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ACINQ veröffentlicht ersten arbeitsfähigen Prototyp der Lightning Spezifikation BOLT

Bild von BLM Nevada via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Mehrere Teams arbeiten unabhängig voneinander an Clienten fürs Lightning Netzwerk. Um miteinander kompatibel zu bleiben, haben sie sich letzten Sommer auf die Spezifikation BOLT geeinigt. Das französische Startup ACINQ hat nun die Alpha-Version von Eclair veröffentlicht, dem ersten Prototypen eines Lightning-Clients, der mit BOLT kompatibel ist.

Das Lightning Netzwerk dürfte das derzeit ambitionierteste Projekt im Bitcoin-Umfeld sein. Lightning bildet ein Netzwerk aus Smart Contracts, die es ermöglichen sollen, dass man unbestätigte Transaktionen mit derselben oder fast derselben Sicherheit versenden und empfangen kann wie bestätigte Transaktionen. Indem Zahlungen auf die Bestätigung durch die Miner und die Speicherung in der Blockchain verzichten, können sie allerdings in Echtzeit geschehen und fast unendlich weit skalieren.

Nun hat ACINQ, ein französisches Startup, die Alpha-Version ihres Lightning-Clients Eclair veröffentlicht. An sich ist ein Bitcoin-Client, technisch, in der Lage, am Lightning-Netzwerk teilzunehmen. Er hat alle Mittel, um die Smart Contracts Transaktionen zu bilden, die die Grundeinheit von Lightning sind. Allerdings ist dies nirgendwo in das Usereinterface eingeschrieben und auch nicht über die Command-Line zugänglich.

Daher arbeiten mehrere Teams derzeit an Clients, die Lighning-fähig sind, neben ACINQ auch c-Lighning, thunder und ind. Vergangenen Herbst haben sich die Teams in Mailand ausgiebig ausgetauscht und entschieden, dass Interoperatibilität zwischen den Implementierung der Schlüssel für den Erfolg von Lightning ist. In den darauf folgenden Monaten haben die verschiedenen Lightning-Entwicker BOLTs geschrieben, die Spezifikationen, die die Interoperatibilität der Lightning-Clients gewährleisten soll.

„Mit unserem Release beweisen wir, dass die Initiative funktioniert! Die BOLTs decken bereits alles ab, was man braucht, um ein einfaches, aber funktionierendes Netzwerk zu bilden, und wir haben bewiesen, dass man sie erfolgreich implementieren kann.“ Mindestens drei weitere Entwicklerteams arbeiten ebenfalls mit BOLTs, Blockchain.info’s thunder wartet noch, bis BOLTs stabil ist.

Ein User hat Eclair auf seinem eigenen System bereits gestestet. Und zwar hat „bitcoin coach“ erst vor wenigen Tagen 4 Lightning-Clients mit einem Bitcoin Node verbunden und in einem Testnetz Lightning-Transaktionen zwischen den vier Clienst hin und her geschickt. Das Ergebnis ist erfreulich: „Es gibt kein Limit, wie oft die Nodes in meinem Beispiel sich in dieser Topologie mit 4 Nodes im Netzwerk Zahlungen zusenden können … es gibt auch kein Limit, wie viele Knoten diesem Netzerk von 4 Nodes beitreten können. Während dies eine frühe Version des ersten arbeitsfähigen Lightning Nodes ist, macht er bereits eine sehr wichtige Sache – es sendet Zahlungen durch das Netzwerk, und es routet Zahlungen durch die Nodes, die als Link zwischen den Endpunkten dienen.“

Klingt schon mal äußerst hoffnungsvoll.

Über Christoph Bergmann (2802 Artikel)
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51 Kommentare zu ACINQ veröffentlicht ersten arbeitsfähigen Prototyp der Lightning Spezifikation BOLT

  1. Danke!!!

  2. Jakub Hampel // 29. März 2017 um 12:04 // Antworten

    Ja, vielen Dank! Das war ja eine sehr schnelle Umsetzung meines Kommentars. 😉

    Lightning ist aber eigentlich nicht besonders schwer zu verstehen. Ein guter Ansatzpunkt ist dieses FAQ: https://medium.com/@AudunGulbrands1/lightning-faq-67bd2b957d70#.l353wywhg

    • Gerne 🙂

      Bisher kam das Lightning Netzwerk hier wohl zu kurz weg. Gründe sind vor allem, dass es bisher (immer noch?) Theorie ist – also noch nicht mit echtem Geld passiert – und weil ich Dinge wie das Onion-Routing nicht beurteilen kann, sie aber für die Privacy von LN unendlich wichtig finde …

      Aber da sich viele Leser offensichtlich sehr dafür interessieren, werde ich versuchen, öfter etwas darüber zu bringen und mich tiefer darauf einzulassen. Ist ja auch eine spannende Sache mit einem Riesenpotenzial.

