Thunfisch und Bier bald auf Ethereum

Zwei große Projekte auf Basis von Ethereum stehen in den Startlöchern: Die größte Brauereigruppe der Welt wird mit Ethereum eine Werbekampagne transparenter machen, und das größte Thunfisch-Fischereikonsortium der Welt wird die Supply-Chain von nachhaltig gefangenen Thunfischen auf der Blockhain dokumentieren.
Mit mehr als 700.000 Transaktionen am Tag ist Ethereum schon seit einiger Zeit die dezentrale Blockchain mit der meisten Aktivität. Die Ethereum-Entwickler ächzen zum Teil schon unter der hohen Datenlast, die es immer aufwändiger macht, einen Full Node zu betreiben und etwa den Inhalt von Smart Contracts auszulesen. Doch für die Hoffnung, dass das Datenvolumen in nächster Zeit abnimmt, gibt es wenig Anlass. Denn wie es aussieht, werden zwei sehr große Projekte noch in diesem Jahr Ethereum in ziemlich weitem Umfang benutzen.
Die größte Brauereigesellschaft der Welt wird mit Ethereum Werbung tracken
Der belgische Bierkonzern
ist der größte Verläufer von Bier. Unter seinem Dach wird etwa das Bier von Becks, Budweiser, Corona und Stella Artois gebraut und vertrieben. Nun plant der Konzern, für seine nächste Werbeoffensive auch die Blockchain zu benutzen.Der Werbepartner von Anheuscher-Busch, die Agentur Kiip, hat angekündigt, dass sie kürzlich gemeinsam mit dem Brauereikonzern “die erste Blockchain-basierte mobile Werbekampagne” gestartet hat. Kiips Tedchnologie wird “die traditionellen unterbrechenden Werbetechniken beseitigen und sich besser und in sinnvollerer Weise mit den Konsumenten verbinden,” so das Blog von Kiip.
Der “Single Ledger” benutzt die Ethereum-Blockchain, um fundamentale Probleme von Werbekampagnen zu lösen, etwa Betrug bei mobiler Werbung. “Single Ledger erlaubt es allen Akteuren in der mobilen Werbekette, die Kampagnen-Daten direkt zu sehen und zu prüfen. Diese Technologie ermöglicht es uns, einfacher und klarer die Performance der Kampagne unter allen Parteien nachzuvollziehen, betrügerische Berichte von dritten Parteien zu eliminieren und einen ehemals schmerzhaften und arbeitsaufwändigen Bericht- und Zahlungsprozess zu verschlanken.”
Auf einem weiteren Post erklärt die Werbefirma etwas konkreter, was sie sich davon erhofft, die Ethereum-Blockchain in Werbekampagnen einzubinden: (1) Mehr Transparenz in der Supply Chain, (2) eine bessere Abstimmung mit dritten Parteien sowie Prüfung der durch diese ausgestrahlten Werbung, (3) neue Modelle, um Erlöse mit Publizisten zu teilen und (4) eine stärkere Würdigung des Konsumenten.
Mit dem Start der Kampagne für Anheuscher-Busch geht Kiip nur die ersten beiden dieser vier Punkte an. “Kurz gesagt schreiben wir die Daten der Kampagne in die Ethereum-Blockchain und geben DSPs, Agenten und Kunden die Schlüssel, um die Daten zu validieren.” Etwas genauer erklärt schreiben sie die Daten in das Interplanetary File System (IPFS) und veröffentlichen nur gelegentliche Auszüge in der Blockchain, “um nicht davon abhängig zu sein, hunderttausende von Blockchain-Transaktionen in Echtzeit ausführen zu können.” Im zweiten Schritt plant Kiip eine Tokenisierung der Medien unter dem Namen “Koin”. “Koin wird es Marken ermöglichen, Medien zu kaufen und Kampagnen intelligent zu orchestrieren, indem sie Smart Contracts benutzen, die sich selbst ausführen.” Dies wird auch einen automatischen Mechanismus beinhalten, mit dem die Publizisten bezahlt und auch die Konsumenten belohnt werden.
