Newsticker

Wahrheit, Gerüchte und Gehorsam: Zum Stand der chinesischen Bitcoinbörsen

(cc) Jorge Láscar / flickr.com - Creative Common License 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Die Chinesische Zentralbank geht gegen den Bitcoin vor. Deadline ist diesmal der 15. April. Wird der Bitcoin-Handel in dem Milliardenstaat ausgelöscht? Kann die Zentralbank das überhaupt? Oder wird es einfach so weitergehen wie bisher, so, wie nach dem Verstreichen der Februar-Frist? Was die People’s Bank of China genau verlangt, ist schwer zu erkennen. Zhang Weiwu versucht es dennoch. Der chinesische IT-Unternehmer erklärt, wie Beschlüsse der Obrigkeit in China funktionieren und auf welche Weise die Börsen reagieren: Die Regierung sagt nicht, was sie meint, und die Börsen versuchen, Gehorsam zu zeigen.

Die chinesischen Bitcoin-Börsen brennen. BTC38 und FxBTC, zwei relativ kleine Börsen, nehmen seit gestern keine Einzahlungen mehr an. Weder durch „Dritte-Partei-Dienstleister“ – Zahlungsdienstleister wie PayPal und Kreditkarten – noch durch Banken. Die Börsen erklären, die Chinesische Volksbank (People’s Bank of China, PBOC) habe ihre Banken mitgeteilt, dass sie die Konten der Börsen schließen sollen. Noch schlimmer hat es wohl BTCIG.com, eine noch unbedeutendere Börse, erwischt: die Webseite ist nicht mehr zu erreichen. Aber auch Huobi, was auf chinesisch „Feuercoin“ bedeutet, hat heute die Hitze gespürt: Die größte Börse Chinas hat Einzahlung durch „Dritte-Partei-Dienstleister“ ausgesetzt – ohne dass sie dazu gezwungen worden ist. In einer langen Ankündigung erklärt Huobi, dass ihre Bank bisher keine Anweisung der Chinesischen Volksbank erhalten habe.

Sollte ich mich jetzt geschmeichelt fühlen? Ich habe schon zuvor auf bitcointalk prophezeit, dass es so kommen würde. Zum ersten Mal, bevor die Extase in China ihren Höhepunkt erreicht hatte, und zum zweiten Mal, bevor der Crash im Dezember auf dem Boden gelandet ist. Beide Male hatte ich recht. Sogar was die Methode angeht: „Die chinesische Regierung wird dem Bitcoin nicht den Krieg erklären, aber die Bitcoin-Wirtschaft in China lähmen“, so spekulierte ich am 9. Januar.

Viele betrachten die chinesische Regierung als launig. Wird sie den Bitcoin verbieten? Oder wird sie ihn nicht verbieten? Was soll es bedeuten, wenn sie sagt, es sei erlaubt, Bitcoins zu handeln, aber alle Börsen zwingt, ihre Bankkonten zu schließen?

Worten bedeuten oft nicht, was sie sagen

Betrachten wir noch einmal die Notiz … Weiterlesen für 0.001 BTC

 

Was? Bezahlen?

Ja, das ist ein Experiment. Ich finde es phantastisch, dass ich einen chinesischen Autor engagieren und seine Artikel einzeln verkaufen kann – ohne dass er oder ich oder die Leser eine Bank brauchen. Meine Artikel werden selbstverständlich weiterhin umsonst bleiben.

Zhang Weiwu ist ein chinesischer IT-Unternehmer, der seit zehn Jahren mit deutschen Unternehmen handelt und sich seit zwei Jahren mit dem Bitcoin beschäftig. Die virtuelle Währung ist für ihn die größte Erfindung dieser Dekade. Er sucht aktiv nach Gelegenheiten und Partnern für Bitcoin-Geschäfte. Er ist über linkedin zu erreichen.

