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UNICEF Frankreicht akzeptiert Bitcoin und acht weitere Coins für Spenden

Was Spenden so bewirken können ... Bild von UNICEF Frankreich.

Die französische Niederlassung des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) akzeptiert seit kurzem neun Kryptowährungen für Spenden. Die Spendenseite implementiert die Kryptocoins auf eine bewundernswert einfache und effiziente Weise. Der Direktor erhofft sich mehr Einnahmen – und sieht in Kryptowährungen eine für Wohltätigkeitsorganisationen wichtige Innovation.

Wer versucht, bei UNICEF Frankreich online Geld zu spenden, hat seit einigen Tagen die Gelegenheit, in einer von neun Kryptowährungen zu spenden: Bitcoin, Ethereum, Ripple, Bitcoin Cash, Litecoin, Dash, EOS, Monero und Stellar. Anders als bei vielen anderen Charities, die Kryptowährungen akzeptieren – etwa die Wikimedia-Foundation – verlangt UNICEF keinerlei private Daten und nicht einmal eine E-Mail-Adresse. Wer auf “Je fais un don” klickt, erhält einfach nur die Adressen der neun Coins angezeigt, die vermutlich zu einer Börse gehören.

Alternativ kann man auch den Knopf “Je mine” klicken. Danach zeigt die Webseite die Adressen von Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum, Litecoin, Dash und Monero an und fordert den Spender auf, diese für seine Mining-Auszahlungen zu verwenden. Beide Varianten sind bewundernswert einfach zu implementieren und unkompliziert für den Spender. Beser kann man es nicht machen; eine solche Spendenseite ist sicher und in  wenigen Minuten aufgebaut. Jeder sollte diesem Beispiel folgen.

Der Direktor von UNICEF Frankreich, Sébastien Lyon, kommentiert dies Bitcoin.com zufolge mit den folgenden Worten: “Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie für wohltätige Zwecke zu nutzen, bietet uns eine neue Gelegenheit, an die Großzügigkeit der Öffentlichkeit zu appelieren und weiterhin Kindern zu helfen.” Darüber hinaus meint Lyon, dass Kryptowährungen “eine Innovation für Solidarität und Fundraising sind, die noch von wenigen genutzt wird, aber dazu tendiert, demokratischer zu werden.”

Tatsächlich haben Kryptowährungen mehrere Vorteile für wohltätige Zwecke, die über das bloße Einsammeln von Geld hinausgehen: Zum einen sind die Einnahmen der Wohltätigkeitsorganisationen transparent und es kann besser nachvollzogen werden, ob diese das Geld tatsächlich für gute Zwecke ausgeben oder doch in die eigene Tasche abführen. Zum anderen können Kryptowährungen dabei helfen, die Kosten zu reduzieren, die damit verbunden sind, Geld von einem Erste-Welt-Land wie Frankreich in ein Entwicklungsland zu senden. Dies wird vermutlich nicht in jedem Fall funktionieren, aber desto besser, je mehr Organisationen es versuchen.

Die Akzeptanz der neun Kryptowährungen bei UNICEF-Frankreich baut auf vorhergegangenen, erfolgreichen Testballons auf. So hat UNICEF etwa schon im Frühjahr dieses Jahres mit der Game-Chaingers-Initiative Gamer dazu aufgefordert, die ungenutzte Arbeit ihrer Grafikkarten fürs Ethereum-Mining für die UNICEF zu spenden. Rund 12.000 Computer haben mitgemacht und in 59 Tagen immerhin 85 Ether zusammengebracht, was zu diesem Zeitpunkt rund 40-50.000 Euro entsprach.

Die deutsche UNICEF-Niederlassung akzeptiert Spenden dagegen bislang nur per Lastschrift, Kreditkarte oder PayPal. Auch sonst scheint die Bitcoin-Akzeptanz der deutschsprachigen Charities nicht allzu breit zu sein. Das Portal Bitcoin-Spenden.de nennt fünf Organisation und hat im Frühjahr 2017 die letzte Pressemitteilung über eine Auszahlung einer Spendencharge von mehr als 700 Euro veröffentlicht. Für das Erfolgsjahr 2017 ist dies eine eher klägliche Bilanz.

Spontan gefunden habe ich neben den in meiner Shopping-Liste schon aufgeführten Wohltätigkeitsorganisationen lediglich die Jumi-Kinderhilfe, bei der man mit Bitcoins spenden kann. Wenn ihr noch eine Organisation kennt, meldet sie bitte hier!

Über Christoph Bergmann (2641 Artikel)
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5 Kommentare zu UNICEF Frankreicht akzeptiert Bitcoin und acht weitere Coins für Spenden

  1. Bei der Aktion mit den 12.000 Computern hat jeder Computer 4€ gemined. 59 Tage * 10h * 100 Watt Strom für die Grafikkarte kosten ca. 15€.

    • Und was soll uns das jetzt sagen?
      Spenden an sich sind doch nicht gewinnorientiert. Wo soll also das Problem liegen?

      Wer ansonsten schürft, wird sich schon überlegt haben, warum er das macht. Als Hobby, oder um die Kryptowährung zu unterstützen, oder um die Coins “wegzulegen”, um sie zu verkaufen, wenn der Preis höher ist. Oder er kann auf billigen Strom zurückgreifen, und dann ist die Rechnung sowieso ganz anders und ggfls. auch bei sofortigem Verkauf ein Gewinn erzielbar.

  2. Ich glaube kaum, dass die durchschnittliche Laufzeit pro Computer bei 24,6 Tagen lag.

  3. Spenden für UNICEF, diese korrupte Organisation?

  4. Cool, kollege wird erwähnt: bitcoin-spenden.de . 2019 gingen ca. 1600€ an organisationen.

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