Größte Bank Japans gibt Stablecoins heraus

Nachdem im Juni das japanische Stablecoin-Gesetz in Kraft trat, wird die MUFG Token herausgeben, die Fiat-Währungen repräsentieren. Technisch folgt sie dabei dem Best Practice der Kryptobranche.
Die Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG), Japans größte Bank, wird Stablecoins herausgeben. Dazu nutzt die MUFG ihre Tokenisierungs-Plattform Progmat, welche es erlaubt, Token auf verschiedenen Blockchains herauszugeben. Es soll nicht ein Stablecoin sein, sondern mehrere, die an verschiedene Währungen wie den Dollar gebunden sind. Konkrete Informationen zu dem Projekt sind aber rar.
Hintergrund ist, dass Anfang Juni das japanische Gesetz zu Stablecoins in Kraft getreten ist, das erste seiner Art weltweit. Es wurde vor einem Jahr verabschiedet, kurz nach dem Kollaps des Stablecoins TerraUSD. Stablecoins, so das Gesetz, müssen an andere gesetzliche Zahlungsmittel gebunden und gegen diese auszahlbar sein. Sie haben den Rechtsstatus von digitalem Geld – in Deutschland würde man wohl E-Geld sagen – und können demnach von Banken und anderen Zahlungsdienstleistern herausgegeben werden.
Schon zu diesem Zeitpunkt hat die MUFG erklärt, einen eigenen Stablecoin herausgeben zu wollen. Neben der eigens entwickelten Progmat-Platform bedient sich MUFT dabei einer Partnerschaft mit Datachain sowie TOKI FZCO. Datachain und TOKI sind beides Interoperabilitäts-Dienstleister. Zusammen mit Progmat werden sie „große Blockchains wie Ethereum, Cosmos, Avalanche und Polygon verbinden“, um etwa blockchainübergreifende Wechsel (cross-chain swaps), Zahlungen und Darlehen zu ermöglichen. Dazu unerhält TOKI Liquiditätspools auf den entsprechenden Blockchains.
Die Ankündigung von TOKI von Anfang Juni gibt noch einen kleinen Ausblick auf einen Zukunft, die über Stablecoins hinausgeht: „Progmat plant, nicht nur Stablecoins, sondern auch Security Token und NFTs herauszugeben […] dies ist ein signifikanter Meilenstein darin, japanische Real World Assets (RWA) in die Krypto-Sphäre zu bringen.“
Bemerkenswert an dieser Meldung ist vor allem, dass mit der MUFG die nächste Bank beginnt, die Standards zu übernehmen, die die Kryptobranche entwickelt hat. Keine eigenen Blockchains, keine geschlossenen Forks von Ethereum – sondern offene Blockchains, und dazu die gängigen Plattformen für Smart Contracts, die durch Brücken und Liquiditätspools verknüpft sind. Man könnte sagen: Die MUFG kopiert das Modell Tether. Nur ein Stück vertrauenswürdiger.
Gibt es Details zu dem Konsensmechanismus?
Wird es eine Kryptowährung, oder lediglich eine weitere zentralisierte Datenbank, auf die der Begriff “Blockchain” geklatscht wurde?