusammen 8,6 Terahashes produzieren und 845 Watt verbrauchen. Das Gerät ist weniger als 10 Zentimeter hoch und passt damit bequem ins Bücherregal. Auch wenn Bitmain den R4 als leistungsstärksten Miner neben dem S9 anpreist, stellt ein einziges dieser Geräte lediglich 0,0006 Prozent der gesamten Hashrate, die derzeit etwa 1.500.000 Terahash beträgt. Der tägliche Ertrag dürfte damit im Bereich von 0,01 Bitcoin liegen – ohne dass die Stromkosten bereits einberechnet wären. Ob ein solcher Miner tatsächlich eine lohnende Investition ist, muss jeder für sich selbst gründlich ausrechnen.

Der Preis für den Miner ist derzeit noch nicht bekannt, wird aber in den kommenden Tagen auf der Webseite von Bitmain veröffentlicht.

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4 Kommentare zu Bitmain bringt mit R4 leisen Miner für Zuhause auf den Markt

  1. Das Problem ist doch leider, dass der Hersteller durch den Erlös von jedem verkauften Miner ein paar zusätzliche Miner für seinen eigenen Pool aufstellt. Unter dem Aspekt der symmetrischen Verteilung von Machtressourcen nicht unbedingt wünschenswert.

  2. Wir haben dazu mal eine kleine Rechnung gemacht: https://bitcoin-live.de/antminer-r4-von-bitmain-ming-in-deutschland/

    • So schön wie diese Berechnung ist so falsch ist sie auch, denn sie berücksichtigt nicht das dieser Miner auch eine Heizleistung von 0,845 kW pro Stunde hat. Betreibt man den Miner in der Zeit in der diese Heizleistung zum heizen verwendet werden kann, dann senkt sich der Energiebedarf der Heizung genau um den selben Wert. Daraus erfolgt das Minen im Winter zu keiner Erhöhung der benötigten Gesamtenergie führt. Die Kosten die anfallen berechnen sich aus der Preisdifferenz zwischen den Stromkosten pro kW/h für Elektrizität und den Kosten für kW/h der Heizung die durch den Miner ersetzt werden.

      • Die Rechnung ist gewiss nicht falsch, der von dir benannte Punkt wird jedoch nicht berücksichtigt, da es sich um ein Beispiel mit ganz bestimmten Annahmen handelt.

        Wenn man eine solche “Musterrechnung” wirklich vom kleinsten ins Kleinste rechnet versteht es am Ende kaum noch jemand. Des Weiteren wird es dann so speziell, das viele Punkte für andere Situationen nicht mehr passen.

        Möchte man nun die “Heizleistung” mit in die Rechnung bringen kann und sollte das jeder Interessierte tun. „Der Profi“ macht sich eh seine Rechnung selber und geht auf genau diese Punkte ein.

        Des Weiteren muss und sollte man dann aber auch die Kosten für eine Kühlung berücksichtigen, gerade im Sommer muss diese Energie irgendwo hin und das kostet unweigerlich Geld, in welcher Form auch immer.

        Ohne jetzt genau zu rechnen, aber die „Heizleistung“ zu deutschen Strompreisen wird die Rechnung nicht viel besser gestalten. Leider sind aber auch hierzu eine Menge Parameter nötig, um die Frage abschließend zu beantworten.

        Des Weiteren sollte man bei diesen Berechnungen wirklich mit neutralem Stift rechnen, Hobby-Miner neigen in der Regel dazu ihre Rechnung etwas „schön zu gestalten“, damit es dann eben doch passt.

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