      • Jakub Hampel // 29. März 2017 um 15:18 //

        Also das Verkaufen von Katzenbildern mit Testnet-Bitcoins zählt dann nicht? 😉
        https://blockstream.com/2016/10/05/blockstream-lightning-first-strike.html

        Okay, wie wäre es dann mit dem Versand von „echten“ Bitcoins auf der Bitcoin-Blockchain über das Thunder Network?
        https://blog.blockchain.com/2016/05/16/transaction-0/

        Zum Routing findest Du hier weiterführende Informationen:
        http://bitfury.com/content/5-white-papers-research/whitepaper_flare_an_approach_to_routing_in_lightning_network_7_7_2016.pdf

      • Wenn man sich ein wenig in der Bitcoin/Blockchain umschaut, stößt man jeden Tag auf hunderte von revolutionären und visionären Konzepten, mal als Whitepaper formuliert oder in einem Testnet implementiert wurden. Solange sie nicht in einer „starken“ Kryptowährung implementiert und benutzt werden, finde ich es schwierig, viel darüber zu schreiben.

        ich werde aber versuchen, mehr über Lightning zu schreiben. Routing ist schwierig, da ich mich damit echt nicht genug auskenne, um zu bewerten, ob es so funktioniert, wie erwünscht. Aber eventuell schaue ich mir auch das näher an. Aber nur vielleicht …

      • Jakub Hampel // 29. März 2017 um 16:50 //

        „Wenn man sich ein wenig in der Bitcoin/Blockchain umschaut, stößt man jeden Tag auf hunderte von revolutionären und visionären Konzepten, mal als Whitepaper formuliert oder in einem Testnet implementiert wurden. Solange sie nicht in einer “starken” Kryptowährung implementiert und benutzt werden, finde ich es schwierig, viel darüber zu schreiben.“

        Falls Du damit das Lightning Network meinst, solltest Du in der Tat nochmal genauer recherchieren. Es sitzen Dutzende Entwickler dran, es wird massiv getestet, diskutiert und ausprobiert, schon seit mehr als einem Jahr: https://lightning.network/lightning-network-paper.pdf

        Und sonst berichtest Du doch auch über jeden Pups, den ein Entwickler von Bitcoin Unlimited lässt.

        Mehr Links poste ich erstmal nicht, das habe ich bereits ausführlich getan. Zum Routing habe ich bereits auch etwas gepostet. Wenn das Thema schwierig ist, hat es Dich bisher auch nicht davon abgehalten, etwas über schwierige Themen zu schreiben. Oder Dich in die Debatte einzubringen. Klingt eher nach einer faulen Ausrede.

        Wenn man Deine Reddit-Posts so anschaut, drängt sich eher der Eindruck auf, als wolltest Du dem Thema der Off-Chain-Skalierung so wenig wie möglich Raum geben. https://www.reddit.com/user/CBergmann Das ist langfristig ein Fehler.

      • Ok. Genug. Ich habe meinen reddit-Account gelöscht. Habe genug davon, hier dafür angemacht zu werden, wenn ich woanders meine Meinung äußere. Werde überhaupt versuchen, mich mit Meinungen zurückzuhalten.

        Falls Du damit das Lightning Network meinst, solltest Du in der Tat nochmal genauer recherchieren. Es sitzen Dutzende Entwickler dran, es wird massiv getestet, diskutiert und ausprobiert, schon seit mehr als einem Jahr

        Nein, ich meine Dutzende von Dingen, die derzeit entwickelt, gestestet und ausprobiert werden und über die ich nicht berichte. Daneben gibt es noch Dutzende von Dingen, die bereits entwickelt, getestet und ausprobiert wurden und auf dem Markt bereits nachgefragt werden, über die ich nicht berichte. Kryptowährungen sind das am wildesten wuchernde Ökosystem, das es derzeit gibt.

        Wenn das Thema schwierig ist, hat es Dich bisher auch nicht davon abgehalten, etwas über schwierige Themen zu schreiben. Oder Dich in die Debatte einzubringen. Klingt eher nach einer faulen Ausrede.

        Wow. Ich bekomme viele Anfragen, über etwas zu berichten, manchmal mache ich es, manchmal nicht. Meistens bin ich zu faul, mich tief genug in viele Altcoins oder Konzepte einzudenken. Aber in dieser Weise wurde ich bisher noch nicht gedrängt …

        Und sonst berichtest Du doch auch über jeden Pups, den ein Entwickler von Bitcoin Unlimited lässt.

        Bei mir erfährst du, wenn es einen Bug in BU gibt oder Miner damit minen. Das sind Dinge, die passieren. Über Pupse von Bitcoin Unlimited Entwicklern liest man derzeit eher auf r/bitcoin. Aber keine Sorge. Ich werde darüber klimabedingt weniger berichten.

      • @Jakub Hampel
        Erst Mal halblang mit Angriffen… Das Lightning Network muss erst einmal beweisen, dass es das OnChain Transaktionsvolumen wirklich nachhaltig verringern kann. Es klingt natürlich verlockend, aber es bestehen weiterhin viele Fragezeichen, die sich nicht einfach ausblenden lassen.

        1. Um Geld zu erhalten, muss ich mindestens die gleiche Summe in einem Payment Channel mit jemandem offen halten, also eingezahlt haben. Wenn ich also meinen Lohn erhalten möchte, muss ich ihn erst einmal vorstrecken. Wie soll das mit z.B. Online Shops funktionieren, die ständig Transaktionen erhalten? Für dritte Welt Länder, die z.B. Zahlungen aus dem Ausland erhalten sollen? Also größere Summen (je nach persönlicher Definition) doch OnChain (was bereits aktuell der Fall ist, denn kein Mensch verschickt 5 Euro mit 10% oder mehr Gebühren).

