Distribute 2019: Die Konferenz für Blockchain-Praktiker

Ende Juni findet in Hamburg mit der Distribute eine Konferenz statt, die sich Blockchain und Kryptowährungen mit einer strikt auf die Anwendung fokusierten Perspektive vornimmt. Die Sprecher kommen weniger aus dem Kryptoraum, sondern aus der deutschen Wirtschaft, wo man sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema beschäftigt hat. Das eher ungewöhnliche Konzept verspricht interessante Einsichten.
Die Distrubute 2019 ist nach eigener Angabe die “Hands-on”-Blockchain-Konferenz. Tatsächlich zeichnet sich die Veranstaltung durch einen bemerkenswerten Fokus auf echte Anwendungsfälle und die Tests und Erfahrungen echter, großer Unternehmen aus.
Anstatt neue Kryptowährungen und ICOs zu präsentieren oder bei einer bestimmten Kryptowährung in einzelnen Aspekten technisch in die Tiefe zu gehen, fragt die Konferenz, was wirklich passiert: Wofür wird Blockchain benutzt, und wie gehen Unternehmen damit um? Um solche und ähnliche Fragen wird es auf der Konferenz gehen:
Welche Rolle können Security Token für die Token-Ökonomie spielen? Wie verhält es sich mit Blockchains und Datenschutz? Wofür werden Kryptowährungen in Deutschland tatsächlich eingesetzt? Sind dAPPS nur Spielerei – oder haben sie schon einen echten Nutzen? Welche Pilotprojekte gibt es aus verschiedenen Branchen? Was sind die besten Herangehensweise, um die Blockchain-Disruption in einen Konzern zu bringen? Und welche Blockchains sind für welchen Zweck am besten geeignet?
Der Pragmatismus ist stark auf der Distribute 2019. Weder Politik noch “die Community” spielen eine Rolle, das Stammesdenken, das die Kryptowährungs-Szene leider immer noch sehr auszeichnet, ist gar nicht präsent. Stattdessen geht es strikt darum, wie die Blockchain-Technologie genutzt werden kann, um Probleme zu lösen – ob als Kryptowährung, Token, Smart Contract oder geschlossene, private Blockchain ohne Coins.
Für viele große Unternehmen scheint dieses Konzept attraktiv zu sein. Zumindest gelingt es keiner anderen Konferenz zum Thema, so viele Vertreter bekannter Konzerne anzuziehen: Die Commerzbank und die Solarisbank, BMW, Siemens und die Deutsche Bahn, E.ON und EnBW, IBM und Metro – diese Firmen sind auf der Distribute präsent, um über ihre Blockchain-Projekte und -Erfahrungen zu berichten. Daneben gibt es einige Blockchain- bzw. Kryptocoin-Startups oder -projekte, etwa SatoshiPay, Enerchain oder CHAINSTEP, die ihre Geschäftsmodelle vorstellen.
Im Vergleich zum Programm vom Vorjahr fällt auf, dass es kaum Vertreter von Kryptowährungen hierher schaffen. 2018 waren Sprecher von etwa Dash, Ethereum, Lisk und Factom da, was fast zwingend dazu führt, dass über eine Währung anstatt über eine Anwendung gesprochen und diskutiert wird. Dass solche Repräsentanten von Coins in diesem Jahr fast vollständig fehlen, ist erfrischend. An Lobreden und Werbung für die einzelnen Coins fehlt es nicht, das entsteht ständig aus der Blase des Coins heraus. Interessanter könnte es da sein, zu erfahren, wie Kryptowährungen und Blockchains von außen wahrgenommen werden – von Unternehmen, die Probleme lösen wollen, und dafür das beste Werkzeug suchen.
Abgesehen davon dürfte die Distributed 2019 auch eine gute Gelegenheit sein, mit der Wirtschaft auf Tuchfühlung zu gehen. Eben die Vertreter von Kryptowährungen, die hier nicht auftreten, haben die Chance, Leute aus den Unternehmen zu treffen, die gerne Blockchains benutzen würden, in welcher Form auch immer. Es könnte, anders gesagt, ein guter Ort fürs Netzwerkeln sein.
Die Konferenz findet auf dem Campus der Bucerius Law School in Hamburg statt, Termin ist der 27. / 28. Juni. Ein Early-Bird-Ticket kostet 169 Euro für beide und 99 Euro für je einen Tag. Da das Bitcoinblog.de das Konzept der Veranstaltung gut findet, sind wir Medienpartner. Wir werden im Vorfeld noch weiter über die Konferenz berichten und auch anwesend sein. Vor allem aber haben wir einen Rabattcode für die Leser, die es zur Distribute nach Hamburg zieht: Wer mit dem Code BITCOINBLOG-T57DHU6C bucht, erhält einen Rabatt von 10 Prozent auf die Ticketpreise.
Die BLS ist in Hamburg, nicht wie in der Bildunterschrift behauptet in Frankfurt
Danke, wusste ich eigentlich, war wohl ein Fail zwischen Kopf und Finger.
Christoph, zu wenig Schlaf? 😛
Haha, nein, das war einer der Fehler, die passieren, wenn der Kopf schon weiter ist, während die Hand noch schreibt. Danke für den Hinweis
… und Enerchain ist kein Startup, sondern ein Projekt von PONTON.
Alles klar, danke, ist auch korrigiert
Hi Christoph, vielen Dank für den toll geschriebenen Artikel. Wir hätten es selbst nicht besser machen können. Freuen uns, Euch alle im Juni in Hamburg zu sehen! Wird großartig!
lol, was heißt “das eher ungewöhnliche Konzept”.
das ist eine gerade für hierzulande seit jahren typische hohlphrasige blockchain-bullshit-veranstaltung.
Findest du? Habe selten ein Programm in die Finger bekommen, bei denen so viele Firmen, die sich mit Blockchains etc. beschäftigt haben, darüber reden, und bei dem es so wenig Vorträge von Kryptowährungs-Vertretern gibt. Ich mag ja Innenansichten, wie bei euch in München, aber ich finde auch Außenansichten spannend. Das hilft ein wenig, sich zu erden, und aus der eigenen Blase rauszukommen.
du verstehst anscheinend nicht. 🙂
erstens gibt’s diese konferenzen mit den “vielen firmen” eben schon seit jahren wie gesagt, dilbert live https://cdn.vox-cdn.com/uploads/chorus_asset/file/7310597/dilbert-chain.jpg
zweitens kann man denen kaum entrinnen, *das* ist die “blase”, nicht die unsere
drittens ist dieser dein artikel hier offensichtlich nur sehr dünn verschleierte promotion
Ich schaue mir genau an, was ich bewerbe.
Ähnliche Konferenzen gab es tatsächlich schon öfter. Aber ich kann mir halt vorstellen, dass die firmen mittlerweile genügend Erfahrungen gesammelt haben, um interessante Perspektiven zu bringen, die außerhalb der Blase liegen, in der wir uns selbst auch ohne Zweifel bewegen.
Bin aus Hamburg. Würde gerne auf der Distribute vorbeischauen.
Vielleicht trifft man ja den einen oder anderen bitcoinblog.de – Leser 🙂