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Kauf’ dir einen Kernentwickler

Das MIT erhält fast eine Million Dollar, um die Bitcoin-Entwicklung zu unterstützen. Zugleich startet Core ein Sponsorship-Programm, mit dem Firmen die Kernentwickler gezielt dafür bezahlen können, an spezifischen Projekten zu arbeiten.

Eigentlich wurde Blockstream gegründet, um die Bitcoin-Kernentwicklung zu finanzieren. Mit einem Investmentkapital von mehr als 70 Millionen Dollar wäre die Firma dazu bestens in der Lage. Nachdem es aber Diskussionen darum gab, dass Blockstream einen zu großen Einfluss auf die Bitcoin-Entwicklung hat und womöglich eigen Ziele verfolgt, ist es eine erfreuliche Nachricht, dass das MIT ein 900.000 Dollar Investment bekommen hat, um weiterhin Bitcoin-Entwickler zu unterstützen.

Das Media Lab des Massachusetts Institute of Technology (MIT), einer der weltweit führenden Elite-Universitäten für Technologie, hat bereits im April 2015 die Digital Currency Initiative gestartet, die sich der Erforschung von digitalen Währungen widmet. Im MIT-Media Lab sind Gavin Andresen, Cory Fields und Wladimir van der Laan angestellt. Nun hat das Lab noch 900.000 Dollar von verschiedenen Firmen (BitFury, Bitmain, Chain, Circle, Nasdaq) sowie Einzelpersonen erhalten. Einige der Personen haben in Bitcoin gespendet, woraufhin das MIT erstmals eine offizielle Wallet eröffnen musste. Das Investment wurde als bedingungsloses Geschenk übergeben, das zwar sachgebunden für die Bitcoin-Entwicklung zu nutzen ist, aber eine Einflussnahme der Geldgeber auf die Entwicklung ausschließt. Damit ist das MIT weiterhin nach Blockstream der wichtigste Sponsor der Bitcoin-Entwicklung.

Darüber hinaus hat Bitcoin Core nun ein Sponsorship-Programm ausgeschrieben. “Das Programm ist ein direkter Weg für die Wirtschaft, sich an Bitcoin Core zu beteiligen und spezifische Projekte, Entwicklungen und Forschungen voranzutreiben.” Das Programm richtet sich explizit an Firmen, die sowohl mit Geld als auch Mitarbeiterstunden und Hilfe bei Dingen wie Projektmanagement und Marketing beitragen können. In einer Liste stellt Core einige mögliche Projekte für das Programm vor, die von IBLT zu Flexcap Blocksize über Schnorr Signatures und der Verschlüsselung des P2P-Traffics zu Lightning und Fraud Proofs reicht.

Mit anderen Worten: Wer etwas in Bitcoin haben will, muss sich einen Kernentwickler kaufen.

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2 Kommentare zu Kauf’ dir einen Kernentwickler

  1. Nattydraddy // 6. April 2016 um 22:38 // Antworten

    “Wer etwas in Bitcoin haben will, muss sich einen Kernentwickler kaufen.”

    Ich habe mich auf den beiden Seiten von Bitcoin Core für das Sponsorship-Programm mal umgeschaut:
    Eine Erhöhung des Blocksizelimits gib´s bei “technical projects” nicht.
    Einen Bitcoin-Kernentwickler kann man noch weniger kaufen als eine Domina. Man kann sie bezahlen, aber meine Wünsche erfüllen sie nicht.

    Mir scheints, der Artikel hätte mir besser erklären sollen, wie ich die Kernentwickler verführen könnte, die Entwicklung in meine Richtung zu lenken. Oder ist es dafür schon zu spät?

  2. Ich persönlich sehe das nicht negativ. Im Gegenteil. Das MIT war immer ganz vorne bei technischen Entwicklungen und der Dauerstreit um einen Konsens gefährdet die Glaubwürdigkeit und ein Stück auch die Zukunft von Bitcoin. Wenn nun die Entwicklung gesponsert wird um endlich den Konsens zu finden, finde ich das positiv.

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