Brüssel plant keine verschärfte Bitcoin-Regulierung

Die EU möchte Bitcoins und andere Kryptowährungen beobachten anstatt regulieren. Europol erklärt derweil, dass es keinerlei Beweise dafür gibt, dass Bitcoin zur Terrorfinanzierung genutzt wird.
Nach den Anschlägen von Paris wurden fast unmittelbar Rufe nach einer strengeren Kontrolle elektronischer Zahlunsströme laut, um die Terrorfinanzierung auszutrocknen. Obwohl zu diesem Zeitpunkt schon bekannt war, dass Bitcoins in der Terrorfinanzierung wie auch der internationalen Geldwäsche keine bzw. kaum eine Rolle spielen, haben verschiedene Akteure – unter anderem die CSU – für eine strengere Regulierung virtueller Währungen plädiert.
Nun hat die EU erklärt, dass sie virtuelle Währungen eher beobachten (“monitoring”) als regulieren möchte. Der Grund ist, dass bisher zu wenig bekannt ist, was neue Regeln rechtfertigen würde, die über die bereits eingeführten Maßnahmen gegen Geldwäsche hinausgehen. Mit einer gesamten Marktkapitalisierung von 7 Milliarden Dollar sind die 600 existierenden Kryptowährungen winzig im Vergleich zum täglichen Handelsvolumen der Forex-Märkte von 5 Billionen Dollar.
Die Europäische Kommission hat die Befugnis, EU-weite Regeln im Umgang mit Kryptowährungen zu verabschieden. Doch Olivier Salles, einer der mit Finanzdienstleistungen beauftragten Beamten der Kommission, sagte, der Fokus liege derzeit mehr auf der Beobachtung denn auf der Verabschiedung neuer Regeln. “Man kann bei der Regulierung leicht scheitern. Man kann zu früh sein oder zu spät,” so Salles, “wir wollen derzeit besser verstehen, was passiert.”
Auch Jakob von Weizsäcker, ein deutscher EU-Parlamentarier, der derzeit einen Bericht über virtuelle Währungen vorbereitet, meint, dass die Regulierer zuächst die Blockchain besser verstehen müssen, bevor sie weiter genutzt wird. Auch Weizsäcker ist dafür, virtuelle Währungen und Blockchains zu beobachten anstatt sie sofort zu regulieren.
Eine Absage an eine strengere Regulierung von Bitcoins wegen der Anschläge von Paris kommt auch von Europol. Die europäische Polizeizentrale hat einem von der Wiener Zeitung veröffentlichten Dokument zufolge keine Hinweise gefunden, dass Bitcoins in der Terrorfinanzierung eingesetzt werden. Damit bestätigt Europol, was die Geldwäscheexperten der britischen Regierung bereits verlautbart haben: Bitcoins sind, entgegen von Aussagen anderer Parteien, sowohl in der Terrorfinanzierung als auch in der internationalen Geldwäsche unbedeutend.
Eventuell ist die Rückverfogbarkeit von Bitcoin (entgegen von Bargeld) ins Bewusstsein einiger Individuen gerückt. Man kann es austesten bei blockseer.com Interessant wenn man eine eigene BTC-Adresse eingibt und sogleich der Finanzdienstleister angezeigt wird…(also bei mir geht das)
Das hört sich doch eig. nicht so schlecht an! Jetzt muss es die Botschaft aber auch in den Mainstream schaffen, Bitcoin ist NICHT böse!
Tja, auf der anderen Seite sieht es leider so aus:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Terrorbekaempfung-Schaeuble-fordert-Bankkontenregister-und-Bitcoin-Kontrolle-3085841.html
Oohh Sch…Sch…es gibt immer wieder Leute, die es nicht schnallen. Vorratsdatenspeicherung, BTC-Kontrolle, der gläserne Bürger….Herr Schäuble übertrifft in seiner Neugierde facebook und google.
Das wird ihn am Ende teuer zu stehen kommen, wenn die ganzen neuen Fintech-Firmen woanders ihren Sitz wählen. Die Autobranche ist ja schon angezählt.
Bitcoinkontrolle muss man denke ich differenziert betrachten und behandeln.
Zahlungen die von privater Stelle aus getätigt werden, sollten Pseudoanonym und auf Wunsch auch anonym sein dürfen, um u.a. die individuelle Freiheit gewähren zu können.
Zahlungen die jedoch von Unternehmen, Institutionen, Banken, Staat, usw. ausgehen, sollten transparent sein, weil gerade über solche Einrichtungen sich manche Privatleute massiv bereichern oder z.B. Schmiergelder fließen und diverse Dinge manipuliert werden. Daher halte ich eine Art Register für solche “Bitcoinkonten” für richtig und sinnvoll.