 

 

 

Über Zhang Weiwu (7 Artikel)
Ist unser Korrespondent aus China. Der IT-Unternehmer ist immer auf der Suche nach Geschäftspartnern und gibt unseren Lesern einen Blick hinter die Kulissen der chinesischen Bitcoin-Szene.

22 Kommentare zu Wahrheit, Gerüchte und Gehorsam: Zum Stand der chinesischen Bitcoinbörsen

  1. Ich würde nicht sagen, dass der Artikel sein Geld wert ist….

    • schade … können Sie das etwas näher erklären?

      Ich fand es extrem aufschlussreich, den Artikel zu übersetzen und hatte das Gefühl, die Situation nun wesentlich besser zu verstehen. Das hier ist ein Versuch, ob es möglich ist, Artikel hinter eine Paywall zu stecken und dadurch Autoren zu bezahlen. Meiner Meinung nach ist der Bitcoin ideal für so etwas. Die weiteren Artikel hier werden selbstverständlich kostenlos sein, eventuell bis auf wenige arbeitsintensive Ausnahmen. Je nachdem, wie die Erfahrungen hier ausfallen …

      • Arielle // 5. April 2014 um 14:59 //

        Für mich hat der Artikel keine neuen Informationen geliefert, außer vielleicht, dass es die Spekulationen etwas konkretisiert bzw. untermauert.

        Mein Kenntnisstand vor dem Lesen des Artikels:
        Die Chinesische Volksbank möchte den Chinesischen Bitcoin Börsen verbeiten, Einzahlungen in Yuan anzunehmen, bzw. deren Konten schließen.

        Nach dem Lesen des Artikels sehe ich diese Aussage bestätigt, bzw. als mehr wahrscheinlich an. Es wird auch noch detailliert berichtet, wie die einzelnen Börsen reagieren, was aber auch auf anderen Wegen zu erfahren wäre.

        Vielleicht muss ich meine Aussage auch etwas korrigieren (und erklärt vielleicht auch den geringen Prozentsatz derer, die den Artikel gekauft haben):
        Der Teil des Artikels, der öffentlich als ‚Appetithappen‘ präsentiert wurde, enthielt schon die interessanten Informationen. Das was ich mit dem Kauf des Artikels als zusätzliche Informationen erhalten habe, war meiner Meinung die 50Cent nicht wert, der Artikel in seiner Gesamtheit schon.

  2. der artikel besagt, dass die börsen vorauseilenden gehorsam praktizieren indem sie beispielsweise einzahlungen durch zahlungsdienstleister aussetzen aber sich dennoch eine hintertür offenhalten, sowie – dass die pboc darauf drängt, den börsenhandel einzustellen, ohne den handel im allgemeinen vollends zu verbieten; ich finde die reaktion verständlich, wenn geschrieben wird, dass der artikel sein geld nicht wert ist, weil er genau das liefert, was der leser bzw. die leserin nicht möchte: verunsicherung.

    • danke für die Reaktion. Das ist ein Experiment, und ich selbst bin aus persönlichen Gründen daran interessiert, wie / ob es funktioniert, Artikel zu verkaufen … die Situation in China legt es derzeit wohl eben nahe, verunsichert zu sein …

  3. Romano Kleinwächter // 4. April 2014 um 10:09 // Antworten

    Ich finde den Artikel interessant. Es ist spannend zu sehen wie die chinesische Kultur denkt und handelt. Solang solche Artikel nicht überteuert verkauft werden, sondern wie hier für maximal 50 Cent, ist es aus meiner Sicht völlig ok das Autoren für solche extra Arbeiten auch entlohnt werden.

  4. I have bought your article. Can I receive also the original text in English? Thank you.

  5. Würde als Beispiel der Heise-Verlag für jeden der rund 80 Artikel in der c’t 0,0011 BTC veranschlagen, wäre der Heftpreis bei ca 28 €.
    Nichts für ungut, aber ich könnte mir vorstellen, dass bei sagen wir 0,0005 BTC mehr als dreimal so viele kaufen würden. Für mich wäre das jedenfalls die Schmerzgrenze ab der ich über einen Kauf nachdenken würde. Und falls meine Vermutung stimmt, würde auch der Autor von der größeren Käuferzahl profitieren.