        2. Ständiges Monitoring (für jeden User!) des Netzwerks notwendig. Da mein „Partner“, mit dem ich einen Payment Channel offen halte, einen bereits überholten Transaktionsstand ins Netzwerk schicken kann, den ich nur durch eine sofortig Penalty Transaktion verhindern kann, bin ich gezwungen das Netzwerk ständig zu beobachten oder diese Aufgabe jemandem auszulagern. Für Payment Channels mit 100 Euro mag man das Risiko noch eingehen, aber dann ist LN eben nur für Mikrotransaktionen nützlich.

        3. Das o.g. Risiko kann dazu führen, dass man dazu neigt, Payment Channels so schnell wie möglich wieder zu schließen und würde einen zusätzlichen Bloat der Blockchain bedeuten, denn die Multisig Transaktionen, die dafür verwendet werden, sind deutlich größer als herkömmliche. Und man benötigt jeweils eine für die Öffnung und Schließung. Falls ein Payment Channel also für weniger als drei Transaktionen genutzt wird, haben wir nichts gewonnen.

        Die oben aufgeführten Probleme könnten sich relativieren, wenn sich das System beweist. Aktuell ist es nur eine Theorie für mich und nur darauf zu bauen, höchst fahrlässig.

  3. Jakub Hampel // 29. März 2017 um 12:16 // Antworten

    Meines Wissens basiert das Lightning Network auf Payment Channels, nicht auf Smart Contracts.

    Übrigens gab es auch schon erfolgreiche Tests zwischen einzelnen Implementierungen, Eclair und LND iirc. Link finde ich gerade nicht…

  4. „…auf die Bestätigung durch die Miner und die Speicherung in der Blockchain verzichten…“
    Wird man somit dann auch keine gebühren mehr für Transaktionen brauchen?

    Ist das der wahre Grund warum sich die Miner querstellen? Weil sie sich durch die wachsenden Gebühren einen Ausgleich der Reward-Halbierung versprechen?

    • Jakub Hampel // 29. März 2017 um 14:21 // Antworten

      Das Lightning Network (LN) ist ein Network von Payment Channels. Um einen Channel zwischen zwei Parteien zu öffnen, braucht man ein ganz normale Bitcoin-Transaktion, um ihn wieder zu schließen ebenfalls. Dafür fallen jeweils normale Netzwerkgebühren an.

      Wenn überhaupt, stellen sich die Miner gegen SegWit quer. Mit dem Argument der sinkenden Gebühren müssten sich die Miner allerdings gegen jede Erhöhung der Blocksize wehren, für die immer wieder mit den niedrigeren Gebühren argumentiert wird.

      Dazu auch: https://medium.com/@rusty_lightning/miners-and-bitcoin-lightning-a133cd550310

    • jafu29Jafu29 // 29. März 2017 um 14:25 // Antworten

      Es werden aber doch auch immer mehr Transaktionen. Folglich sollten die Transaktionskosten erstmal stabil bleiben und die Miner ihre höheren Rewards durch die erhöhte Anzahl der Transaktionen bekommen. Wenn man also mehr Transaktionen in einen Block packen kann, die Blöcke aber trotzdem voll sind (mehr Platz in den Blöcken+mehr Transaktionen) bekommen die Miner doch auch mehr Rewards für das Bestätigen der Blöcke

      • Jakub Hampel // 29. März 2017 um 14:54 //

        Es werden in jedem Fall mehr Transaktionen. Beim Lightning Network braucht man idealerweise nur eine einzige Transaktion, und man ist vollwertig ans Netzwerk angeschlossen und kann Tausende von Transaktionen ohne weitere signifikante Kosten innerhalb von LN durchführen. Das ist wesentlich sinnvoller und skalierbarer, als jede Transaktion auf die Blockchain zu packen. Und lässt darüber hinaus auch sehr viel mehr Nutzer zu als eine Blockchain, deren Blöcke auf egal welche Größe IMMER limitiert sind.

  5. name required // 29. März 2017 um 15:41 // Antworten

    Hallo Christoph,
    könntest du vielleicht etwas zu „RSK“ schreiben? Sie wollen im Mai ins offizielle Bitcoin Testnet und behaupten die SmartContract Funktionen von Ethereum und damit auch SideChains ins Bitcoin Netzwerk bringen. Allerdings mit einer „trusted federation“.

    Bin mir nicht ganz sicher ob ich das alles richtig verstanden habe.

  6. Wenn Lightning so schnell und günstig ist, warum stellt man nicht das gesamte System auf Payment Channels um?
    Warum schleppt man dann unnötigerweise die Blockchain noch mit sich herum?

    • Jakub Hampel // 29. März 2017 um 16:59 // Antworten

      Für den Fall, dass Du gerade nicht trollst und die Frage ernstgemeint ist: Du brauchst für einen funktionierenden Payment Channel einen Anker auf der Blockchain in Form einer Bitcoin-Transaktion. Das garantiert, dass Du im Konfliktfall Dein Guthaben ausgezahlst bekommt.

      Siehe „Bidirectional payment channels“: https://bitcoinmagazine.com/articles/understanding-the-lightning-network-part-building-a-bidirectional-payment-channel-1464710791/

      • Deine Anfangsannahme ist leider falsch 😉

      • Tony Ford // 30. März 2017 um 17:01 //

        Welcher Konfliktfall?

        Bedeutet das nicht im Umkehrschluss, dass man sich die Vorteile eines Lightning-Netzwerkes mit einem etwas höheren Risiko erkauft?

