Bundesbank und Deutsche Börse starten Blockchain Projekt
Die Deutsche Bundesbank und die Deutsche Börse haben einen Prototypen vorgestellt, um die Blockchain für die Wertpapierabwicklung zu benutzen. Von einer Marktreife ist man aber noch weit entfernt.
Zwei der wichtigste Finanzinstitutionen Deutschlands arbeiten gemeinsam daran, die Blockchain ins Finanzwesen zu bringen. Ein am 28. November vorgestellter Prototyp der Deutschen Bundesbank und der Deutschen Börse soll helfen, auszuloten, ob es möglich ist, Wertpapiere über die Blockchain zu prozessieren.
“Der innovative Prototyp ist so konzipiert, dass er technisch die Zug-um-Zug-Abwicklung von Wertpapieren gegen zentral ausgegebene digitale Werteinheiten sowie reine Werteinheiten- und Wertpapiertransfers ermöglicht”, so die gemeinsame Pressemitteilung. Die beiden Institute gehen aber noch einen Schritt weiter: Der Prototyp kann zudem “einfache Kapitalmaßnahmen abwickeln, zum Beispiel die Zinszahlung für Wertpapiere und die Rückzahlung bei Fälligkeit eines Wertpapieres.”
Carl-Ludwig Thiele, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, kommentiert das Projekt: “Mit dem Blockchain-Prototyp wollen die Deutsche Bundesbank und die Deutsche Börse gemeinsam herausfinden, ob und wenn ja, wie man diese Technologie für Finanztransaktionen nutzen kann.” Ziel für die Bundesbank sei vor allem, “die Blockchain-Technologie in der Praxis besser zu verstehen, um ihr Potenzial einschätzen zu können.” Für Carsten Kengeter, CEO der Deutschen Börse, geht es hingegen darum, “mögliche Effizienzgewinne der Blockchain-Technologie heben zu können und gleichzeitig die damit verbundenen Risiken zu verstehen und zu minimieren.“
Der nun vorgestellte Prototyp ist das Zwischenergebnisses eines gemeinsamen Forschugsprojektes von Bundesbank und Deutscher Börse, an dem 40 Mitarbeiter der beiden Institutionen beteiligt sind. Von einer Marktreife ist er noch weit entfernt. „Diese Technologie ist noch nicht so weit, als dass sie einsatz- und ersatzfähig ist für das, was an Stabilität, Transparenz und Effektivität des bestehenden Systems geboten ist“, so Kengeter. Die Abwickung von Transaktionen dauere derzeit noch deutlich zu lang und brauche auch noch zu viel Speicher.
Ohne näher ins Detail zu gehen, erklärt die Pressemitteilung, dass der Prototyp “auf einer Blockchain des Hyperledger-Projekts” basiert. Das Hyperledger-Projekt ist ein Zusammenschluss zahlreicher Firmen rund um die Linux Foundation, die eine Plattform schaffen will, um Standards für Blockchains zu erzeugen. Dabei hat Hyperledger bisher drei Blockchain-Projekte gestartet, die aber laut eigener Aussage noch im Status des Proof-of-Concept sind.
Andreas Dombret von der Bundesbank hat vor kurzem in einem Interview dem Bank-Blog erzählt, dass sich die Bundesbank “seit längerem sehr intensiv mit der Blockchain-Technologie beschäftig”. Ob und wie die Blockchain jedoch Vorteile gegenüber herkömmlichen Technologien hat, sei noch nicht klar. Ein interessanter Aspekt “aus Perspektive der Bankenaufsicht” ist ein möglicher “effizienterer Austausch zwischen Aufsehern und beaufsichtigten Instituten”.
” Ein interessante Aspekt “aus Perspektive der Bankenaufsicht” ist ein möglicher “effizienterer Austausch zwischen Aufsehern und beaufsichtigten Instituten”.”
Der war gut *Rolleyes*
Ich versuche das einmal zu interpretieren:
Satoshi Nakamoto hat ein geniales System namens Blockchain erfunden, das zwei, ohne die Zuhilfenahme eines Man in the Middle, Geschäfte miteinander machen können.
Und dann geht der Man in the Middle hin und will die Blockchain für sich nutzen um Geschäfte zu machen weil er sich selbst nicht über den Weg traut? Ich denke das der Man in the Middle ziemlich verzweifelt sein muss.
Ich würde hier gern verstehen: Soll dafür die Blockchain des Bitcoin verwendet werden? Oder geht es bei solchen Projekten darum, eine neue, eigenständige Blockchain aufzubauen? Wer wären in diesem Fall die Provider/Prozessoren?