CoinLend: Eine Plattform, um automatisiert Guthaben auf Börsen zu verleihen
Auf manchen Börsen kann man Bitcoins, Dollar oder andere Kryptowährungen gewinnbringend an Daytrader verleihen. Mit der Plattform CoinLend erspart man sich das manuelle Handling der Kurzzeit-Kredite.
Für viele ist Bitcoin ein Investment, wie Gold oder Aktien. Da Bitcoin aber gleichzeitig Geld ist, kann man es auch gewinnbringend verleihen. Eine Möglichkeit dazu liegt im sogenannten “Margin Trading” auf einigen Börsen wie BitFinex oder Poloniex. Und zwar können sich Trader auf den Börsen Geld ausleihen, um “mit Hebel” zu handeln, also den Einsatz zu vervielfachen.
“Jemand leiht sich etwa US-Dollar, um auf einen fallenden Bitcoin-Kurs zu setzen, oder Bitcoin, um auf einen steigenden Kurs zu setzen,” erklärt Jan Pumpe. “Als Verleiher kann man ein Kreditangebot setzen, und die Plattformen matchen das. Der Trader, der sich Geld leiht, muss eine Sicherheit hinterlegt haben, etwa Bitcoins, um sich Dollar zu leihen. Wenn der gehebelte Trade platzt, gibt es den Margin Call, und die hinterlegten Coins werden verkauft.”
Jan Pumpe ist Programmierer. Gemeinsam mit Christopher Bensch betreibt der Badener die unlängst live gegangene Webseite CoinLend.de. Jan hat vor einigen Jahren begonnen, Bitcoins auf Börsen wie BitFinex oder Poloniex an Margin Trader zu verleihen. Wenn man gute Sätze erwischt, ist eine Rendite bis zu 10 Prozent im Jahr nicht unrealistisch.
“Am Anfang habe ich das manuell gemacht. Das ist aber zeitaufwendig, da man immer schauen muss, ob die Kredite auch wieder zurückkommen. Außerdem laufen sie nur zwei Tage, oder können wieder früher zurückgegeben werden. Man muss das fast die ganze Zeit babysitten.” Also hat Jan begonnen, ein Skript zu schreiben, das ihm den Aufwand abnimmt und automatisch Coins verleiht. “Da Bedarf da war, habe ich das online gestellt”. Also hat er gemeinsam mit Christopher die Webseite Coinlend.de gebaut, auf der man seit etwa drei Monaten ohne Aufwand Zinsen für seine auf Börsen liegenden Coins bekommt.
Man meldet sich an und trägt einen API-Key ein. Dann bekommt der Bot Zugriff auf Coins und kann sie verleihen. “Er kann aber sonst nichts machen. Nicht auszahlen, nicht handeln, sondern nur verleihen. Wir nehmen nur API-Keys mit diesen begrenzten Zugriffsrechten an.” Der Bot stellt dann also Order für Kurzzeitkredite rein. Man kann noch bestimmte Optionen einstellen, um das gewünschte Verleih-Verhalten fein zu justieren.
Die Seite ist seit etwa 3 Monaten online und hat schon recht viele User. Am Tag gibt es etwa 40-50 neue Registrierungen. “Wir versuchen, das auf unseren Servern abzufangen. Momentan finanzieren wir uns nur über Spenden – es kam zum Glück schon genug rein, um die Server zu bezahlen – aber langfristig überlegen wir uns natürlich, ob und wie wir es etwa durch Premium-Optionen finanzieren können.”
Bis dahin bleibt CoinLend ein Hobby-Projekt – aber eines, bei dem man besser Geld investieren kann als auf dem Sparbuch.
Ja das ist wirklich ein tolles Projekt – Insbesondere die Steuerung und die Einrichtung ist klasse gemacht… bin sehr gespannt, was in Zukunft noch so passieren wird…. unser Blog dazu kommt heute oder morgen 😉
Inwiefern reflektieren die Zinsen auf den bekannten Plattformen das Risiko? Mir fallen da spontan zwei Risikofaktoren ein: Börse geht kaputt oder Zwangsliquidation schlägt fehl.
Die beiden Punkte haben mich bisher davon abgehalten, was zu verleihen. Hat in dieser Hinsicht schon jemand negative Erfahrungen gemacht?
“Jemand leiht sich etwa US-Dollar, um auf einen fallenden Bitcoin-Kurs zu setzen, oder Bitcoin, um auf einen steigenden Kurs zu setzen,”
Äh… also nicht wenn wir vom Margin Trading sprechen ^^.
Beim Margin Trading leiht sich jemand Bitcoin, um diese geliehnen Bitcoins zu verkaufen -> Man setzt damit auf fallende BTC Kurse. Nachdem der Kurs gefallen ist, kauft man die BTC günstiger wieder zurück und gibt sie dem Verleiher wieder.
Hab den Bot einen Monat getestet, funktion perfekt! Zur Zeit verleihe ich 5000 USD und rechnet sich schön zusammen:) Finde Bitfinex eine von den profesionelsten Börsen.
je mehr an $ verleihst, um so mehr die Zinsen,
aktuell ist ja grade Zinsausverkauf bei Bitfinex seit 3 Tagen über 0,2% täglich
nettes Sümmchen abzüglich Steuern, wird das diesen Monat 🙂
mfg
“Jemand leiht sich etwa US-Dollar, um auf einen fallenden Bitcoin-Kurs zu setzen, oder Bitcoin, um auf einen steigenden Kurs zu setzen,” erklärt Jan Pumpe.
…. -> Im grunde ist es doch genau umgekehrt! Man leiht sich Dollar um auf einen steigenden Bitcoins Kurs zu setzen.
Wenn sich der Macher von Coinlend an der Börse nicht so auskennt, dann erklärt das immerhin, warum er nach anderen Finanzierungsmöglichkeiten sucht. Ich hätte sonst befürchtet, daß er seinem eigenem Produkt nicht vertraut. Aufgrund der Überschrift des Artikels hatte ich schon gehofft, daß man nun problemlos Darlehen in Bitcoin oder Altcoins bekommen könne, aber so ist es wohl weiterhin nicht.
ランマ
Für Darlehen in Bitcoin, guck doch mal auf Plattformen wie BTC-Jam da wird von einer großen Menge an Leuten die gewünschte Summe an BTC’s verliehen zu nunmal leider horrenden Zinssätzen da zu Beginn der Plattform recht viele Betrüger unterwegs waren, die nicht gezahlt haben.
@jafu29:
Wenn jene, die am Anfang (2012 und damals eher nur in Brasilien) dabei waren, jetzt schon gezahlt haben müßten, dann sind das offensichtlich keine Langzeitkredite. Also ziemlich unbrauchbar, denn wo sollen so schnell viele neue Bitcoins herkommen? BTC-Jam behauptet über fünfhundert Start-ups zu finanzieren, aber das sind dann wohl die sogenannten Betrüger? BTC-Jam hat bereits die Geschäfte eingestellt. Also hat die Plattform nur fünf Jahre lang existiert. So läßt sich kein Start-up finanzieren, zumindest keines, das irgendwie innovativ ist oder mehr als ein Kleinunternehmen sein will.
ランマ
Interessant. Das eigene Risiko senken, dafür auf (mögliche) Rendite verzichten.
Wobei aber unbedingt gesagt werden muss, dass das Halten von Coins auf Börsen selbst ein Risiko ist. Siehe z.B. MtGox und BTC-E. Die Einlagen sind nicht gesichert.
Bei einer Börsenpleite gibt’s Totalverlust, da finde ich das Kursrisiko weniger riskant. Aber das ist wohl persönliche Einstellung. Wenn man z.B. bereits 100 BTC auf MtGox verloren hat ist man einfach vorbelastet und schätzt das Risiko vielleicht irrational ein … 🙂
@CoinLend:
Das ist doch eigentlich ein klassischer Investment-Case, bei dem man mit Investoren zusammenarbeitet, die die Vorfinanzierung übernehmen und dann das Ding an die Börse bringen. Die Idee ist jedenfalls super und mittels eines kleinen Auflschalgs auf die Leihzinsen könnte man das Ganze schnell professionalisieren und zur guten Einnahmequelle machen.
Alternativ: Coinlend-Coin (CLC) via ICO (z.B. auf Stratis-Sideschain) und dann per Smart-Contract die Investoren an den Einnahmen beteiligen. Könnte ein großer Erfolg werden.
@CoinLend, yep ne coole Idee.
Coole Idee? Ist aber noch ausbaufähig. Wieso sollte ein Bot Coins an andere Trader verleihen, wenn er gleich selbst emotionslos und daher besser damit traden könnte?
ランマ
Weil es das Risiko absehbar macht. In dem Fall ist es ja keine tradebder Bit, sondern nur einer der beleiht.
Hat jemand der das mal ausprobiert hat ein paar Zahlen zur Hand, was das in der letzten Zeit an Dividende abgeworfen hat?
Einer schrieb 0.2% täglich? Das wäre ja heftig mit Zinseszins würde das Investment da ja sehr schnell steigen.
@ Shoo
Die aktuellen Zinssätze findest du unter https://coinlend.org/#!History. Dort kannst du unter der Tabelle mit den Zinssätzen für die verschiedenen Coins zwischen jährlicher und täglicher Anzeige wechseln. Dann siehst du genau, was du am Tag für Zinsen erwarten kannst. Bei der jährlichen Berechnung ist der Zinseszinseffekt mit einkalkuliert!
Einfach mal ausprobieren! 🙂