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Die Bitcoin News der Woche

"World-Map" by Greweed from flickr.com. Lizenz nach Creative Commons 2.0

Die News von dieser Woche sind wahrlich international: Es geht um globales Banking 2.0, um ein Versandhaus in Malaysia, einen neuen Zahlunsgdienstleister auf den Philippinen, und um eine mutmaßlich in der Ukraine beheimatete Börse für Mining-Shares. Außerdem haben wir noch ein Projekt, das einen Markt für Whistleblower und Datenleaker schaffen soll. Viel Spaß.

Robocoin 2.0: Geldautomat wird Bankfiliale

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Robocoin, eine Firma aus Los Angeles, die einen der ersten Automaten herstellt, der sowohl Bargeld gegen Bitcoins als auch Bitcoins gegen Bargeld wechselt, entwickelt sich mit einer neuen Software-Plattform hin zu einer globalen Bank für Menschen ohne Bankkonto und zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für die Remittance-Dienstleister dieser Erde. Die bereits in 13 Ländern installierten ATMs wickeln Transaktionen nun “offchain” ab, was bedeutet, dass man Bargeld sofort abheben kann anstatt auf die Bestätigungen zu warten. Desweiteren kann man an den ATMs bzw. mit der App auch Geld international versenden: Einfach die Bitcoins an die Handynummer oder Email-Adresse senden, und der Empfänger kann sie dann beim lokalen ATM in der jeweiligen Landeswährung bar abheben.
“Unser Ziel ist es, es schneller, leichter und billiger als jede andere Firma der Welt zu machen, Geld zu speichern und zu versenden,” sagt Jordan Kelley, Chef von Robocoin. Für die Technik nutzt die Firma den Bitcoin, doch die User müssen davon nichts mitbekommen. Bisher gibt es Robocoins in 14 Ländern, von Australien über Japan, Hongkong und Israel bis in die USA und Kanada. In Europa sind Spanien, Italien, Tschechien, die Niederlande, Rumänien und Großbritannien vertreten.

Dezentralität Ade? GHash weiterhin bei 50 Prozent der Hashrate.

GHash.io war bereits im letzten Newsrückblick ein Thema. Der weltweit größte Mining-Pool hat sich bereits letzte Woche bedenklich der kritischen Marke von 51% genähert. Nach beinah panischen Aufrufen der Commuity an Miner, den Pool zu wechseln, ist der Anteil von GHash kurzzeitig auf 38% gesunken. Jeffrey Smith von Ghash.io hat über twitter bekanntgegeben, dass der Pool sich dem Problem bewusst sei, aber niemals dem Bitcoin schaden würde. Eine offizielle Meldung würde noch folgen. In den folgenden Tagen ist der Anteil von GHash jedoch wieder gestiegen. Heute morgen hat er kurzzeitig 51% erreicht.

Was ist ein 51%-Angriff?
Wenn eine Partei mehr als 50 Prozent der gesamten Hashrate des Netzwerkes stellt, hat sie Möglichkeiten, die keine Partei haben sollte: Sie kann die Blockchain forken, was bedeutet, dass sie ihre eigene Blockchain durchsetzen kann. Außerdem kann sie andere Transaktionen zurückhalten und erfolgreiche double-spends durchführen. Zwar hat kaum jemand einen stärkeren wirtschaftlichen Anreiz, auf eine 51%-Attacke zu verzichten, als Ghash.io. Den Titel “dezentrale Währung” verdient der Bitcoin aber nicht wirklich, wenn sein Funktionieren von der Gunst einer einzigen Partei abhängt

Top-Coin der Woche: Silkcoin
Entgegen dem Trend hat dieser Altcoin um beinah 100 Prozent zugelegt. Der Silkcoin folgt einem zeitgemäßen Mix aus Proof-of-Work und Proof-of-Stake. Das klingt von der Technik her gut, auch wenn manche Kritiker meinen, der Silkcoin sei einer aus einer Reihe von Scamcoins aus der Feder derselben Entwickler und Designer.