Es könnte also sein, dass wir uns dabei wiederfinden, Bierwerbung zu schauen und dafür noch Geld zu bekommen.
Größte nachhaltige Fischerei-Union der Welt benutzt Ethereum, um Supply Chain von Thunfischen zu verfolgen
Die Parteien des Nauru-Abkommens (PNA) bestehen aus acht Nationen, auf deren Gebiet etwa 25 Prozent der weltweiten Thunfisch-Bestände liegen und sogar 50 Prozent der globalen Bestände des Echten Bonito, einem nahen Verwandten der Thunfische, der zu einem der wirtschaftlich bedeutendsten Fische überhaupt gehört. Zu den acht Nationen gehören die Vereinten Staten von Mikronesien, Kiribati, die Marschall-Inseln, Nauru, Palau, Papua-Neuguinea, die Salomon-Inseln und Tuvalu. Das Nauro-Abkommen setzt eine Reihe von Regeln, um zu verhindern, dass der Fischfang die Bestände zu sehr reduziert und Opfer unter anderen Arten verlangt. Die nach den Regeln von Nauro gefangenen Thunfische wurden 2011 mit dem Nachhaltigkeits-Siegel des Marine Stewardship Council (MSC) ausgezeichnet.
Die von den Mitgliedern des PNA gegründete Marketing-Agentur, Pacifical, hat auf dem SeaWeb Sustainable Seafoof Gipfels in Barcelona nun angekündigt, dass sie eine Blockchain-Initiative starten wird, die sich auf alle MSC-zertifizierten von den Mitgliedern gefangenen Thunfische ab Ende Juli 2018 erstrecken wird. Pacifical wird die Plattform gemeinsam mit Atato, einem thailändischen Blockchain-Unternehmen, ins Leben rufen.
Das Projekt wird ebenfalls das Interplanetary File System (IPFS) und Ethereum verbinden, um “die gesamte Supply Chain inklusive der beim Eigentümerwechsel entstehenden Papiere abzudecken, von 35 Millionen jährlich gefangener Thunfische einer Gegend, deren Oberfläche 40 Prozent größer ist als Europa. Mehr als 200 Millionen Konsumeinheiten des Pacifical Thunisches im Jahr können in mehr als 23 Ländern bald durch die Ethereum-Blockchain nachverfolgt und verifiziert werden.” Sowohl “Umweltschützer als auch Verkäufer, Konsumenten und Zertifizierer werden auf der ganzen Welt in der Lage sein, nachzuvollziehen, wie nachhaltig der Thunfisch gefangen wurde, durch welchen Kapitän und welches Schiff, in welcher Gegend und zu welchem Zeitpunkt, und wohin und wann er danach geliefert wurde.”
Anders gesagt: Es könnte bald wieder spannend werden, im Supermarkt Thunfisch einzukaufen.
>> Es könnte also sein, dass wir uns dabei wiederfinden, Bierwerbung zu schauen und dafür noch Geld zu bekommen
Vor 15 Jahren habe ich den Regenwald versucht zu retten (ich glaube das war Krombacher), und mich schon mächtig ins Zeug gelegt (und Stress mit der Family gekriegt). Und nun das! Ich bin voll dabei, wenn es hilft, die Crypto Szene nach vorne zu bringen! Vielleicht gibt‘s ja dann auch mal pro Flasche ein Satoshi via Lightning – dann drifte ich vollends ins Delirium mit Leberverfettung ab!
Zeigt wieder deutlich wo die Musik spielt. Bei Ether.
Haha, Wunschdenken! Wäre dem so, dann würde der ETH/BTC Kurs nicht fallen. Der fällt aber seit einem Monat konituerlich. Das ist eine Tatsache: https://www.tradingview.com/chart/?symbol=BITFINEX:ETHBTC -> Die Musik spielt eben nicht bei Ether!
Gähn …
Hat Stratis schon lange implementiert:
https://stratisplatform.com/2017/08/17/worlds_first_seafood_dedicated_blockchain/
EOS ist ein spannendes Experiment, mit enormen Geschwindigkeitsvorteil zum Ether und einem aufgesetzten “menschlichem Regierungs Layer” Bin gespannt was daraus wird.