      • Jakub Hampel // 30. März 2017 um 23:37 //

        @Tony Ford:

        Mit Konfliktfall meine ich lediglich eine Situation, in der sich die beiden Parteien, die gemeinsam einen Channel geöffnet haben, nicht einvernehmlich einigen, also der Channel geschlossen wird. Christoph hat das schonmal ausführlicher beschrieben: https://bitcoinblog.de/2016/05/18/das-lightning-netzwerk/

        Die Grundannahme ist immer, dass beide Parteien eines Channels sich nicht vertrauen. Dieses Problem wird ja durch das LN gerade gelöst.

      • @Jakub Hampel

        > Die Grundannahme ist immer, dass beide Parteien eines Channels sich nicht vertrauen. Dieses Problem wird ja durch das LN gerade gelöst.

        Bitte erläutern. Was wird durch das LN gelöst?

        @Christoph Bergmann
        Wie kann ich hier vernünftig zitieren? Deine Kommentare sehen vorbildlich aus, meine (und der „Anderen“) eher unvorteilhaft…

      • Ich habe eben den besseren Kommentar-Editor 🙂

        Probiert es mal mit <blockquote>Das zu zitierende Zitat</blockquote>

        (bitte nicht kopieren, sondern ausschreiben, da ich html-sonderzeichen-tags verwenden musste.

      • Tony Ford // 31. März 2017 um 6:12 //

        Aber den Konfliktfall hast du doch letztendlich auch bei klassischen Bitcoin Tx, wenn eine MultiSig-Tx nicht beidseitig bestätigt werden?

      • Aber den Konfliktfall hast du doch letztendlich auch bei klassischen Bitcoin Tx, wenn eine MultiSig-Tx nicht beidseitig bestätigt werden?

        Naja, im LN verschiebt sich das Konfliktpotenzial „etwas“, denn in einem Channel werden ständig neue Multisig Transaktionen durch beide Parteien signiert, die den neuen Kontostand widerspiegeln. Jede beliebige davon kann gegen die andere Partei eingesetzt werden und wenn diese nicht schnell genug reagiert, kommt sie auf die Blockchain und ist nicht mehr widerrufbar.

        Wie gesagt: In meinen Augen ein sehr vages Experiment, welches durchaus funktionieren aber auch scheitern kann.

      • Tony Ford // 31. März 2017 um 20:20 //

        Lightning finde ich durchaus interessant, aber eben eher für interne Prozesse, z.B. von Tauschbörsen, Banken, etc.
        Auch Mikrotransaktionen lassen sich damit sicherlich günstiger bearbeiten.
        Doch meiner Meinung nach ist das keine Lösung für den Einkauf im Supermarkt oder die klassische Bezahlung im Web. Meiner Meinung nach ist es inakzeptabel Tx die nicht intern stattfinden und auch keine Mikrotransaktionen darstellen, auf solch Payment-Kanälen läuft, zumal bislang nicht Ansatzweise ein Skalierungsproblem besteht, d.h. die Tx ohne jede Probleme ohne Payment-Kanäle laufen könnten und eine Tx auch nur ein oder wenige cent kosten müsste.
        Man sollte aufpassen, dass man Bitcoin mit einem Lightning-Netzwerk nicht disqualifiziert, denn wenn man günstig und schnell Werte bewegen will, dann kann man dies auch über zentrale Stellen a la PayPal, Coinbase, etc. und es würde letztendlich nicht weniger gut skalieren. Ja sicherlich könnte man die Zentralisierung anmerken, doch für die kleinen Zahlungen, Mikropayment, den Einkauf im Supermarkt wäre das Risiko überschaubar.
        U.a. sei hierbei die App Mobi von BTCC zu erwähnen, welche letztendlich genau solch Märkte bedient.
        Wenn einmal irgendeine solche Lösung a la PayPal realisiert über interne Payment-Kanäle weltweit erfolgreich werden würde, dann könnte der Traum der Dezentralität a la Bitcoin schnell ausgeträumt sein. Denn ich denke dass die Masse das Thema Dezentralität nur wenig interessiert, sieht man u.a. an WhatsApp, Facebook, Windows und viele andere zentrale Dienste die nach wie vor sehr gern genutzt und gegenüber dezentralen Diensten bevorzugt werden.
        Ferner sei an dieser Stelle Ripple zu erwähnen, über dieses man faktisch kostenfrei und schnell Tx durchführen kann.

  7. Nixgeschenkt // 30. März 2017 um 7:33 // Antworten

    Brauch dann überhaupt noch jemand Ethereum oder wie grenzt sich das zueinander ab? Die Frage rührt bei mir daher da ich einen entsprechenden Teil meiner BTC in ETH angelegt habe um Kursschwankungen auszugleichen. Sollte nun BTC mehr und mehr Funktionen hinzubekommen dürfte ja ETH in den Hintergrund rücken, oder?

    • ETH dann für Games, etc. aber BTC auf jeden Fall ! D.h. am besten gleich mal alles wieder in BTC umschichten damit du den Zug nicht verpasst und einer Entwertung deiner ETH zusehen mußt.

    • Marco Lubitzsch // 30. März 2017 um 10:02 // Antworten

      Bei aller Liebe zu Bitcoin wird auch Ethereum weiter eine Daseinsberechtigung haben. Aktuell werden jede Menge ICO- und Apptoken auf Ethereum gestartet. Mit Bitcoin (z.B Counterparty, Rootstock) geht das zwar auch, hat aber momentan nicht so ein starkes Momentum. Bitcoin wird mit LN für Zahlungen noch attraktiver, wird also hier seinen Vorteil wieder ausbauen.

