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PiGrid – zuhause forschen und dafür belohnt werden

Heute existieren verschiedene Forschungsprojekte, die beispielsweise Klimaforschung oder Krebsbekämpfung voran bringen können. Allerdings benötigen solche Projekte oft eine riesige Rechenkapazität, die vor allem teuer ist. Nun ermöglicht eine Kombination aus Innovationen, die Teilnahme von Privatpersonen in solchen Forschungsgebieten zu belohnen: der Gridcoin. Per Kickstarter wird derzeit das PiGrid finanziert, das es erheblich einfacher machen soll, Gridcoin zu benutzen.

In der sogenannten Citizen Science kann schon heute jeder mitforschen, der irgendeine Form von Rechner (PC, Smartphone, sogar Spielekonsolen) besitzt. Häufig laufen solche Geräte, ohne etwas zu berechnen oder komplett ausgelastet zu sein. Die freie Rechenleistung kann nun für einen guten Zweck verwendet werden. BOINC, die Berkeley Open Infrastructure for Network Computing, ist ein Forschungsnetzwerk zum Verteilen von algorithmischen Arbeitspaketen an Freiwillige in aller Welt. Dazu läd der Heimanwender ein kleines Stück ungelöster Forschung herunter, lässt seinen Rechner dieses lösen und läd es dann wieder hoch – vollautomatisch.

Zusätzlich ermöglicht das Gridcoin Netzwerk, den Heimforscher für seine geleistete Arbeit zu belohnen. Gridcoin stellt ein sicheres, schnelles und energieeffizientes Zahlungsmittel mithilfe der sog. Blockchain bereit. Während die erste Blockchain-Währung Bitcoin täglich Strom im Wert von über 15 Millionen US Dollar für einen Wettkampf der Spezial-Hardware in einer mathematischen Lotterie verwendet, kann Gridcoin bis zu 98% der eingesetzten Rechenleistung der Forschung zukommen lassen. Dies wurde durch die Kombination aus Bitcoins technologischer Basis, der asymetrischen Kryptographie Blackcoins sowie des eigens für Gridcoin erweiterten Konzeptes im „Proof of Research“ Algorithmus ermöglicht.

Bislang ist die Kombination aus BOINC und Gridcoin durch hohe Komplexität nicht nutzerfreundlich. Man muss sowohl Boinc als auch Gridcoin Research herunterladen und installieren. Dies schreckt interessierte Einsteiger ab. Um den Einstieg zu erleichtern, entwickelt PiGrid eine softwarebasierte plug-n-play Lösung für Endnutzer, die Einstellungen zum bezahlten Forschen und Updates verwaltet. PiGrid wird unter einer Open-Source-Lizenz verfügbar sein (GPL3) und kann auf eigener Hardware sowie als Komplettpaket auf zugeschnittenen und vorkonfigurierten Systemen genutzt werden. Ein graphische Nutzeroberfläche erlaubt die einfache Auswahl der zu unterstützenden Forschungsprojekte per Drag-and-Drop, die Überwachung der Forschungserfolge sowie der eingehenden Gridcoins.

Die Entwickler von PiGrid, Maximilian Weigl und Tobias Becke, wollen die erste Generation der PiGrid-Lösung über Kickstarter finanzieren. Schaut euch mal an, ob ihr das attraktiv findet. Ich persönlich finde Gridcoin eine extrem interessante Fortentwicklung des Bitcoins, stimme aber zu, dass das Modell derzeit noch ob seiner Kompliziertheit etwas abschreckend ist. Das PiGrid könnte tatsächlich eine sehr gute Lösung für dieses Problem sein.

Wer mehr als 29 Euro spendet, bekommt übrigens gratis einen PiGrid. Hier geht’s zum PiGrid-Kickstarter.

Über Sascha Nierste (34 Artikel)
Hat Soziologie studiert und arbeitet unter anderem als freier Autor. Für das Bitcoinblog kümmert er sich mit Vorliebe um Neuigkeiten und Akzeptanzstellen.

3 Kommentare zu PiGrid – zuhause forschen und dafür belohnt werden

  1. wow, hot 🙂

  2. 29euro leider nur die SD Karte, den Pi gibts erst ab 89euro
    sonst aber sehr interessant

  3. Toller Artikel. Hier sieht man zu was die Blockchain schon zu gebrauchen ist. Ich denke das wird sich auch weiterhin durchsetzen.
    Mit besten Grüßen,
    Hans

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