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BitPay führt Lightning-Zahlungen ein

Was Bilder angeht, ist Lightning wirklich ein dankbares Thema. Bild von Benjamen Benson via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Der große Bitcoin-Zahlungsdienstleister erlaubt nun Zahlungen mit dem Lightning-Netzwerk. Dies könnte der lang ersehnte Durchbruch für die Offchain-Zahlungen werden.

Es hat lange gedauert, und die Bitcoin-Community wartet schon lange darauf, auf dem Blog von BitPay eine Überschrift wie diese zu lesen:

„BitPay unterstützt Lightning-Netzwerk-Zahlungen: Akzeptiert & sendet günstige, skalierbare Transaktionen.“

So war heute auf dem Blog zu lesen. Endlich. BitPay sei begeistert, nun die Unterstützung für Lightning-Zahlungen anzukündigen. Damit biete man den Kunden nicht nur „einfache, risikofreie und sichere Krypto-Zahlungen“ an, sondern auch „günstige und besser skalierbare Bitcoin-Zahlungen“.

Bedeutet dies, dass Lightning-Zahlungen nicht „einfach, risikofrei und sicher“ sind? Oder ist das nur eine etwas ungünstige Formulierung?

BitPays Ko-Gründer Tony Gallipi kündigte die Lightning-Integration heute beim Auftakt der Bitcoin 2022 Konferenz in Miami an. Für Kunden und Händler bringt Lightning Bitcoin-Transaktionen mit geringen, sogar vernachlässigbaren Gebühren. Anstatt von der Größe der Transaktion in Byte hängen die Gebühren nun von der Transaktionssumme ab. Zudem sind Lightning-Zahlungen potenziell viel schneller, da sie an sich augenblicklich bestätigt sind.

Händler müssen nichts weiter unternehmen, um Lightning zu integrieren. Man findet die Option ab sofort im Checkout mit BitPay. Ich habe das getestet, indem ich eine Rechnung von gut 50 Euro per Lightning bezahlt habe. Besser gesagt: Bezahlen wollte.

Eigentlich habe ich in letzter Zeit hervorragende Erfahrungen mit Lightning gemacht. Seit ich die Offchain-Zahlungen auf bitcoin-buch.org wieder eingeführt habe, machen meine Kunden regelmäßig Gebrauch davon, und es scheint bei Beträgen bis zu 20 Euro auch sehr solide zu funktionieren. Also habe ich versucht, eine Rechnung für Domain und Hosting über gut 50 Euro per Lightning zu bezahlen.

Zunächst einmal ist Lightning im Checkout von BitPay nicht ganz einfach zu finden. Denn dort muss man die Wallet anwählen, mit der man bezahlen will. Wenn man keine eingibt, kann man auch so bezahlen, aber nur mit Bitcoin und anderen Coins, nicht mit Lightning. Daher habe ich „BlueWallet“ angewählt, womit ich die ersehnte Lightning-Invoice fand. Dann habe ich die Zahlung abgeschickt, die auch, irgendwie, gesendet wurde, aber auf „Pending“ blieb. Im BitPay-Checkout lief die Zeit ab, innerhalb derer man bezahlen sollte.

Tja. Zuerst fürchtete ich, durch den Test einen Fünfziger in den Sand gesetzt zu haben. Etwa 30 leicht nervenaufreibende Minuten später hat meine Wallet die alten Transaktionen jedoch wieder gelöscht.

Danach habe ich den Betrag schrittweise hochskaliert. Fünf Dollar gingen sofort, zehn Dollar dauerten einen Moment, gingen aber auch durch, wohingegen ab 20 Dollar die Probleme begannen. Aber das kann, wie immer, auch an meiner Wallet liegen, oder daran, dass BitPay aufgrund der großen Nachfrage nicht hinterher kommt, Liquidität in den Channels zu schaffen.

Wenn es klappt, sind Lightning-Zahlungen „einfach, sicher, günstig und schnell“. Aber je nach Umstand können sie auch schwierig, unsicher, teuer und langsam werden. Und überhaupt: Die Gebühren für Bitcoin-Transaktionen onchain betragen derzeit weniger als 10 Cent je Transaktion. So viel günstiger ist Lightning nicht immer. Je nachdem, welche Nodes die Zahlung passiert, können die Gebühren unter einem Cent liegen, aber auch 10 Cent erreichen.

Dennoch: Wenn man im Kopf behält, dass Lightning vor allem mit kleineren Beträgen, bis etwa 10 Euro, gut funktioniert, wird ein zunehmend solides, potenziell sehr viel günstigeres und vor allem rasend schnelles Zahlungserlebnis haben. Nun auch mit BitPay.

Über Christoph Bergmann (2796 Artikel)
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5 Kommentare zu BitPay führt Lightning-Zahlungen ein

  1. Als ich zuletzt in 2021 BitPay einen Versuch zugestand um eine Pizzabestellung zu zahlen, sollte ich erst einen Account bei ihnen anlegen – so macht das keinen Sinn.

  2. Tja, das ist das ewige Problem bei Lightning – die Liqudität der Channels. Haben die meisten meiner Kunden ein Problem mit und ich empfehle es noch nichtmal mehr ausdrücklich, denn es bedeutet ständigen Support. Mittlerweile werbe ich explizit nur noch für Monero Integrationen, bei den meisten endet es auch mit Bitcoin OnChain, bei den wenigsten auch noch Lightning dazu, denn das erfordert in der Regel die Bindung eines größeren Betrags in entsprechenden Channels oder einen ständigen Wartungsvertrag, damit sich jemand darum kümmert.

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