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“Der einzige Weg, damit Angebot und Nachfrage ein Gleichgewicht bilden, liegt in einem höheren Preis.”

So ein schöner ...! Bild von Harold Litwiler via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Pantera Capital, PayPal-CEO Dan Schulman und Blackrock-Chefinvestor Rick Rieder kommentieren Bitcoin und den Anstieg des Preises. Sie sind, derzeit wenig überraschend, durchgehend bullisch.

Erstaunt das jemanden? Der Bitcoin-Preis erreichte heute mehr 19.000 Dollar und 16.000 Euro. Ein weiterer Tag, ein weiteres Hoch, das auf manchen Börsen mit beinah 20.000 Dollar sogar ein neues Allzeithoch bildete.

Die Leser des Newsletters von Pantera Capital, einem auf digitale Währungen fokusierten Investmentfond, sind sicherlich nicht überrascht. Vor drei Tagen veröffentlichte der Fond einen Newsletter mit dem netten und ultrabullischen Titel: “Bitcoin Verknappung”.

Die These des Newsletters ist einfach erklärt: Erstens wird die US-Zentralbank Federal Reserve (FED) vermutlich ihre Bilanz ausweiten. Dadurch werden alle Güter, deren Menge man nicht “lockern” kann, im Preis steigen. Wir kennen das ja. Zweitens kauft die CashApp von Square Schätzungen zufolge 40 Prozent aller neu geschürften Bitcoins auf, um sie an Investoren weiterzuverkaufen. Drittens kauft PayPal bereits jetzt 70 Prozent der neu geschürften Coins, um die Nachfrage nach Bitcoins unter den ersten PayPal-Kunden in den USA zu bedienen, die in den Genuss der Krypto-Features im PayPal-Account kommen. Und diese Zahl steigt rasch an.

40 plus 70 sind 110 Prozent – und das ist nur die Nachfrage durch zwei Plattformen, von denen eine erst beginnt, Bitcoins zu kaufen. “Wie wird CashApp in Zukunft seine Coins bekommen? Das ist, wo die Sache mit dem endlichen, inelastischen Angebot beginnt: Zu einem höheren Preis.” Dies sei “DIE Story von Bitcoin zur Zeit”. Wenn, wie Pantera Capital annimmt, andere, noch größere Finanzinstitutionen Square und PayPal folgen, “wird die Knappheit des Angebots sogar noch schärfer. Der einzige Weg, damit Angebot und Nachfrage ein Gleichgewicht bilden, liegt in einem höheren Preis.”

Diese Rally sei, meint der Newsletter, viel nachhaltiger als die von 2017. Eine These, die wir erst vergangene Woche auch bekräftigt haben.

Damit steht Pantera nicht alleine dar. Unter Finanzprofis ist diese Prognose mittlerweile schon beinahe Mainstream und Konsens.

So gab kürzlich der PayPal-Boss Dan Schulman dem Sender CNBC ein Interview. Dass Schulman Pro-Bitcoin ist, ist klar, schließlich hat PayPal unter seiner Leitung begonnen, zum Bitcoin-Händler zu werden. Dennoch ist interessant, was er sagt:

… Die Leute strömen zu digitalen Zahlungen und digitalen Währungen. Wir haben mit Banken und Zentralbanken rund um die Welt geredet, und es ist für uns keine Frage ob, sondern wie [sich digitale Währungen durchsetzen werden]. Wir sehen mehr digitale Währungen, und eine größere Nützlichkeit von Kryptowährungen.

Zu letzterem trage PayPal übrigens etwas Maßgebliches bei, so Schulman: “Wir erlauben nicht nur, dass man Kryptowährungen kauft und verkauft und hält, sondern, und das ist sehr wichtig: Wir werden ab Anfang nächstes Jahr Kryptowährungen als Quelle für alle Transaktionen zu unseren Händlern erlauben. Das wird die Nützlichkeit von Bitcoin enorm verbessern.” Das ist natürlich schwer zu bezweifeln.

Neben Schulman haben wir noch einen weiteren prominenten Finanzprofi, den CNBC kürzlich zu Bitcoin gefragt hat: Rick Rieder, Chef-Investment-Manager bei Blackrock, dem weltweit größten Vermögensverwalter. Es dürfte kaum einen Menschen geben, der über so viel Kapital entscheidet wie Rieder. Der CNBC-Moderator fragt ihn, ob er bullisch für Bitcoin sei. Rieder antwortet:

Hör mal … Ich denke, Kryptowährungen werden da bleiben, und ich denke, es ist machbar, auch Zentralbanken reden darüber – echte, digitale Zahlungssysteme. Ob ich ein Bitcoin-Bulle bin? Ich habe nicht so viel davon, in meinen globalen Portfolios. Es ist heute schwer zu sagen, aber denke ich, dass es ein dauerhafter Mechanismus ist, der Gold zu weiten Teilen ersetzen wird – ja, das denke ich, denn es ist viel funktionaler, als einen Barren Gold zu verschieden, und außerdem kann man es nachverfolgen, und das auf eine besondere Art …

Auch dieses Statement dürfte für sich sprechen. Rieder erkennt Bitcoin an, hat es zum Teil auch schon in sein Portfolio aufgenommen – aber nur zu einem kleinen Teil – und hält es für möglich, dass Bitcoin Gold zu weiten Teilen ersetzt. Wenn der Chefinvestor des weltgrößten Vermögensverwalters meint, Bitcoin sei digitales Gold – dann ist es vermutlich wirklich ein digitales Gold geworden.

Über Christoph Bergmann (2557 Artikel)
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