      Andersum gibt es auch ein LN für Ethereum, was unter dem Namen Raiden entwickelt wird. Die Entwicklung des LN ist verglichen damit aber wesentlich weiter.

      • Ob Ethereum sich behaupten wird, wird sich zeigen. Die Idee „einer für alles“ Blockchain klingt zwar verlockend, allerdings sind die praktischen Anwendungen seit Jahren ziemlich rar. Das von Buterin propagierte Proof of Stake halte ich auch für höchst fragwürdig und der Dao HF hat gezeigt, dass ETH sehr autoritär aufgebaut ist…

        Die Idee klingt im ersten Moment sehr interessant, doch ob man ALLES auf einer Blockchain abbilden kann nicht dazu führt, dass sie am Ende für NICHTS zu gebrauchen ist, wird sich erst noch zeigen müssen…

        Die Entwicklung des LN ist verglichen damit aber wesentlich weiter.

        Bitte mehr dazu, wenn möglich!

  8. Jakub Hampel // 30. März 2017 um 12:55 // Antworten

    @Paul Janowitz

    „Das Lightning Network muss erst einmal beweisen, dass es das OnChain Transaktionsvolumen wirklich nachhaltig verringern kann.“

    Jein. Das Lightning Network ist wie Bitcoin selber Open Source, d.h. kein fertiges Stück Software, sondern work in progress. Es muss sich also nicht beweisen, sondern viel mehr entwickeln. Eine ständige, gerne auch kritische, aber informierte Berichterstattung gehört zu diesem Prozess dazu. Christoph hat damit auch schon begonnen, aber leider nicht weitergemacht. https://bitcoinblog.de/2016/05/18/das-lightning-netzwerk/

    > „1. Um Geld zu erhalten, muss ich mindestens die gleiche Summe in einem Payment Channel mit jemandem offen halten, also eingezahlt haben. Wenn ich also meinen Lohn erhalten möchte, muss ich ihn erst einmal vorstrecken. Wie soll das mit z.B. Online Shops funktionieren, die ständig Transaktionen erhalten? […]“

    Es ist richtig, dass Du erstmal Bitcoin haben muss, um am LN teilzunehmen. Idealerweise (ist noch nicht implementiert) übernimmt dann Deine Wallet die Öffnung eines Payment Channels mit Deinem vorhandenen Guthaben. Es genügt ein einziger Channel, und Du bist vollwertig an das LN angeschlossen. Wie groß dieser Channel ist, bleibt Dir überlassen. Für Onlineshops, die viele Zahlungen annehmen, aber auch immer wieder ausgehende Zahlungen haben, wäre dies vermutlich eine größere Summe als für den afrikanischen Wanderarbeiter. Im Endeffekt funktioniert das im klassischen Handel genauso, da heißt es Umlaufvermögen. Ein gewisses Grundkapital brauchst Du, für Channel auf Konsumentenebene reden wir allerdings momentan von einer Größe von einem Gegenwert von vielleicht 50 Euro. Wenn Du einmal ans LN angeschlossen bist, kann Du einen „leeren“ Channel auch wieder über das LN aufladen, musst also den Channel nicht schließen und auch keinen neuen Channel öffnen. Nochmal: Ein einzelner Channel genügt. Das wird beispielsweise auch auf der Lightning-Dev-Liste für mobile Wallets diskutiert.

    > „2. Ständiges Monitoring (für jeden User!) des Netzwerks notwendig. Da mein “Partner”, mit dem ich einen Payment Channel offen halte, einen bereits überholten Transaktionsstand ins Netzwerk schicken kann, den ich nur durch eine sofortig Penalty Transaktion verhindern kann, bin ich gezwungen das Netzwerk ständig zu beobachten oder diese Aufgabe jemandem auszulagern. Für Payment Channels mit 100 Euro mag man das Risiko noch eingehen, aber dann ist LN eben nur für Mikrotransaktionen nützlich.“

    Kurze Antwort: LN wird aktuell primär für Mikrotransaktionen entwickelt. Es ist technisch natürlich möglich, wesentlich größere Beträge über LN zu verschicken. Allerdings ist eins der Skalierungsargumente die Unwirtschaftlichkeit von Mikrotransaktionen mit der bestehenden Blockgröße. Das wird mit LN gelöst. Du kannst natürlich weiterhin größere Beträge mit der entsprechenden Gebühr direkt auf der Bitcoin-Blockchain verschicken.

    > „3. Das o.g. Risiko kann dazu führen, dass man dazu neigt, Payment Channels so schnell wie möglich wieder zu schließen und würde einen zusätzlichen Bloat der Blockchain bedeuten, denn die Multisig Transaktionen, die dafür verwendet werden, sind deutlich größer als herkömmliche. Und man benötigt jeweils eine für die Öffnung und Schließung. Falls ein Payment Channel also für weniger als drei Transaktionen genutzt wird, haben wir nichts gewonnen.“

    Das ist durchaus möglich. Wir müssen abwarten, wie sich dieser Punkt entwickelt. Es ist durchaus denkbar, dass ein Großteil der aktuell knapp 60000 Nodes auch zum LN-Node werden und dann sogar noch eine stärkere Motivation haben, ständig online zu sein.

    Gleiches gilt für mobile Wallets, die in der Regel auch ständig online sind bzw. online sein können.