  6. Dann nochmal hier..

    Hallo Christoph,

    ich finde die Thematik des Micropayments via Bitcoin generell _sehr_ spannend, vor allem im Hinblick auf die aktuellen Monetarisierungsprobleme von Verlagen (Werbung vs. Paywalls vs. Abos etc.). Hier sehe ich eine echte Chance für die Verbeitung von Bitcoin in der “normalen” Bevölkerung.

    Zu dem “Experiment” hier:
    Ich glaube die größte Hürde bestand/besteht darin, dass die Zahlungsmethode auf den ersten Blick in keinster Hinsicht seriös wirkt. Nach dem Klick komme ich auf eine neue Seite, die unter einer fremden Domain läuft, von der ich erstmal überhaupt nichts weiß. Aus CO/UX-Sicht (Conversion Optimierung / User Experience) ist das ein absolutes No-Go und sobald es in irgendeiner Form um “Geld” geht, führt so eine Verunsicherung sehr schnell zum Abbruch. Weiterhin habe ich nirgendwo Erläuterungen oder einen Hilfe-Link gesehen – geschweige denn irgendetwas, dass mir noch einmal aufzeigt, dass ich nicht an irgendeinen Hacker Geld überweise. Auch wenn es hier letztendlich um geringe Cent-Beträge geht, ist die hier aufgebaute Hemmschwelle einfach (unnötig und) zu hoch.

    Für mich persönlich ist der Preis in dem Fall relativ egal. Mich interessiert eher die Methode und deren Umsetzung. Wobei ich bei Beträgen >1€ wohl auch zweimal überlegt hätte.

    Viele Grüße
    Pascal

  7. Könnte ich bitte auch einmal die englische Version bekommen?

    Ansonsten von meiner Seite einfach mal positives Feedback. Ich finde so ein Experiment an sich super. Und da wir uns hier grundsätzlich im Cent-Bereich befinden, sehe ich auch kein Problem mit schwankenden Preisen.

    Allerdings scheint mir ein sehr hoher Anteil in Fees zu gehen. Zumindest mein Betrag wurde schon mind. 2x incl. Fee weitergeleitet. Da kann doch hinterher nicht viel ankommen, oder?

  8. Süßwasser // 7. April 2014 um 22:32 // Antworten

    Bezahlen sah bequem aus.
    Hab einige Links gedrückt, und schon war mein Android Wallet da.
    (leider hatte ich nicht mehr genug Guthaben☺)

  9. Hallo Christoph, ich würde mich gern an Deinem Artikel-Bezahl-Experiment beteiligen, finde übrigens ebenfalls die Artikel des Autors sehr interessant. Nur frage ich mich, ob es so gedacht ist, dass, wenn ich auf den entsprechenden Link klicke (Weiterlesen…), ich auf eine Seite geleitet werde namens http://www.brantonbits.com, wo ich dann keine Anknüpfungspunkte finde, jedenfalls nicht für den Bezahlvorgang. Übersehe ich etwas. Ich fange gerade erst an, mich mit dem Thema elektronischer Währungen zu beschäftigen und finde es gerade anhand der auf dieser Seite veröffentlichten Artikel sehr interessant, was rund um dieses Thema so alles in Erfahrung zu bringen ist. Sehr gern würde ich den Kauf dieses Artikels meine erste Transaktion nennen. Aber wie? Würde mich über eine knappe Anleitung sehr freuen! Grüße, Christoph

1 Trackback / Pingback

  1. Die PayWall im Blog – mein Mikropayment-Experiment | BitcoinBlog.de | Das Blog für virtuelle Währungen - mit freundlicher Unterstützung von Bitcoin.de

Schreibe eine Antwort zu Jaroslav ChudacekAntwort abbrechen

Entdecke mehr von BitcoinBlog.de - das Blog für Bitcoin und andere virtuelle Währungen

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen