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Bitcoin-App 21bitcoin erhält neues Investment

Salzburg, die Heimat der App 21bitcoin. Bild von Metro Centric via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Die App 21bitcoin erlaubt es, Bitcoins zu kaufen und zu verkaufen. Mit einem neuen Investor bekommt das Unternehmen nicht nur Geld – sondern auch einen strategischen Partner, der in der Szene wohlbekannt ist und ideologisch am selben Strang zieht.

21bitcoin meint das mit dem Namen ernst. Die 21 ist in Bitcoin-Kreisen eine heilige Zahl, deren Klang allein Freude entfacht. Dies sticht auch bei der Summe eines neuen Investments durch, das 21bitcoin eingefahren hat. Es sind, ihr ahnt es, 2,1 Millionen Euro.

21bitcoin ist eine österreichische App, die es erlaubt, Bitcoins zu kaufen und zu verkaufen. Mit 0,79 Prozent sind die Gebühren teurer als auf Marktplätzen wie beispielsweise Bitcoin.de, doch Optionen wie ein Sparplan und die automatische Auszahlung auf eine externe Wallet machen die App in der Szene beliebt.

Der Investor ist ist kein Unbekannter in der Branche, sondern die Volksbank Bayern Mitte. Die Raiffeisenbank verkauft ihren Kunden bereits seit einiger Zeit Bitcoins und investiert nun als „strategischer Partner“ in 21Bitcoin. Dabei geht es nicht allein ums Geld, sondern auch um die gemeinsame Mission. Dank „dem umfassenden Netzwerk der Raiffeiesenbank Bayern Mitte sind wir gewappnet, Europa auf den Weg zu einem Bitcoin-Standard zu führen“, schreibt 21bitcoin in der Pressemitteilung.

Mit dem Investment plant die App unter anderem, das Lightning-Netzwerk „nahtlos“ einzuführen und „das erste Bitcoin-Unternehmen mit der neuen europäischen MiCAR-Lizenz zu sein“. Dieses Gesetzespaket soll die Krypto-Regulierung ab Ende 2024 EU-weit harmonisieren, was nicht nur 21bitcoin als Chance zur Expansion versteht. Unter MiCAR könnte die Fragmentierung des Marktes enden und ein verstärkter Wettbewerb um europäische Krypto-Investoren ausbrechen. Andererseits könnte MiCAR den regulatorischen Druck auf 21bitcoin erhöhen, das derzeit in Österreich eine vergleichsweise milde Regulatorik genießt.

Abseits dieser Pläne ziehen 21bitcoin und die Volksbank Bayern Mitte auch ideologisch am selben Strang. Beide Parteien verengen die umfassende finanztechnologische Revolution, die in Kryptowährungen und Blockchains liegt, konsequent auf Bitcoin. Indem sowohl App als auch Bank ausschließlich Bitcoins anbieten, entziehen sie ihren Kunden die Wahl, auch in alternative Kryptowährungen zu investieren oder sich auch nur mit diesen zu beschäftigen.

Sicherlich hat ein solcher Ansatz den Vorteil, Kunden vor dem weitläufigen Betrug mit „Shitcoins“ zu schützen, und alle Ressourcen auf ein optimales, auf Bitcoin zugeschnittenes Angebot zu fokussieren, anstatt sich in 1001 Altcoins zu verzetteln. Andererseits aber droht er die Kunden vor einem Teil der monetären Revolution abzuschneiden, der vielleicht ebenso wichtig ist wie Bitcoin – wenn nicht noch wichtiger – und ihnen ein verzerrtes Bild von dem zu vermitteln, was in der Branche tatsächlich passiert.

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4 Kommentare zu Bitcoin-App 21bitcoin erhält neues Investment

  1. wirkt wenig zukunftsweisend, gerade jetzt wo sich langjährige LN-Entwickler zurückziehen und das Projekt von vielen endgültig als gescheitert angesehen wird

    passt aber auch ein wenig zum Image der Volksbanken und mal ehrlich: von dort erwarte ich auch keine innovativen Impulse

  2. und ihnen ein verzerrtes Bild von dem zu vermitteln, was in der Branche tatsächlich passiert.

    Ist es Aufgabe einer unternehmerischen Entscheidung ein genaues Bild von dem zu vermitteln was in einer Branche passiert? Wenn überhaupt, ist das ist Aufgabe des gesamten Markts.

    Es kann doch jede Institution selbst entscheiden, was sie ihren Kunden für ein Angebot machen möchte.

    Aber hey, Konkurrenz belebt das Geschäft, selbst bei eher ideologischen, als geschäftlichen Motiven. 😉

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