    Es ist viel Neues dabei. Man kann sich entweder voll in die Entwicklung stürzen und ganz vorne mit dabei sein, so wie bei Bitcoin in den Jahren 2009-2012. Oder man liest irgendwann darüber, wenn es funktioniert und einigermaßen erprobt ist und man es ohne Aufwand nutzen kann. So wie man ab 2013 auch Bitcoin schon vergleichsweise (bezogen auf die Vorjahre) komfortabel als Anfänger nutzen konnte.

    > „Aktuell ist es nur eine Theorie für mich und nur darauf zu bauen, höchst fahrlässig.“

    Es ist deutlich mehr als eine Theorie, das zeigt allein der Artikel und die vielen Links, die ich in den Kommentaren gepostet habe. Mit etwas Glück und viel Arbeit werden die punktuellen Erfolge schon in diesem Jahr zu einem funktionierenden Lightning Network führen.

    • Wie würde es denn ablaufen, wenn ich etwa die Spenden für das Blog nicht per Bitcoin-Adresse, sondern per Lightning-Channel empfange?

      • Jakub Hampel // 30. März 2017 um 15:03 //

        Die Walletsoftware schaut bei Eingabe der Zieladresse, ob ein möglicher Weg über das LN existiert oder nicht. Wenn sowohl der Blog als auch der Spender ausreichend mit dem LN vernetzt sind, wird eine Route gefunden. Die Alternative wäre, einen neuen Channel zu öffnen oder ganz klassisch onchain zu verschicken. In Deinem Fall wäre es wohl ausreichend, einen Channel mit ca. 0,1 BTC zu öffnen, das entspricht bis auf einige Ausschläge dem durchschnittlichen Guthaben Deiner Spendenadresse, https://blockchain.info/charts/balance?address=1BvayiASVCmGmg4WUJmyRHoNevWWo5snqC Hättest Du von Tag einen Channel offen gehabt, wären ca. 80% der Spenden im LN transferiert worden, und 20% on-chain. Das sind grobe Schätzungen per Augenmaß und sollen nur ungefähr den Trend verdeutlichen.

        Idealerweise öffnet die Walletsoftware selbstständig Channels und versucht, den Großteil der Transaktionen über das LN durchzuführen. Es gibt dazu Diskussionen auf der Dev-List https://lists.linuxfoundation.org/pipermail/lightning-dev/ und die Entwickler der gängigsten Bitcoin-Wallets haben die Problematik auf dem Schirm.

      • Ok, danke.

        Kann der Channel mit 0,1 maximal 0,1 an Spenden empfangen, oder 0,1 je Spende? Und müsste ich den Channel bis zur Schließung beobachten?

      • @Christoph Bergmann
        Angenommen, Du hast (noch) überhaupt keinen offenen Payment Channel. Jakub möchte Dir nun eine Spende zukommen lassen und findet naturgemäß keine Route zu Dir. Nun sendet er Dir eine Anfrage, einen Payment Channel mit 0,1 BTC zu öffnen. Du musst dieser Anfrage zustimmen und auch 0,1 BTC in den Topf werfen (per Multisig Transaktion OnChain), Euer Payment Channel hat nun einen Kontostand von 0,2 BTC. Jakub möchte Dir nun 0,02 BTC schicken und signiert eine (herkömmliche Multisig) Transaktion, die sein „Guthaben“ im offenen Payment Channel auf 0,08 BTC aktualisiert, Deins auf 0,12 BTC. Diese Transaktion wird weder durch Dich noch Jakub im Netzwerk propagiert. Falls dann Jakubs Freund Thorsten, mit dem er bereits einen Payment Channel offen hat, Dir morgen 0,05 BTC schicken möchte und Jakub online ist (und zustimmt), aktualisiert er seinen Kontostand mit Thorsten entsprechend und den mit Dir auf 0,03 BTC und Deinen auf 0,17 BTC. Thorsten braucht also keine neue OnChain TX, um Dir Geld zu schicken. Würde er jedoch 0,1 BTC schicken wollen, wäre das nicht mehr möglich, da Jakubs Guthaben im Payment Channel mit Dir nicht ausreichen würde. Dieses könnte man „aufladen“, in dem Jakub von jemanden, mit dem Du wiederum einen Channel offen hast, neue Coins bekommt (maximal so viele, wie Dein Guthaben in diesem Channel).

        Falls Du Jakub nicht 100% vertraust, musst Du das Netzwerk ständig überwachen, denn Jakub könnte z.B. eine alte Transaktion (mit Kontostand zu seinen Gunsten) propagieren, die ihr beide in der Vergangenheit beide signiert habt. In diesem Fall kannst Du mit einer neueren Transaktion, die Ihr beide signiert habt, eine Penalty auslösen und erhältst das Gesamtguthaben des Channels. Ob dies praktikabel ist, wird sich zeigen, denn es gibt etliche neue Angriffsszenarien. Zum Einen sieht Jakub, falls Du offline bist, da er keine Route über Dich bilden kann. Sollte dies längere Zeit sein, kann er riskieren, eine alte Transaktion zu propagieren, ohne, dass Du es bemerkst und handeln kannst. Verstärkt wird der Anreiz, wenn ein Channel sehr ungleich verteilt ist, da von einer Richtung viel transferiert wurde (nicht unbedingt durch den Teilnehmer selbst, sondern von seinen anderen Channelpartnern). Dann könnte es vorkommen, dass ein Teilnehmer eine alte Transaktion propagiert, da er nur 0,01 BTC riskiert, aber im Gegenzug z.B. 0,2 BTC ergaunern kann. DDoS Angriffe auf Nodes sind auch denkbar, um diese offline zu bekommen…