Flop-Coin der Woche: Terracoin
Der Terracoin ist einer der älteren Altcoins, die eigentlich nicht viel neues bieten. In dieser Woche hat der Kurs um 30 Prozent nachgegeben. Damit setzt sich sich ein langer Trend fort: Seit Januar hat der Terracoin rund 90 Prozent seines Wertes verloren – von 0,6 Dollar je Coin auf 0,06. Eine Wende ist nicht in Sicht.

Die Bitcoin-Preisentwicklung der Woche

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Nachdem der Preis in der vorletzten Woche deutlich gestiegen ist, war diese Woche eher von einer Korrekturstimmung gekennzeichnet. Eventuell hängt dies auch mit einer sich ausbreitenden Sorge wegen der Zentralisierung des Minings durch GHash zusammen. Aus der leichten abschüssigen Tendenz wurde schließlich gestern nacht ein Mini-Crash, als bekannt wurde, dass die US-Marshalls beinah 30.000 Bitcoins verkaufen werden.

Malaysia: Verandhaus behält Bitcoins

Der Malaysische Elektro-Versand-Gigant Ip-Mart hat relativ unauffällig den Bitcoin als Zahlungsmöglichkeit aktiviert. Ip-Mart versendet Elektrogeräte aller Art weltweit. Noch überraschender ist jedoch, dass Ip-Mart laut Coindesk die eingenommenen Bitcoins nicht wechseln, sondern zu 100 Prozent behalten will.

Isle of Man: Startup-Hilfe

Die als Steueroase bekannte britische Insel positioniert sich auf dem Markt der virtuellen Währungen. Nachdem bereits die Regierung eine unternehmerfreundliche Regulierung angekündigt hat, haben sich nun sechs lokale Firmen zusammengetan, um einen Startup-Inkubator einzurichten. Dieser soll jungen Unternehmern durch günstige oder kostenlose Service-Angebote helfen.

Philippinen: Bitmarket eröffnet

Die Philippinen sind eine Gruppe von mehr als 7.000 Inseln auf denen rund 100 Millionen Menschen leben. Die wenigsten haben eine Bank, aber fast alle einen Facebook-Account, und viele empfangen Geld von Verwandten aus dem Ausland (insgesamt 23 Milliarden). Mit Bitmarket.ph können nun philippinische Händler Bitcoins akzeptieren – und Pesos empfangen.

PayPub: Ein Markt für Leaks?

Der Cryptoanarchist Amir Taakir hat wieder zugeschlagen: Er hat die Rohversion von PayPub vorgestellt. Dieses Programm soll einen Schwarzmarkt für Datenleaks erzeugen. Das Programm veröffentlicht keine Daten, sondern stellt nur einen Rahmen bereit, um anonym Preise auszuhandeln. Es ist jedoch noch längst nicht lauffähig.


Wie gefällt Ihnen das Format? Spitze? Oder zu unübersichtlich? Funktioniert es auf mobilen Geräten? Teilen Sie es mir mit. Danke. ~Christoph Bergmann
Über Christoph Bergmann (2691 Artikel)
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3 Kommentare zu Die Bitcoin News der Woche

  1. Mobile version sieht in Dolphin Browser komisch aus. Spalten sind nur zwei, drei Wörter breit und die beiden Kästen zu 51% und Top/Flopcoin sind unter statt nebeneinander.

  2. Christoph Bergmann, ich finde Sie leisten sehr gute Arbeit.
    Das Layout ist sehr übersichtlich und stilvoll, elegant.

    Ich rufe mehrmals Täglich ihren Blog auf und habe alle Beiträge seit November 2013 gelesen. Ihre Beiträge sind auch inhaltlich sehr gut ,wie ich finde und das Wochenformat finde ich klasse! Weiter so!!!

    An abcde: Im Querformat ist alles Top mit Dolphin Browser! Der Fehler tritt nur im Hochformat auf, aber man surft ja schließlich normalerweise im Querformat!

  3. Thanks for this good article full of information.

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