        Selbst ohne Betrugsmöglichkeiten wäre LN ein riesiges Experiment, denn es ist unklar, ob ein Netzwerkeffekt einsetzt und jeder wirklich seine Channels teilt, oder ob es nicht zu einigen großen Hubs kommt, mit denen jeder irgendwie vernetzt ist und seine Transaktionen dann nur über eine Route, die diese beinhaltet nutzen muss. Es wäre schön, wenn es tatsächlich funktionieren würde, aber es ist in meinen Augen ein soziales (und technisches) Experiment, dessen Ausgang offen ist. Die ganze Skalierbarkeit des Bitcoin Netzwerks als Einsatz halte ich für grob fahrlässig.

      • @Paul
        Mir ist die Verknüpfung von Channels noch sehr unklar. Das müsste ich mal recherchieren.

        Ich sehe es ähnlich wie du. Keine Ahnung, ob es funktioniert oder auf dem Markt anzieht. Wenn es so ist, dass man einfach in der Wallet ein bisschen Bitcoin channeln kann und die Wallet dann automatisch sucht, ob sie einen Channel oder eine Transaktion benutzen kann, könnte das schon richtig geil sein, sobald das mal ein Stückchen verbreitet ist. Aber die Skalierbarkeit darauf zu wetten, ist irgendwie unnötig (und macht Lightning selbst auch unnötig kontrovers.)

      • Jakub Hampel // 30. März 2017 um 23:32 //

        @Christoph Bergmann

        „Kann der Channel mit 0,1 maximal 0,1 an Spenden empfangen, oder 0,1 je Spende? Und müsste ich den Channel bis zur Schließung beobachten?“

        Ein bisschen Channel-Mathe: Ein einzelner Channel kann immer die Summe beider Einzahlungen maximal empfangen. Wenn also ein Channel mit insgesamt 0,2 BTC geöffnet wurde (davon entfällt 0,1 BTC auf A und 0,1 BTC), kann A maximal ein Guthaben von 0,2 BTC haben (A+B). Das gleiche gilt natürlich für B.

        Sehr wahrscheinlich kann A aber mehrere seiner Channel miteinander kombinieren. Das wird aktuell noch auf der Dev-Lis diskutiert und wird wohl von der konkreten Wallet-Umsetzung abhängen. A hat folgende Channels geöffnet: A(0,1 BTC)+B(0,1 BTC), A(0,1 BTC)+C(0,1 BTC), A(0,1 BTC)+D(0,1 BTC) mit einem Gesamtvolumen von 0,6 BTC. Durch optimales Routing kann A theoretisch bis zu 0,6 BTC in einer einzigen LN-Transaktion erhalten. (Wenn die Channels im Beispiel frisch geöffnet wären und noch keine Guthabenverschiebungen hätten, wäre der Maximalbetrag 0,3 BTC.)

        Wie sich die Problematik mit der Beobachtung der Channel und der Frage, ob man dauerhaft online sein muss, verhält, muss ich nochmal ausführlicher recherchieren.

      • Es geht wahrscheinlich nicht anders, als dass man klein anfängt. Erst ein wenig in den Channel, dann schauen, wie weit man kommt. Mich hat deine Bemerkung, dass die Wallet automatisch Channel sucht und man dann wählen kann, ob LN oder Blockchain-Transaktion, ein wenig angefixt. Das könnte schon grandios werden.

        Aber es gibt ja noch viele Fragen. Ich verstehe nicht, wie die Transaktionen durch die anderen Nodes wandern, wie es mit den Gebühren funktioniert. Eigentlich weiß ich noch gar nichts. Mal sehen, ob ich in ein paar Wochen schlauer bin 🙂

      • @Christoph Bergmann
        Mir ist das LN auch noch nicht zu 100% verständlich (und ich glaube, daran scheitert auch mein Vertrauen, oder eben es ist etwas faul daran, dass nicht mehr Aufklärung stattfindet…)

        Channels bzw. Routes sollen über beliebig viele (ich glaube aktuell auf 20 limitiert) Knoten gehen können. Was im Prinzip ein Weltumspannendes Netzwerk bedeuten würde, denn über 20 Knoten kennt jeder irgendwie jeden. Falls es funktioniert: Genial! Vor allem (und wahrscheinlich nur) für Transaktionen unter 50 Euro, denn das Vertrauen in den Channel „Partner“ fließt mit ein… Im Prinzip nicht ganz schlecht, denn Dir würde ich die 50 Euro auch ohne Überwachung anvertrauen, auch vielen anderen… Aber dann habe ich schon wieder etliche Channels offen, von denen mich nicht jemand gezielt betrügen will, aber z.B. gehackt wird.

        Darauf die Skalierbarkeit des Bitcoins festzunageln? Wir sind aktuell auf historisch niedrigste 65% der BTC Marktkapitalisierung gesunken. LTC, ohne eigene Technologie, ohne Innovation ist in den letzten Tagen um fast 100% gehyped worden, nur durch die Aufnahme bei Coinbase…

        Falls Bitcoin in seiner jetzigen Position stagniert, gewinnen Altcoins, die flexibler sind (oder es zu sein scheinen). Wollen wir das?

      • Ich glaube, dass man bei LN keinen Channel-Partnern vertrauen muss (sofern man die Aktivität überwacht). Mit sehr viel Kopfschmerzen habe ich einigermaßen verstanden, wie ein LN-Channel aufgebaut ist. Aber wie sich die Channel verbinden, ist mir noch ein Rätsel (ich hoffe, ich bekomme es in den nächsten Wochen geklärt).

        LN wurde eben unnötig kontrovers gemacht, indem es zuweilen zur Entschuldigung gemacht wurde, die onchain-Skalierbarkeit (oder: die Anzahl von Bitcoin-Transaktionen) klein zu halten.

    • Erst einmal vielen Dank für Deine inhaltsreiche Antwort, die im Gegensatz zu den meisten radikalen OffChainern wie Al Ban & Co. steht!

      Natürlich verstehe auch ich, dass das LN nicht sofort eine perfekte Lösung sein muss und es einer gewissen Entwicklung benötigt, aber genau das versuche ich ja auch zu vermitteln. Wir stehen auf der Klippe bezüglich Skalierbarkeit und das LN wird noch seine Zeit benötigen. Eine OnChain Skalierung hat sich in der Vergangenheit bereits bewährt und seit Jahren gab es damit keine größeren Probleme. Ich bin nicht gegen Innovation, ich bin gegen Stagnation und dafür, dass sich die in der Praxis bessere Technologie durchsetzt und nicht die von wem auch immer diktierte beste Lösung.

      Soweit mir bekannt, haben wir aktuell 7.000 Nodes im Netzwerk, nicht 60k. Und nein, dass mobile Wallets dauerhaft online sind, halte ich für eine Utopie für die nächsten Jahre, denn der Datenverbrauch und vor allem Strombedarf (für die knappen Akkus) dürfte enorm sein. Man muss sich mobil also ohnehin auf einen Dritten verlassen (oder einen eigenen remote Node, was den Meisten wohl zu aufwendig sein sollte) und die Dezentralisierung geht dadurch auch heute schon flöten.

      Wenn das Lightning Netzwerk Deiner Meinung eher für Mikrotransaktionen genutzt werden wird, ändert sich am Stau auf der Blockchain überhaupt nichts. Schau mal auf die Blockchain, wie wenige Transaktionen unter 0,01 BTC heute dort sind… Wenn die Payment Channels jetzt noch mehr Transaktionen verursachen, um solche Kleinsttransaktionen wieder zu ermöglichen, stehen wir auf der Chain immer noch im Stau. Und kaum jemand wird einem solch experimentellen Netzwerk, welches einen noch verpflichtet, den „Partner“ dauerhaft zu überwachen, nennenswerte Summen anvertrauen.

      Und egal, ob in Afrika oder der westlichen Welt, wenn jemand sein Monatsgehalt erhalten soll, wird er die gleiche Summe nicht im Voraus commiten (wollen/können). Also sind wir wieder nur bei Mikrotransaktionen, die das aktuelle Problem der vollen Blöcke in keinster Weise lösen, da ohnehin kaum noch Mikrotransaktionen vorhanden sind.

      Wie gesagt: Ob der Netzwerkeffekt in dem Maße eintrifft, wie es von den Entwicklern propagiert wird, bleibt offen (auch wenn es wünschenswert wäre). Was jedoch klar ist: Es wird unsere Mempool Probleme nicht kurzfristig lösen (können).

      • Jakub Hampel // 30. März 2017 um 15:06 //

        Hier eine aktuelle Liste der Nodes im Netzwerk: http://luke.dashjr.org/programs/bitcoin/files/charts/software.html

        Du beziehst Dich wahrscheinlich auf diese Liste:
        https://bitnodes.21.co/

        Auf den Rest des Posts antworte ich später.

      • lukejr hat eine seltsame Methodik, denn er zählt „Nodes“, die sich innerhalb der letzten Wochen mit seinen Full Nodes verbunden haben. Ich kann seine genaue Methodik jetzt nicht auf die Schnelle finden, aber sie war mindestens seltsam für mich, da ein Node mit wechselnder IP wohl zig- oder sogar hundertfach gezählt werden würde. Alle anderen Statistiken sprechen von knapp 7000 Nodes.

      • Auf den Rest des Posts antworte ich später.

        Darauf warte ich gespannt 😉

        @Christoph Bergmann
        Die Kommentarfunktion könnte man irgendwann mal überdenken… Man bekommt wirklich nicht mit, wenn jemand auf einen eigenen Kommentar antwortet etc. und nicht jeder ist so verrückt wie ich, sich durch 70 Kommentare zu scrollen, ob einem jemand geantwortet hat.

  9. LN ist abloluter Schwachsinn (entschuldigung). Kein Mensch wirft eine Münze in einen Topf um von einem anderen Menschen eine Münze zu erhalten, kein Mensch öffnet seinen Channel für andere wenn er dann ständig hinsehen muss weil er befürchtet dass sein Geld gestohlen wird. Bitcoin ist doch genau das gegenteil, auf Vertrauen kann verzichtet werden. Glaubt jemand dass sich Menschen umerziehen lassen nur damit sie Bitcoin benutzen dürfen? Ist vielleicht was für Technik-Freaks aber untauglich für den Mainstream. Ich hoffe doch sehr dass SegWit noch anderen Nutzen hat als dieses Unding (plus etwas mehr Transaktionskapazität auf der Chain), ansonsten habe ich die Miner die sich SegWit verweigern noch nie so gut verstanden wie heute.

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